Trekking in Venezuela 1: Anreise nach Caracas

Es gibt kaum einen Flughafen in Südamerika, der besser zu erreichen ist, als der Maiquetia Simon Bolivar International Airport in Caracas in Venezuela. So ziemlich jede internationale Fluggesellschaft fliegt dieses Ziel mehrmals pro Woche direkt aus Europa an. Empfehlenswert, weil häufig sehr günstig, sind die Angebote von Air France über Paris oder Iberia über Madrid - jeweils mit Zubringerflügen von vielen deutschen Flughäfen.

In der Regel wird diese, meiner Meinung nach wirklich „hässliche Großstadt“, nur ein Durchgangspunkt auf der Trekking Reise ins Landesinnere von Venezuela sein. Smog, Dreck, Verkehrschaos und Kriminalität (überall vergitterte Fenster – selbst in den oberen Etagen an den Hochhäusern) prägen das Bild. Die „besseren“ Hotels liegen alle hinter einem rund um die Uhr bewachten Eingang mit Schranke und hohen Zäunen.

Vertrauen und Sympathien weckt das nicht mal auf den zweiten Blick. Wenn die Zeit dafür bleibt, lohnt sich allerdings ein Ausflug mit dem Teleférico (Seilbahn) auf den 2.250 m hohen Gipfel des Ávila. Der Ausblick über die Stadt ist bei guter Sicht beeindruckend! Dieses Naturschutzgebiet ist auch ein beliebter Naherholungsort der Hauptstädter am Wochenende.

Caracas ist die Hauptstadt von Venezuela …
… ganz im Norden des Landes an der Karibik gelegen. Sie ist das Finanz- und Industriezentrum Venezuelas. Caracas ist eine der größten Städte Südamerikas. Die Einwohnerzahl ist schwer einzuschätzen. Zwischen 2 und 3 Millionen Menschen leben im zentralen Verwaltungsbezirk. Mit allen Außenbezirken, insbesondere durch die Eigenbau-Armenviertel an den Hängen der Berge schätzt man die Gesamtanzahl auf bis zu 10 Millionen Einwohner.

Die Stadt liegt etwa 920 m hoch, im Sattel des Ávila-Gebirgszuges. Eine etwa 25 km lange Autobahn verbindet Caracas mit dem Flughafen in Maiquetia, der direkt am Meer liegt. Je nach Verkehrsdichte benötigt man ca. 45 bis 120 Minuten ins Stadtzentrum. In Caracas gibt es seit 1983 eine Metro mit drei Linien. Wer „auf Nummer sicher“ gehen möchte, sollte allerdings eher ein Taxi bevorzugen, dass er sich vom Hotel bestellen lässt.

Kolumbus erreichte 1498 als erster Europäer die Küste von Caracas. Die eigentliche Stadt wurde 1567 vom spanischen Eroberer Diego de Losada unter dem ursprünglichen Namen Santiago de León de Carácas gegründet. Um 1750 blühte Caracas durch Kakaoexporte auf. Seit 1930 bescherte der Ölrausch der Stadt eine Bevölkerungsexplosion. Caracas wurde wiederholt durch Erdbeben zerstört. Zuletzt am 26. März 1812, wovon Alexander von Humboldt eine Beschreibung geliefert hat. Die Stadt wurde regelmäßig wieder aufgebaut.

Venezuela ist ungefähr dreimal so groß wie Deutschland. Deshalb ist das Flugzeug natürlich das bevorzugte Verkehrsmittel, um in die sehr unterschiedlichen Landesteile weiter zu reisen. Wir „Aktivreisende“ werden eher nicht zum Badeurlaub an die Karibikküste (z.B. Isla Margarita) starten, sondern entweder in Richtung Anden (höchste Erhebung Venezuelas ist der Pico Bolivar, 4.981 m), ins Orinoco-Delta – oder ins Hochland von Guyana, speziell in die Gran Sabana mit Ihren faszinierenden, einzigartigen Tafelbergen – was auch mein Trekking-Ziel gewesen ist.

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