Übungen zum Mentaltraining: Machen Sie sich keine Sorgen! (Teil 6)

Gedanken können begeistern und erfreuen. Die Kraft der Gedanken kann aber auch einem selbst und anderen das Leben schwer machen. So ist es besonders mit den Sorgen, also den Gedanken und Phantasien, die um mögliche Gefahren kreisen. Wenn Sie aufmerksam sind und Ihre Mentalkraft üben, können Sie die Art und Weise, wie Sie über eine Sache denken, beeinflussen.

Sie machen sich Sorgen!
Sind die heutigen Zeiten wirklich so schlecht oder bilden wir uns das nur ein? Wir können im Leben feststellen, dass wir tatsächlich unsere Leistungsfähigkeit und Effektivität beeinträchtigen können, wenn wir uns unverhältnismäßig stark negative Gedanken machen.
Sogar das Geschehen an den Aktienbörsen unterliegt diesen Kräften:

"Kurz-mittelfristig macht die Psychologie 90 Prozent an der Börse aus! Langfristig spielen dann die fundamentalen Gründe eine größere Rolle."
(André Kostolany – „Meister der Börse“)

Das bedeutet: Wir machen uns die Sorgen. Wir schaffen mit unseren Gedanken eine sorgenvolle Realität!

Unnötige Sorgen: Es kommt oft anders als Sie denken!
Doch es ist völlig unnötig, sich um etwas zu sorgen, weil sich die meisten Dinge gar nicht so schlecht entwickeln, wie wir es befürchten! Denn: Erstens kommt es anders und zweitens, als Sie denken!

"Dass die Vögel der Sorge und des Kummers über deinem Haupt fliegen, das kannst du nicht verhindern. Aber, dass sie Nester in deinem Kopf bauen, das kannst du verhindern."
(Sprichwort)

Untersuchungen ergaben, dass im Vergleich zum Katastrophen-Szenario in Unternehmen durchschnittlich folgendes eintritt:

40 % aller erwarteten Katastrophen treten gar nicht ein.
35 % aller befürchteten schlimmen Ereignisse kann man nicht verhindern oder ändern.
15 % aller dieser negativen Situationen entwickeln sich besser als erwartet.
8 % der Befürchtungen sind schlicht alltäglich und rechtfertigen keinen Stress.
2 % aller erwarteten Katastrophen sind begründet und erfordern eine gründliche Lösung.

Übung zum Mentaltraining: Sorgen-Nutzen prüfen

  • Machen Sie mehrmals am Tag eine Momentaufnahme Ihrer Gedanken, damit Sie die Güte Ihrer Gedanken besser kennen lernen. Führen Sie einen Tag lang eine Strichliste, in die Sie für jeden sorgenvollen Gedanken einen Strich machen.
  • Kontrollieren Sie Ihre Gedanken soweit, dass Sie sich über andere Menschen, über sich selbst oder das Leben keine Sorgen machen.
  • Sprechen Sie auch sich selbst gegenüber und gegenüber anderen nicht in sorgenvolle Gedanken.
  • Falls dennoch sorgenvolle Gedanken aufkommen sollten, dann fragen Sie sich: Sind diese Sorgen-Gedanken nützlich?
    – Wenn Sie zur Antwort kommen, dass es nicht nützlich und sinnvoll ist, sorgenvolle Gedanken zu haben, dann lassen Sie diese Gedanken innerlich los.
    – Sollten Sie allerdings vor einem tatsächlichen Problem stehen, so denken Sie zielgerichtet über eine Lösung nach und unternehmen Sie konkrete Schritte zu ihrer Umsetzung.

Übung zum Mentaltraining: Sorgen-Wahrscheinlichkeit schätzen

  • Schreiben Sie die oben genannte Statistik der Katastrophen-Erwartungen und der Realität auf ein Blatt.
  • Hängen Sie jetzt dieses Blatt gut sichtbar an Ihrem Arbeitsplatz auf!
  • Dann schreiben Sie alle Ihre aktuellen Befürchtungen auf.
  • Jetzt überlegen Sie bei jeder Befürchtung, was schlimmstenfalls eintreten könnte.
  • Dann schätzen Sie anhand der genannten Zahlen, mit welcher Wahrscheinlichkeit jede dieser Befürchtungen sich bewahrheiten wird.

Bedenken Sie:
Es kann – auch nach der Statistik – gar nicht so schlimm kommen, wie Sie sich im Inneren eine Katastrophe ausmalen. Mentales Training hilft Ihnen, Ihre Sorgen, Ihre Gedanken und damit Ihr Befinden besser zu kontrollieren.