Top 10 der unterschätzten Speisefische: Meeräsche bis Knurrhahn (Teil 1)

Seezunge, Steinbeißer, Seeteufel, Steinbutt... alles tolle, edle und sehr schmackhafte Speisefische. Doch sie haben halt auch ihren Preis. Wer jedoch darauf achten muss (oder will), dass sein Geldbeutel nicht zu arg vom Fisch gebeutelt wird, der findet durchaus Alternativen – wie die Top 10 der unterschätzten Speisefische.

Speisefische gut & günstig: Es geht!
Es gibt Speisefische, die völlig unterschätzt werden, was die Schmackhaftigkeit ihres Fleisches betrifft. Oft zählen sie sogar zum Günstigsten, was die Fischtheke anzubieten hat. Die Gründe:

Erstens gibt es meist viele Exemplare von ihnen, sie sind also nicht im Bestand bedroht. Und zweitens sind sie einfach nicht "in", nicht im Trend oder gelten gar als Arme-Leute-Essen. Das soll uns gerne egal sein. Hier sind die Top 10 der am meisten unterschätzten Speisefische – alles übrigens Fische, die nur wild gefangen und nicht gezüchtet werden.

Platz 1 der unterschätzten Speisefische: Die Meeräsche
Nanu, werden Sie sich vielleicht fragen, kenne ich gar nicht, gibt es die überhaupt bei uns? Ja, aber sicher, sie wird ebenso eingeführt wie andere Speisefische und kommt meist aus dem Mittelmeer. Außerdem ist die (dicklippige) Meeräsche (Chelon labrosus) in den letzten Jahren sogar in Nord- und Ostsee heimisch geworden. Warum aber landet sie auf Platz 1?

Nun, sie hat gleich eine ganze Reihe von Vorzügen: schmackhaftes, weißes, saftiges Fleisch, wenig Gräten, lässt sich vielfältig zubereiten (grillen, braten, dünsten, als ganzer Fisch oder als Filet) und ist obendrein preislich sehr, sehr günstig!

Ein Nachteil darf allerdings nicht verschwiegen werden: Die Meeräsche lebt auch gern in Brackwasser und kann in Einzelfällen einen leicht modrigen Geschmack annehmen, wie man ihn von Zuchtforellen oder Karpfen kennt. Das ist aber die Ausnahme und rechtfertigt nicht, ihr Platz 1 zu verwehren. 

Platz 2 der unterschätzten Speisefische: Der Goldbutt
Seezungen sind in unseren Breiten kaum mehr zu bezahlen. Auch Steinbutt ist nicht gerade ein Schnäppchen unter den Speisefischen. Anders dagegen der Goldbutt (Pleuronectes platessa), auch Scholle oder nur kurz Butt genannt. Davon gibt es noch reichlich in Nord- und Ostsee und im Nordostatlantik.

Der Goldbutt, zu erkennen an den roten bis goldgelben Punkten auf der Oberseite, besitzt ein saftiges weißes, sehr schmackhaftes Fleisch. Die Gräten hängen fest aneinander und stören nicht. Der Goldbutt lässt sich braten, frittieren oder dünsten und schmeckt auch ohne Saucen-Brimborium vortrefflich.

Alternativen: Die ebenfalls sehr schmackhafte, meist kleinere Flunder (Platichthys flesus), auch Struffbutt, Raubutt oder Graubutt genannt, oder die ebenfalls kleinere Kliesche oder Limande (Limanda limanda), deren Fleisch nicht ganz so gut schmeckt. 

Platz 3 der unterschätzten Speisefische: Der Knurrhahn
Seine Unpopularität verdankt der Knurrhahn seinem Äußeren: Großer eckiger Kopf, großes Maul, große, flügelartige Brustflossen und starke, spitze Stacheln. Das weiße Fleisch hingegen ist hervorragend, der Fisch lässt sich sowohl grillen wie dünsten.

Am häufigsten werden als Speisfische der graue Knurrhahn (Eutrigla gurnardus) und der rote Knurrhahn (Trigla lucerna) angeboten. Seinen Namen verdankt er übrigens der Fähigkeit, knurrende oder grunzende Geräusche von sich zu geben.