Eine wichtige Komponente der ambulanten Pflege sind Pflegedienste, denn diese können Ihnen einen wesentlichen Teil der Pflegetätigkeiten abnehmen. Sie helfen bei der Grundpflege, d.h. sie kümmern sich um die Körperpflege, Ernährung und bei der Bewegung des Pflegebedürftigen. Auch hauswirtschaftliche Arbeiten übernehmen sie mehrmals pro Woche. Der Umfang dieser Unterstützung hängt von der Pflegestufe ihres Angehörigen ab. Je größer die Einschränkungen, desto mehr Kosten werden von der Pflegekasse übernommen.
Unterstützung durch Verhinderungs- und Kurzzeitpflege
Hilfe bekommen Sie auch, wenn Sie krank werden oder Erholung brauchen und in den Urlaub fahren möchten. Ihr pflegebedürftiger Angehöriger kann dann einen Antrag auf Verhinderungspflege stellen. Die Kosten übernimmt die Pflegekasse für maximal 28 Tage im Jahr. Ist es nicht möglich, Ihren Angehörigen während Ihrer Krankheit oder Ihres Urlaubs zu Hause pflegen zu lassen, kann er eine Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen. Das bedeutet, dass er solange in einer Einrichtung versorgt wird. Auch diese Kosten sind durch die Pflegeversicherung zu einem großen Teil abgedeckt.
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Teilzeitpflege außer Haus und ehrenamtliche Helfer
Möchten Sie Ihren Angehörigen daheim pflegen, sind aber zum Beispiel halbtags berufstätig, kann er während Ihrer Abwesenheit stundenweise in einem Heim versorgt werden. Neben dieser sogenannten Tagespflege gibt es auch eine Nachtpflege, die sich vor allem für unruhige an Demenz erkrankte Menschen anbietet. So können Sie nachts in Ruhe schlafen und dann morgens erholt die Tagespflege bei sich zu Hause übernehmen.
Ist die Pflege zu umfangreich, können Sie weitere Hilfe von ehrenamtlichen Helfern bekommen, die auf Pflegesituationen vorbereitet sind und Ihnen etliche Arbeiten wie Einkaufen, Kochen oder die Unterhaltung des Pflegebedürftigen abnehmen können.
Wenn die Unterstützung bei der Pflege zu Hause nicht reicht
Droht Ihnen die Pflege trotz der vielfältigen Angebote über den Kopf zu wachsen, sollten Sie die Verantwortung für Ihren Angehörigen einer professionellen Einrichtung übergeben. Organisieren Sie den Umzug des Pflegebedürftigen rechtzeitig, bevor Sie vor Erschöpfung zusammenbrechen. Machen Sie Ihrem Angehörigen deutlich, dass Ihre Kräfte nicht mehr ausreichen und dies kein Mangel an Zuneigung bedeutet. Im Gegenteil: Gerade weil Sie Ihren Angehörigen lieben, möchten Sie ihm die bestmögliche Versorgung zukommen lassen!
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