Bei der Betrachtung der Gefahren von Körperverfettung, Gefäßablagerungen und den potentiellen Folgen wie der koronaren Herzkrankheit stellt man häufig den Cholesterinspiegel in den Vordergrund. Viele wissenschaftliche Untersuchungen haben aber längst bewiesen, dass nicht nur die Blutspiegel der unterschiedlichen Cholesterinwerte eine Rolle spielen und eine Aussage über das mögliche Risiko einer Folgeerkrankung geben können, sondern auch die Triglyceride. Was aber sind Triglyceride? Wo kommen sie her und wie kann man sie und ihre Menge effektiv beeinflussen?
Kleines Basiswissen über Triglyceride
Triglyceride sind Fettsäureester des Glycerins und unterscheiden sich in ihren Fettsäuren-Enden. Sie sind Fette und fette Öle:
- Bei Raumtemperatur sind sie flüssig, da sie einen hohen Gehalt an mittel- und langkettigen Triglyceride aufweisen.
- Fettsäuren am Glycerin charakterisieren das Triglycerid. Man unterscheidet gesättigte und ungesättigte Fettsäuren.
- Ungesättigte Fettsäuren enthalten meist cis-Doppelbindungen, was die Fettsäuren für den Körper besonders wertvoll macht.
Fette und fette Öle, die aus Triglyceriden bestehen, sind ein nahezu unverzichtbarer Anteil der menschlichen Ernährung. Unter allen Nahrungsfetten nehmen sie einen Anteil von etwa 90 Prozent ein. Neben den Triglyceriden zählt auch das Cholesterin zu den Nahrungsfetten.
Fett von außen – Fett von innen?
Triglyceride werden aber nicht nur mit der Nahrung aufgenommen, sondern werden auch vom Körper selber gebildet. Sie entstehen am Ende der Stoffwechselvorgänge, um überschüssige Energie für schlechte Zeiten zu speichern. Das menschliche Körperfett besteht zu einem großen Teil aus Triglyceriden. Es dient als Energiespeicher, bietet aber auch eine Schutzfunktion und hilft dem Körper beim Speichern der Körperwärme. Außerdem sind Triglyceride ein wichtiger Bestandteil der Zellmembranen und damit unverzichtbar für den Körper.
Außer Rand und Band: Triglyceride als Gesundheitsrisiko
Trotz ihrer Vorteile – in großen Mengen aufgenommen und im Blut „unterwegs“ stellen Triglyceride ein Gesundheitsrisiko dar. Sie werden aktiv aus dem Darm aufgenommen und in den Lipoproteinen (Transportvesikeln) transportiert. Besonders das VLDL-Cholesterin transportiert große Menge an Triglyceriden und bildet dadurch große, schwammige Strukturen, welche den Blutfluss stören. Sie haben einen entscheidenden Anteil an der Bildung von Gefäßablagerungen. Darunter leidet nicht nur die Sauerstoffversorgung der kleinen Blutgefäße, sondern es wird auch die Entstehung von Folgeerkrankungen wie die koronare Herzkrankheit wird begünstigt.
Hypertriglyceridämie: Was passiert nun?
Ab einem Wert von 150 mg/dl im Blut spricht man von einer Hypertriglyceridämie. Sie bleibt oft lange unbemerkt, wenn sie nicht wie auch eine Hypercholesterinämie im Bluttest festgestellt wird. Um Folgeerkrankungen zu vermeiden, gelten die gleichen Regeln wie für einen hohen Cholesterinspiegel:
- Ernährungsumstellung auf fettarme Kost mit viel magerem Fleisch und Fisch
- Bewegung, Bewegung, Bewegung – unbedingt regelmäßig und ausdauernd
- nicht rauchen und sehr mäßiger Alkoholgenuss
Die Triglyceride haben einen ebenso hohen Anteil an der Arteriosklerose und ihren Folgen wie das Cholesterin. Rechtzeitiges Handeln ist deshalb unverzichtbar.