Die ursprünglich Idee: Übersäuerung verhindern
Brot mit Käse belegt oder Kartoffeln mit Quark? Nach dem Prinzip der Trennkost gilt dies als Tabu. Howard Hay, ein amerikanischer Arzt glaubte nämlich, dass seine Nierenerkrankung die Folge einer Übersäuerung sei, welche durch die falsche Kombination von Nahrungsmitteln verursacht wurde.
Eiweißhaltige Nahrungsmittel wie Milchprodukte und Fleisch sollten seiner Meinung nach nicht mit kohlenhydhaltigen Nahrungsmitteln wie Getreide kombiniert werden. Dadurch entstünde eine Übersäuerung des Organismus und letztlich auch chronische Krankheiten.
Trennkost: Wissenschaftlich umstritten
Wissenschaftler aus aller Welt haben längst nachgewiesen, dass die Verdauung und die Aufnahme der Nährstoffe im Dünndarm erfolgt, in einer neutralen bis basischen Umgebung. Gewöhnlich hält der gesunde Organismus seinen Säuregrad relativ konstant, gleichgültig was wir essen. Sogar die starke Salzsäure des Magens wird im Darm neutralisiert. Zu einer Übersäuerung kommt es aber bei einer Stoffwechselentgleisung wie Diabetes, die vom Arzt behandelt und mit einer gezielten Diät unter ärztlicher Kontrolle unterstützt wird.
Aus Sicht der Verdauung ist eine Trennung von Kohlenhydraten und Eiweiß nicht nötig. Außerdem ist im Alltag eine vollständige Trennung kaum möglich. Fast alle Getreide-, Gemüse- und Obstsorten enthalten neben Kohlenhydraten auch immer Eiweiß.
3 Tipps zum Umgang mit der Trennkost:
1. Die Trennung von Kohlenhydraten und Eiweiß bringt auch Nachteile. Der Körper verwendet bei kohlenhydratfreien Mahlzeiten einen Teil des Nahrungseiweißes zugunsten der Energiegewinnung, anstatt es zum Aufbau von Körperstrukturen zu verwenden.
2. Trotz aller Kritik. Viele Menschen, die sich bewusst ernähren wollen, bekommen mit der Trennkost einen Start in ein gesünderes Leben. Achten Sie darauf, dass keines der Grundnahrungsmittel wie Brot, Getreide, Milch, Milchprodukte und Eier dabei fehlt.
3. Der Erfolg der Trennkost steckt also nur in der leicht vegetarischen Ernährungsweise mit viel Rohkost und wenig Fett.