Umgang mit an Demenz Erkrankten im mittleren Stadium: Hilfestellungen (Teil 2)

Ein an Demenz Erkrankter im mittleren Stadium wird sich in diesem Stadium kaum noch selbst versorgen können, denn er braucht geduldige und liebevolle Hilfestellung für seine alltäglichen Belange. Schimpfen oder hetzen Sie nie mit einem Dementen, wenn alles nicht gleich so klappt, wie Sie es sich vorgestellt haben! Sie erreichen damit nur das Gegenteil.

Im vollen Stadium der mittleren Demenz kann sich eine erkrankte Person nicht mehr alleine waschen, pflegen und sich anziehen, ja verpasst sogar ganz oder immer öfter den richtigen Zeitpunkt, um die Toilette aufzusuchen!

So helfen Sie an Demenz Erkrankten beim Essen
Selbst bei der Nahrungsaufnahme sind Hilfestellungen nötig. Oft ist zu beobachten, dass ein Dementer versucht, die Suppe mit der Gabel zu essen, weil er den Sinn des einzelnen Essbesteckes vergessen hat. Geben Sie ihm einen Löffel in die Hand! Hier ist jede Erklärung sinnlos, das Beste ist, Sie nehmen sich ein Minütchen Zeit, setzen sich dem Dementen gegenüber und demonstrieren ihm langsam, wie man mit einem Löffel die Suppe auslöffelt. Er wird dies auch sofort nachahmen und hat die Situation für sich gelöst, weil er wieder begriffen hat, wozu Löffel benutzt werden.

Vor jeder Mahlzeit absolvieren Sie einen Toilettengang, damit der Erkrankte seine organischen Bedürfnisse nachkommen kann. Erledigt der Demente ein "großes Geschäft“, müssen Sie ihm natürlich den Po abwischen. Vorab können Sie ihm oder ihr natürlich auch Toilettenpapier abreißen und in den Hand nehmen, um zu schauen, ob er dies noch alleine erledigen kann. Kontrollieren Sie, ob der Po auch sauber ist. Notfalls müssen Sie nachwischen. Unsaubere Vorlagen, Binden oder "Pampers“ müssen ausgewechselt werden.

So helfen Sie an Demenz Erkrankten beim Trinken
Insbesondere ist darauf zu achten, dass Betroffene eine ausreichende Trinkmenge zu sich nehmen. Hier ist die Führung einer Liste für Trinkmengen zu empfehlen, in der die Getränke nach Datum, Menge und Art des Getränkes täglich eingetragen werden. Grundsätzlich sollten zu jeder Mahlzeit mindestens 200 ml eines Getränkes zu sich genommen werden. Es versteht sich von selbst, dass zur Aufnahme von Medikamenten natürlich ein zusätzliches Glas Wasser bereit steht.

Außerhalb der Mahlzeiten bieten Sie Dementen mehrmals täglich jeweils 200 ml Trinkmengen an und notieren, inwieweit sie ausgetrunken werden. Am Ende des Tages wird die Gesamttrinkmenge unter dem Strich ermittelt. Diese sollte sich zwischen 1,5 und zwei Litern liegen. Sollten Zusatzerkrankungen wie z. B. Diabetes vorliegen, dürfen Sie natürlich keine zuckerhaltigen Getränke anbieten, sondern müssen auf Diabetikergetränke zurückgreifen.

Liegt Bluthochdruck vor, ist es ebenso sinnvoll, die Kaffeemengen zu rationalisieren und auf einen koffeinfreien Kaffee auszuweichen. Und noch ein Tipp: finden Sie heraus, welchen Tee der Demente zum Abendbrot mag, denn der entspannt und vermittelt Wohlbefinden vor dem Zubettgehen. So kann sich der Demente langsam auf die Nachtruhe einstimmen.