Unzufrieden mit der Hausbank? 6 Alternativen zum Kontowechsel

Deutschlands Banken drehen derzeit fleißig an der Gebührenschraube. Viele genervte Kunden möchten daher ihrer Hausbank den Rücken kehren. Ein Wechsel der gesamten Bankverbindung ist jedoch unbequem und macht Arbeit. Doch es gibt Alternativen zur kompletten Kontokündigung.

Nicht immer ist ein Komplettwechsel der gesamten Bankverbindung notwendig oder gewünscht. Das gilt gerade, wenn es sich um einzelne Kritikpunkte handelt, die Geschäftsbeziehung aber ansonsten zufriedenstellend verläuft. Auch möchte man häufig auf den Ansprechpartner vor Ort nicht verzichten. Mit den folgenden Tipps lässt sich so mancher Ärger umgehen. Die gewohnte Geschäftsbeziehung zur Hausbank kann bestehen bleiben.

Was tun bei zu hohen Kontoführungsgebühren?

Bei zu hohen Kontoführungsgebühren lohnt sich häufig zunächst ein Gespräch mit dem  Kundenberater vor Ort. Denn wie viele  Gebühren man zahlt, ist nicht selten abhängig vom gewählten Tarif. Wer bereit ist sein Konto überwiegend online zu nutzen,  zahlt oft nur einen Bruchteil der Gebühren.  Auch bieten gerade Sparkassen und Volksbanken jungen Kunden unter 30 eine gebührenfreie Version ihres Girokontos an. Nachfragen lohnt sich also.

Zu hohe Geldautomatengebühren

Auch zu hohe Gebühren für Geldautomaten stellen für Bankkunden zunehmend ein Ärgernis dar. Inzwischen verlangen einige Sparkassen und Volksbanken sogar von den eigenen Kunden Geld für die Automatennutzung. Der Ärger der Verbraucher scheint berechtigt. Denn warum soll man für eine Bargeldabhebung am Geldautomat der eigenen Bank auch Geld bezahlen? Richtig teuer wird es, wenn man keinen Automaten findet, und auf den Schalter einer fremden Bank ausweichen muss. Eine Lösung für dieses Problem kann „Zweitkonto“ heißen. Bundesweit kostenlose Bargeldabhebungen sind bei bekannten Online-Banken, wie z.B. der InG-Diba oder der DKB möglich.

Zu hohe Dispozinsen

Mit Zinsen für normale Kredite können Banken heute kaum noch Geld verdienen. Das gilt jedoch nicht für den Dispo auf dem Girokonto. Auch im Jahr 2019 langen viele Institute immer noch kräftig zu. Doch auch ein zu teurer Dispo ist nicht zwingend ein Grund, der Hausbank komplett den Rücken zu kehren. Abhilfe bei zu hohen Dispozinsen kann hier ein so genannter Abruf- oder Rahmenkredit schaffen. Dieser funktioniert ähnlich wie ein Dispokredit, der Kunde erhält in der Regel jedoch deutlich günstigere Konditionen. So zahlen Kunden der Ikanobank für den Abrufkredit aktuell 7,99 Prozent Zinsen. Noch günstiger geht es mit 6,65 Prozent bei der Volkswagenbank und mit nur 5,99 Prozent bei der InG DiBa (Zinssätze effektiv, Quelle: abrufkredit24.de).

Es gibt zu wenige Geldautomaten

Das Stichwort heißt Ladenkasse statt Bankfiliale. Einfach erklärt funktioniert es so: Man geht einkaufen, bezahlt mit der Kundenkarte seiner Bank, und kann im gleichen Schritt Geld von seinem Girokonto abheben. Voraussetzung: sowohl die eigene Bank als auch der Lebensmittelmarkt nehmen an diesem Verfahren teil, und der Einkauf erreicht einen Mindestbetrag von 20 Euro. Die meisten größeren Märkte wie z.B. Rewe, Aldi-Süd , Penny, oder auch Drogeriemärkte wie z.B. DM sowie viele Shell-Tankstellen bieten diesen Service an . Teilnehmende Banken sind z.B. die Postbank, DKB, ComDirect, die Norisbank und viele Sparkassen.

Wenn die Kreditkarte gebührenpflichtig ist

Ebenfalls sehr unbeliebt bei Bankkunden ist die Jahrespauschale bei der Kreditkarte. Diese fällt auch dann an, wenn man die Kreditkarte gar nicht oder nur selten nutzt. Was viele Verbraucher nicht wissen. Für die Nutzung einer Kreditkarte benötigt man jedoch nicht unbedingt ein direkt angeschlossenes Girokonto. Ein attraktives Angebot für eine nicht kontogebundende Kreditkarte gibt es aktuell z.B. bei der Advanzia-Bank, der Santander-Bank, der Hanseatic-Bank oder Barclaycard. Die Verrechnung der Buchungen erfolgt über das bestehende Girokonto bei der Hausbank. Mehr dazu unter: ntv.de.

Sie sind von Ihrem Kundenberater enttäuscht

Der Bankberater heißt zwar Berater, müsste sich jedoch eher Verkäufer nennen. Denn in den meisten Fällen wird er Ihnen ein Produkt empfehlen, von dem erst mal die Bank profitiert, bevor Ihre Interessen als Kunde zählen. Hier haben Sie nun mehrere Möglichkeiten 1. Sie vertrauen Ihrem Berater weiterhin, und ärgern sich erneut. 2. Sie schließen dort nichts mehr ab, wechseln also die Bank. Die Möglichkeit Nr. 3 heißt Eigeninitiative zeigen: Sie informieren sich vorab zum entsprechenden Thema. Dann können Sie mitreden. Ihr Berater merkt dies, und wird nicht mehr so schnell versuchen, Ihnen etwas aufzudrücken. Mehr dazu unter: companisto.com.

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