Trend Granny Hair: Wie Sie es bekommen und pflegen

Was früher übertönt und versteckt wurde, liegt heute voll im Trend: Graue Haare. Nicht nur Menschen jenseits der 50 stehen zu ihren grauen Haare, auch immer mehr Jüngere entscheiden sich für die ungewöhnliche Haarfarbe. Warum das so ist und mit welchen Tricks Sie Ihre Wunschhaarfarbe erreichen und perfekt pflegen, erfahren Sie hier.

Graue Haare liegen voll im Trend. Das verwundert deswegen, weil noch vor kurzer Zeit graue Haare ein Beweis für das Älterwerden waren, der versteckt werden musste. Schließlich fühlte man sich noch so jung, da passten graue Haare einfach nicht!

Heute ist das anders herum. Selbstbewusstsein und ein aktives Leben der heutigen älteren Generation führt dazu, dass auch graue oder weiße Haare selbstbewusst getragen werden. Viele ergraute Frauen leben noch ein wahres Power-Leben, strahlen Erfahrung und Kompetenz aus. Das wirkt attraktiv und erstrebenswert. Und somit wurde Granny Hair zum Symbol von Selbstbewusstsein und aktivem Lebenswandel.

"Granny Hair" (also "Omahaare") nennt sich der Trend, bei dem auch junge Leute zu weißen oder grauen Haaren tendieren. Stars machen es vor. Bei der Pflege müssen allerdings ein paar Dinge beachtet werden, je nachdem, ob die Haare natürlich grau geworden sind oder gefärbt sind.

Granny Hair: So werden Sie grau

Das Standardverfahren ist, die Haare so stark zu blondieren, dass sie fast weiß wirken und anschließend weiß oder grau gefärbt werden. Das ist extrem strapazierend für das Haar und sollte nur von einem Profi gemacht werden.

Vorgeschädigte Haare können im Extremfall sogar abbrechen oder ausfallen, daher sollte ein solcher Schritt gut überlegt werden. Auch die Kopfhaut muss gesund sein, da der Vorgang auch sie stark strapaziert. Standardverfahren ist, mindestens zwei Tage vorher nicht die Haare zu waschen. Der Hauttalg der Kopfhaut schützt so Kopf und Haare wenigstens etwas.

Durch das Bleaching werden Pigmente aus dem Haar entfernt. Je dunkler das Haar ist, desto länger muss das Bleaching einwirken und desto mehr wird das Haar geschädigt. Zusätzlich gibt es Sonderfälle: Krauses Haar braucht länger, um platinblond zu werden. Auch Asiatinnen sollten zu einem Spezialisten gehen, weil ihre Haare meist rötliche oder orange Untertöne enthalten. Meistens müssen die Haare zwei oder drei Mal gebleached werden, bis sie hell genug sind für eine Tönung.

Granny Hair ist also nicht nur schwierig zu bekommen, sondern auch sehr teuer, da viel Arbeit und Vorbereitung in dem Verfahren steckt. Zusätzlich ist es schwierig, einen Friseur zu finden, der das Verfahren gut genug kennt. In hippen Großstädten wie New York, L.A. oder Berlin ist das wesentlich einfacher als in ländlicheren Regionen.

So pflegen Sie Granny Hair

Ist der Wunschfarbton erreicht, kommt das nächste Problem: Die Haare sind meist stark geschädigt und extrem empfindlich. Gewaschen werden sollten sie nach Möglichkeit selten und mit speziellen Shampoos. Ein absolutes Muss ist ein Grauhaarshampoo, das mit einem Lilastich gelbliche Farbeinschläge abhält. Bei natürlich ergrautem Haar findet man solches Shampoo für wenig Geld im Drogeriemarkt. Bei behandeltem Haar sollten es – je nach Schädigung der Haare – jedoch Spezialprodukte sein.

Daher geht auch die Pflege ins Geld, denn viele Spezialprodukte sind teuer (um die 50€ für Shampoo oder Conditioner).

Leben mit Granny Hair

Der Vorteil von Granny Hair, der gleichzeitig auch stört ist, dass die graue oder weiße Farbe alle zwei Wochen neu aufgetragen werden muss, wenn es keine permanente Farbe ist. Schön ist, dass jede beliebige Farbe perfekt wirkt. Deswegen sind Pastellfarben so beliebt. Sie harmonieren gut mit vielen Grautönen und geben dem Ganzen einen jugendlichen Kick.

Wichtig ist auch das Styling. Graues Haar lässt das Gesicht schnell schlaff, kränklich und fahl erscheinen. Mit richtigem Make-Up kann man jedoch gegenwirken. Ungeschminkt aus dem Haus gehen wird dadurch allerdings erschwert.

Eine Erfahrung, die man vor allem in kleineren Städten machen muss ist zudem, dass Granny Hair zwar in Social Media Alltag ist, aber im wirklichen Leben immer noch verwunderte Blicke hervorruft. Darauf muss man sich – wie bei allen ungewöhnlichen Haarfarben – vorbereiten.