Verantwortung übernehmen am Beispiel der Loveparade

Verantwortung zu übernehmen statt Schuldzuweisung zu betreiben verlangt eine neue Sichtweise. Mit einem besser ausgebildeten Bewusstsein hätten Situationen wie der tragische Ausgang der Loveparade vermieden werden können. Lesen Sie, wie Sie Ihre Wahrnehmung für Gefahrenquellen erhöhen können.

Wer übernimmt die Verantwortung für den Vorfall auf der Loveparade?
Weltweit hat der tragische Vorfall von Toten und Schwerverletzten auf der Loveparade in Duisburg Aufsehen erregt. Die Frage, wer für dieses Geschehen die Verantwortung zu übernehmen hat, findet keine Antwort. Offensichtlich hatten einige Menschen eine Vorahnung und haben im Internet bereits im Vorfeld via Twitter und Facebook auf die mögliche Gefahrenquelle hingewiesen.

Wie wäre die Loveparade ausgegangen, wenn diese Hinweise einer vorausahnenden Wahrnehmung  in die Planung der Veranstalter mit einbezogen worden wären? Können wir es uns erlauben, bestimmte Sichtweisen auszugrenzen oder besteht nicht vielmehr die Notwendigkeit, mehrere Betrachtungsweisen mit einzubeziehen, die mit unserer eigenen, da subjektiv geprägten, nicht unbedingt konform gehen? Im Folgenden ein Lösungsansatz, der "bewusst gesehen" eine Antwort findet.

Mitglieder von sozialen Netzwerken haben die Gefahr auf der Loveparade im Vorfeld erkannt
Am Samstag, den 24. Juli 2010, kam ich aus meinem Urlaub aus der Normandie zurück und passierte im Auto gerade die Stadt Duisburg, als die ersten Meldungen aus dem Radio über das tragische Geschehen auf der Loveparade kamen. Zu Hause angekommen verfolgte ich auf n-tv die weiteren Meldungen und sah die ersten Bilder.

Redakteure verkündeten, dass Mitglieder von sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook die Gefahrenquelle schon im Vorfeld bewusst erkannt hatten. Sie konnten sich vorstellen, was an einem Ort wie Duisburg unter diesen Bedingungen geschehen kann, da sie das Ausmaß einer Loveparade bereits selbst erlebt hatten.

Sensibilisierte Sinne helfen dabei, Verantwortung zu übernehmen
Psychologisch ist erwiesen, dass selbst Erlebtes unsere Wahrnehmungsfähigkeit bereichert. Selbst Erlebtes vergrößert unseren Wissensschatz! Ein Kind, das zu hören bekommt, dass eine Herdplatte heiß ist, weiß nur, was Hitze bedeutet, wenn es diese selbst erlebt hat. Wenn wir Menschen über unsere eigenen Sinne erfahren haben, was Gefahr bedeutet, können wir sie von Vornherein ausschalten.

Dazu müssen wir unsere Sinne so sensibilisieren, dass all unsere Sinneswahrnehmungen stets wach sind, um eine gefährliche Situation rechtzeitig erkennen zu können. Am Beispiel der Loveparade in Duisburg zeigt sich, dass die Verantwortlichen nicht in der Wahrnehmung der Teilnehmer waren, die mit Freude und Spaß zu diesem Ereignis gingen.

Die Veranstalter und Organisatoren der Loveparade hatten nicht im Bewusstsein und damit keine wahre Vorstellung von dem, wie Menschen sich auf einem Massenevent fühlen und was diese Gefühle bei Gefahr verursachen können. Um schon vorher bei der Planung jegliche Gefahrenquelle auszuschalten, hätte es eines Bewusstseins im Sinne der Teilnehmer   bedurft. Es zeigt sich, leider zu spät, dass die Akzeptanz und Anerkennung und Einbeziehung der Stimmen im Internet diesen tragischen Ausgang hätten verhindern können.

Verantwortung übernehmen: Beziehen Sie mehrere Betrachtungsweisen mit ein
Verantwortung zu übernehmen heißt, bereits im Vorfeld nicht nur die eigene – subjektive – Sichtweise durchzusetzen, sondern immer mehr, sich ein Gesamtbild zu machen, indem mehrere Betrachtungen mit einbezogen werden. Je umfassender der Erfahrungsschatz von Erlebtem ist, desto größer ist das Verständnis für das Anderssein und das Wissen um Situationen, die im Sinne aller einen guten Ausklang finden sollen.

Im Sinne aller zu handeln heißt, in einem kollektiven Bewusstsein zu sein, in dem keine Interessen mehr ausgegrenzt werden. Es erfordert eine Sichtweise, die es ermöglicht, sich mit allen eins zu fühlen und nicht das Anderssein auszugrenzen.

Werden Sie sich über die Bedürfnisse von anderen Menschen bewusst
Bewusst gesehen zeigt der tragische Ausgang der Loveparade in Duisburg, dass sich die Veranstalter der Bedürfnisse der Teilnehmer nicht bewusst waren, die lediglich einen Tag der Freude erleben wollten. Einen Tag der Freude und des Spaß-haben-Wollens kann bewusst gesehen nicht mit Einengung und Abgrenzung gefeiert werden, weder auf geistigem ("die Loveparde sollte man verbieten!") noch auf räumlich, körperlichem Wege (Tunnel und Gitter).

In der Wahrnehmung zu sein heißt, mit allen Sinnen jederzeit offen zu sein. In einem Bewusstsein zu sein, heißt in erster Linie menschenorientiert zu handeln, dann fließt "der Rubel" von ganz allein, denn alles ist im Fluss.

Verantwortung zu übernehmen heißt am Beispiel der Loveparade in Duisburg, zu erkennen, dass alle Verantwortlichen nicht im Bewusstsein der Teilnehmer gehandelt haben, sondern danach, was sie selbst im Sinn und somit im Bewusstsein hatten. Sie haben deshalb keine Schuld, sondern lediglich die Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen, dass sich letztendlich doch – bewusst gesehen – gezeigt hat. Auch eine Parade der Liebe sollte im Bewusstsein aller stattfinden, denn die Liebe ist alles was ist.

Haben Sie Fragen zur Bewusstseinsbildung, stellen Sie sie gerne über das Kontaktformular an mich.