Urlaub in Dänemark für Rollstuhlfahrer

Rollstuhlfahrer können sich nicht frei in Dänemarks herrlicher Natur bewegen, den Sonnenuntergang erleben, auf einen Hügel steigen, durch die Dünen laufen oder problemlos Museen und andere Sehenswürdigkeiten besuchen. Alle Menschen sollten das Recht haben, den Stolz Westjütlands mit allen Sinnen erleben zu können.

Westjütland möchte aber auch behinderten Menschen einen erlebnisreichen Urlaub bieten, gleichberechtigt mit allen anderen Besuchern. Die Nordsee, die Dünen und Strände sowie andere Sehenswürdigkeiten und Übernachtungsmöglichkeiten sollen für alle zugänglich sein.

Freier Zugang ins Watt und zu Seehundbänken für Rollstuhlfahrer
Auf der zu Westjütland gehörenden Nordseeinsel Fanø haben jetzt auch Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte die Möglichkeit, das Wattenmeer aus nächster Nähe zu erleben. Als erste Destination im Königreich besitzt die Nordseeinsel einen speziellen "Wattenmeer-Rollstuhl", der auch Menschen mit Handicap den freien Zugang zu einer der schönsten Naturlandschaften des kleinen Königreichs erlaubt.

Der neue Rollstuhl wird elektrisch angetrieben und besitzt Ballonreifen, die selbst im Watt und auf Sand problemlos vorankommen. Erste Probefahrten zu Fanøs Seehundbänken vor Sønderho bewiesen im Frühjahr, dass die Fahrzeuge auch in Wasser und Salzwasser bestehen können.

Angeschafft wurde Fanøs "Wattenmeer-Rollstuhl" vom lokalen Feriernhausvermittler FanøHus, der das Sondermodell den beiden Naturführern der beliebten Ferieninsel zur Verfügung stellt. Die dänisch Naturvejleder genannten Ranger können damit ihre Watt-Naturführungen ab sofort auch für Menschen mit Handicap anbieten.

Das Spezialgefährt hinterlässt im sensiblen Ökosystem Wattenmeer keine stärkeren Spuren als Gummistiefel. Der in Deutschland hergestellte "Wattenmeer-Rollstuhl" ist Teil der Initiative "Zugänglichkeit für alle", mit der die Kommune Fanø die beliebte Ferieninsel zu einem Urlaubsziel für alle Gäste machen will.

Fanø – die nördlichste der dänischen Wattenmeerinseln
Große Teile Fanøs sind Naturgebiet. In der Mitte der Insel finden sich Heideland, ein angepflanztes Kiefernwäldchen und eine Dünenplantage. Die rund 55 Quadratkilometer große Insel, die durch ihre weiten Dünen und breiten, weißen Sandstrände besticht, liegt nur etwa fünfzig Kilometer nördlich von Sylt. Die zwei größten Orte der etwa 3.200 Einwohner zählenden Insel sind Nordby und Sønderho. Daneben gibt es noch die Orte Vesterhaved Bad (auch Fanø Bad genannt ) und Rindby.

Im Zweiten Weltkrieg war Fanø Teil des "Atlantik Walls". Aus dieser Zeit stammen zahlreiche Bunker und andere militärische Befestigungen der deutschen Wehrmacht auf der Insel – wie auch an den Stränden vieler anderer Orte Westjütlands.

Robbensandbänke in Dänemark
Das friesische Wattenmeer rund um Fanø ist mit seiner Flora und Fauna ein ganz einzigartiges Naturgebiet –   es ist ein Eldorado für alle Naturliebhaber und nicht zuletzt Vogelliebhaber.

Robben gehören natürlich auch zum Wattenmeer und es gibt viele Hunderte Robben im Fahrwasser rund um Fanø. Besonders auf den Sandbänken südlich von Sønderho kann man Robben beobachten, wie sie in der Sonne liegen. Die Ausflugsschiffe M/S Fanø und M/S Sønderho bieten neben Ausflügen auch Robbensafaris an.

Fanø ist auch im September, wenn es auf der Insel nicht mehr so viele Touristen gibt, eine Reise wert – und vor allem dann!