Träume auf der Subjektebene verstehen

Träume auf der Subjektebene zu verstehen ist eine Herausforderung für jeden Träumenden. Wie kann es sein, dass alles, was im Traum vor sich geht, etwas über einen selbst aussagen soll? Was hat der heruntergekommene Penner mit seinem verwahrlosten Hund mit einem selbst zu tun? Und wie nutzen Sie die Träume für sich?

Träume auf der Subjektebene deuten – abgelehnte Persönlichkeitsanteile melden sich

Es gehört zu den schockierenden Momenten in der Traumdeutung, wenn uns klar wird, dass alles, was im Traum passiert, einen Teil unserer Selbst symbolisiert oder symbolisieren kann. Auch Personen, Tiere oder Landschaften, die wir gefährlich oder abstoßend finden, können einen Teil unser Selbst darstellen.

Gerade ungeliebte, gehasste oder abgelehnte Teile unserer Persönlichkeit führen im realen Leben oft ein Schattendasein. Ihre Unterdrückung führt aber zu einem Mangel an Lebensfreude und einer inneren Anspannung, die auch zu körperlichen Symptomen führen kann.

Ungeliebte Anteile der Persönlichkeit und ihre Integration

Dass uns die ungeliebten Persönlichkeitsanteile in dieser Art und Weise von unseren Träumen präsentiert werden, ist kein Zufall. Das Unbewusste bildet sie so ab, wie wir sie erleben. Mögen wir beispielsweise unseren sparsamen und kontrollieren Persönlichkeitsanteil nicht und schaden wir damit unserer Gesamtheit, kann es sein, dass er uns in Form von einem verkniffenen Mütterchen im Traum präsentiert wird.

Diese verhält sich nun ganz garstig und wir verstricken uns in eine ungute Auseinandersetzung. Entgegen aller Vernunft stürzen wir uns auf sie und wollen sie mundtot machen. Da kommt die Polizei und will uns festnehmen. In panischem Entsetzen wachen wir auf. Wie kann man nun einen solchen Traum für die eigene Persönlichkeitsentwicklung nutzen?

Träume auf der Subjektstufe für die eigenen Persönlichkeitsentwicklung nutzen

Können wir die Botschaft des Traumes verstehen und gelingt es uns im wirklichen Leben, diesen ungeliebten Anteil anzunehmen, werden auch die Träume wieder versöhnlich. Nach einer langen Phase des Ringens mit einem ungeliebten Anteil von uns, kann es sein, dass wir der gleichen Traumfigur wieder begegnen. Doch dieses Mal kommt es nicht zum Kampf, Wir erkennen, dass das Mütterchen auch liebenswerte Züge hat und teilen in aller Ruhe eine Schale Erdbeeren mit ihm.

Abgelehnte und verhasste Persönlichkeitsanteile sind nicht einfach weg, nur weil wir gelernt haben sie zu unterdrücken. Sie treiben ihr Unwesen tief im Unbewussten und melden sich immer dann, wenn sie in einer realen Situation nützlich wären, aber nicht zum Vorschein kommen dürfen.

Arbeiten Sie mit Ihren ungeliebten Persönlichkeitsanteilen

Häufig sind es gar nicht die Persönlichkeitsanteile an sich, die uns erschrecken und die uns zuwider sind. Es sind die Gefühle, die wir zu ihnen haben. Wir schämen uns derer, wir hassen uns oder wir ekeln uns vor uns selbst. Der Traum will uns auch hier wachrütteln.

Er will uns sagen, dass wir ohne unsere ungeliebten Anteile nicht vollständig sind. Es geht um Integration und Verwandlung, nicht um Unterdrückung und Leugnung. Unterdrücken wir wichtige Aspekte unserer Persönlichkeit, begegnen sie uns in Konflikten mit anderen oder sie halten einen Teil unserer Lebensenergien gefangen.

Fazit

Traumdeutung auf der Subjektstufe ist ein wichtiger Schritt zur Integration auch unliebsamer Persönlichkeitsanteile. Das Unbewusste möchte uns in drastischen Bildern darauf aufmerksam machen, dass wir einen wichtigen Teil unserer Persönlichkeit nicht integriert haben. Gelingt es, die Traumbotschaft auf der Subjektebene zu verstehen, können wir die aktive Auseinandersetzung auch mit den unliebsamen Persönlichkeitsanteilen in Angriff nehmen.

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