Trinksprüche für alle Gelegenheiten

Eine Tischrede zu halten ohne am Ende einen Toast auszubringen ist schon fast ein Verstoß gegen die guten Sitten. Die richtigen Trinksprüche für alle Arten von Anlässen finden Sie im folgenden Beitrag.
„Toast“ bedeutet übrings nichts anderes als „Trinkspruch“. Der seltsame Name kommt von der ehemaligen englischen Sitte, vor Trinksprüchen ein Stück Toast, also geröstetes Weißbrot, in das Trinkglas zu tauchen.
Heute müssen bloß die Gläser gefüllt sein, ehe Sie einen Trinkspruch ausbringen. Denn am Ende soll ja angestoßen und getrunken werden. Achten Sie also darauf – und sei es, dass Sie rechtzeitig vor Ihrer Rede die Gastgeber oder die Bedienung auffordern, die Gläser zu füllen.

Für Trinksprüche gibt es keine Vorschriften. Je feierlicher der Anlass und je prominenter die Gäste, um so eleganter der Toast. Dies gilt vor allem in diplomatischen Kreisen. Im privaten Kreis dagegen wird der Trinkspruch weniger offiziell angelegt. Hier kann der Toast zum Beispiel auch in Form eines kleinen Gelegenheitsgedichtes oder eines kurzen Zitates ausgebracht werden.

Um die Aufmerksamkeit Ihrer Gäste auf sich zu ziehen, sollten Sie sie zunächst bitten das Glas zu erheben …

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Ein Beispiel der gereimten Kategorie:

„Es stimmt mich froh, euch hier zu wissen,
ich möchte dieses Glück nicht missen
und hoffe, daß auch ihr euch freut,
mit mir zu feiern hier und heut.
Ich wünsche dieser tollen Runde
noch manche ausgelass’ne Stunde.
Nun feiert schön und seid recht froh,
ich mach es nämlich ebenso.“
Prost!
Von dem englischen Schriftsteller Jerome K. Jerome, der berühmt geworden ist durch seinen Roman „Drei Mann in einem Boot“, stammt der schöne Trinkspruch:
„Laß das Boot deines Lebens leicht sein,
nimm nur mit, was Du brauchst:
ein gemütliches Heim und
kleine Annehmlichkeiten,
ein, zwei Freunde, die es wert sind, „Freunde“
genannt zu werden,
jemanden zum Lieben und jemanden,
der dich liebt,
eine Katze, einen Hund und eine Pfeife
oder zwei,
genug zu essen und genug zum Anziehen – und
ein klein bißchen mehr als genug zu trinken.“
In diesem Sinne: Zum Wohl!
Ein irischer Trinkspruch lautet:
„Hundert Jahre sollst du leben und dich freuen,
und dann noch ein extra Jahr – zum Bereuen.“
Darauf erhebe ich mein Glas: Prost!
Es gibt einen alten irischen Toast, eindringlich gerade in seiner Schlichtheit:
„Mögest du alle Tage deines Lebens leben!“
Zum Wohl!
Ein Liebhaber guten Weines ist einst von seinem Beichtvater ermahnt worden, er solle dieses Laster ablegen. Da erklärte der gute Mann:
„Mein Vater, der Wein schafft gutes Blut,
gutes Blut schafft gute Stimmung,
gute Stimmung schafft gute Gedanken,
gute Gedanken schaffen gute Werke,
und die guten Werke führen geradewegs
in den Himmel.“
„So geschehe es, Amen!“ sagte da bekehrt der Geistliche.
Dem können wir uns nur anschließen. Zum Wohl!
„Rotwein ist für alte Knaben,
eine von den besten Gaben.“
Diesen ebenso wahren wie weitsichtigen Worten von Wilhelm Busch schließe ich mich an und erhebe mein Glas: Auf Ihr Wohl!
„Was ist das Leben, da kein Wein?“ heißt es in der Bibel (Jesus Sirach Vers 31, 27). Eigentlich ist dies keine Frage, sondern eine Feststellung. Um so vergnügter stelle ich auch fest: Unsere Gläser sind mit einem köstlichen 95er Mouton Rothschild (richtige Weinmarke einsetzen) gefüllt. Ich bitte Sie, Ihr Glas zu erheben und mit mir auf das Leben zu trinken, das solche Genüsse für uns bereithält. Mögen unsere Gläser immer gefüllt sein! Zum Wohl!
Lassen Sie mich zum Schluß kommen und folgende Feststellung treffen: „Das Bier, das nicht getrunken wird, hat seinen Beruf verfehlt.“ Deshalb sollten wir jetzt schleunigst aktiv werden und die Gläser erheben. – Prosit!
„Wer ständig auf die Gesundheit anstößt, kann selber krank werden“, lautet ein Sprichwort. Angesichts dieser Gefahr bitte ich Sie, jetzt nur einmal, aber um so beherzter das Glas zu erheben. Lassen Sie uns auf die Gesundheit und das Glück von…(Name eintragen) trinken. Zum Wohl!

Meine Bitte für den Moment: Eßt, trinkt und seid fröhlich; Diät können wir morgen immer noch machen. In diesem Sinne lassen Sie uns das Glas erheben. Zum Wohle!

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