Veganer Lifestyle: Ist Ihr Wein wirklich vegan?

Bekanntlich basiert die Weinerzeugung auf der Vergärung von Trauben. Deshalb sollte eigentlich der Wein ein rein pflanzliches also veganes Produkt sein. Bei seiner Herstellung sind allerdings Hilfsmittel zugelassen, die von Tieren stammen können. Unser Ernährungsexperte Vadim Vl. Popov klärt Sie im folgenden Beitrag auf, wann der Wein auch wirklich vegan ist und wo Sie diesen kaufen können.

Wein wird aus dem vergorenen Saft der Weintrauben gewonnen. In den Weintrauben enthalten ist in jedem Fall Wasser, Zucker und Säure. Der Zucker wird bei der Gärung in Alkohol umgewandelt

Warum werden bei der Weinerzeugung Hilfsmittel verwendet?

Wie heute üblich, werden Weine nach der Fermentierung aber häufig noch nachbearbeitet, verbessert  bzw. gezielt mit spezifischen organoleptischen Eigenschaften ausgestattet.

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Welche Hilfsmittel sind bei der Weinherstellung erlaubt?

Einige der Stoffe, die die Winzer für das Nachbearbeiten sowie Klären des Weins verwenden, sind nicht tierischen Ursprungs. Dazu zählen:

  • Ton bzw. natürliche Mineralerde wie etwa Bentonit
  • Aktivkohle
  • Tannin
  • Kieselgur und
  • Asbest

Die damit bearbeiteten Weine wären vegan.

Bei der Herstellung des Weins sind jedoch auch solche Hilfsmittel zugelassen, die von Tieren stammen können:

  • Gelatine
  • Albumin aus Eiern oder getrocknetem Blut
  • Kasein aus Milch
  • Chitin und
  • Hausenblase

Die Weine, die mit obengenannten Hilfsmitteln bearbeitet werden, sind nicht vegan.

Kennzeichnungspflicht besteht nur begrenzt

Vegane Weine im Laden oder Fachgeschäft zu erkennen, ist nicht ganz einfach. Eine Deklarationspflicht für tierische Hilfsstoffe wie Gelatine besteht nicht.

Dagegen müssen ab Jahrgang 2012 Eiweissschönungen als Hinweis für Milch- und Ei-Allergiker deklariert werden. Auf dem Etikett befindet sich dann die Zusätze wie „Enthält Milchproteine“ oder „Enthält Lysozym aus Ei“. Von den Eiweissschönungen sind besonders Liköre, Wermutweine, Portweine aber auch teure Rotweine betroffen.

Auch Verpackung eines Weins kann nicht vegan sein

Wie bei vielen anderen Produkten müssen Sie sich auch bei der Verpackung des Weins immer fragen, ob das Etikett  mit einem Kleber mit tierischen Inhaltsstoffen verklebt wurde oder nicht.

Dazu finden Sie in der Regel auf der Verpackung leider keinerlei Informationen und sind somit auf die direkte Rückfrage beim Hersteller angewiesen.

Somit müssen Sie bedauerlicherweise beim Kauf eines Weins zunächst einmal davon ausgehen, dass dieser nicht vegan ist.

Wo gibt es den veganen Wein?

Vegane Supermärkte bieten selbstverständlich veganen Wein an. Hier können Sie dem Händler vertrauen.

Mittlerweile gibt es auch im Internet verschiedene Online-Shops, in denen sich ausschließlich veganer Wein beziehen lässt.

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