Top 10 der besten PC-Tipps für den täglichen Gebrauch

So ein Windows PC-System ist ja eigentlich "auch nur ein Mensch". Je älter, desto mehr Virenbefall, mehr träge Masse, langsamere Reaktionszeiten und geringere Geschwindigkeit. Aber schuld daran ist im Wesentlichen der Anwender. In dieser Top-10-Liste erfahren Sie, welche typischen Schlampereien rund um die PC-Nutzung die drastischen Alterungsprozesse rund um Ihren PC begünstigen.

PC-Systeme und die Folgen alltäglicher Schlampereien

PC-Techniker staunen in vielen Fällen, wie unverwüstlich PC-Systeme laufen. Bis heute wird eine riesige Zahl von Windows-XP-Rechnern aus der ersten Generation eingesetzt, und die ist vor guten 12 Jahren gestartet. Allerdings laufen solche Systeme oft betrieblich auch nur mit ganz wenigen oder nur einer einzigen Anwendung, und für die „Systemhygiene“ ist dann auch noch ein professioneller Service zuständig.

Der hat nicht nur die Verantwortung, sondern nach EU-Richtlinien können Schlampereien mit Daten sogar für ein ganzes Unternehmen strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Es ist aber auch für einen privaten Anwender gar nicht schwierig, Leistungspotenzial und Sicherheit eines PC-Systems über sehr viele Jahre zu erhalten, indem das System korrekt bedient und mit etwas Aufmerksamkeit behandelt wird. Denn die Schlampereien des Faktors Mensch sind es im Wesentlichen, die noch vor allen technischen Fehlern und Pannen dazu führen, dass ein PC-System in der Leistung nachlässt, von Schadsoftware befallen wird oder sich Fehler in die Anwendungen einschleichen.

Die folgende, absolut subjektive Top 10 der Schlampereien rund um ein PC-System soll ein wenig dafür sensibilisieren, dass mit wenigen gezielten Verhaltensweisen jede PC-Nutzung verbessert werden kann. Vorteil der kleinen Maßnahmen: Sie profitieren am Ende von mehr Sicherheit, mehr Geschwindigkeit und mehr Zuverlässigkeit.

1. Erst klicken, dann lesen

Das Internet ist eine tolle Sache, auch für Online-Kriminelle. Ein Großteil der miesen Geschäfte basiert darauf, dass auf verlockende Links in Spam-Mails, Links auf dubiosen Webseiten oder Links in Social-Media-Kommunen wie Facebook geklickt wird, die Gottweisswas versprechen. Da ist alles dabei: Vom Nacktvideo mit Justin Bieber bis zur kostenlosen Finca in Spanien.

Und zack ist der Rechner Teil eines Botnetzes, sensible Daten werden ausspioniert, nebenbei verlangsamt sich auch die Rechengeschwindigkeit und es treten seltsame Effekte auf. Lesen Sie immer sehr aufmerksam, worum es geht, und klicken Sie dann erst.

2. Windows „abschalten“

Windows umständlich herunterfahren, wo doch schon Feierabend ist? Schließlich kann man auch den EIN-Taster einfach ein paar Sekunden festhalten, schon ist der Rechner aus. Trotzdem sollten Sie Dateien, Anwendungen und Windows in jedem Fall korrekt schließen und herunterfahren, ansonsten drohen Fehler und Datenverluste.

Schlampiges Abschalten hat noch einen Nachteil: Externe USB-Laufwerke ohne eigene Stromversorgung (2,5-Zoll-Festplatten) schalten sich dann gar nicht ab, sondern laufen fröhlich weiter.

3. Windows-Systempflege schlampen

Bei kaum einem anderen Punkt wird derart umfassend geschlampt. Führen Sie die Updates aus, die Programme Ihnen automatisch anbieten und prüfen Sie gelegentlich mittels des Windows-Updates, ob Ihr Betriebssystem auch „wasserdicht“ ist.

Wer diesbezüglich eine eher phlegmatische Disposition hat, sollte Windows die Updates automatisch einspielen lassen. Klar ist: Besonderen Fokus sollten Sie auf die Aktualität Ihrer AntiViren-Software legen.

4. Backups vernachlässigen

Sicherheitskopien sind eine langweilige Angelegenheit, aber bevor es bei einem Datenverlust unfreiwillig spannend wird, sollten Sie zumindest Ihre wichtigen Benutzerdaten sichern. Als Backup-Medien bieten sich heute neben den externen Festplatten für eine Image-Sicherung auch die kostenlosen Online-Speicher an, die zumindest genug Kapazität für Ihre wichtigsten Daten in einem verschlüsselten Archiv bieten.

5. Keine Programm-Deinstallationen

Programme lassen sich unter Windows schnell und einfach installieren. Doch diese auch wieder zu deinstallieren, wird oft vernachlässigt. Kontrollieren Sie gelegentlich in der Systemsteuerung, was dort an Programmen möglicherweise deinstalliert werden kann, weil Sie diese Software gar nicht benutzen. Damit erhalten Sie auch eine Menge Speicherplatz auf der Festplatte kostenlos zurück und gewinnen an Geschwindigkeit.

6. Datenstruktur chaotisch

Texte, Tabellen, Bilder, Filme und Dokumente aller Art finden sich heute auf praktisch jedem PC. Das verleitet natürlich zu einem Durcheinander. Haben Sie auch Daten auf dem Desktop, in den Programmordnern, teils in Bibliotheken, „Meine Daten“ und sonst wo auf Ihren internen und externen Laufwerken verteilt? Halten Sie besser eine einmal angelegte Datenstruktur konsequent durch, das erleichtert auch die Datensicherung erheblich.

7. E-Mails sammeln statt archivieren

Benötigen Sie wirklich in Ihrem privaten Mailprogramm sämtliche Mails seit 1998 plus sämtlichen Spam? Es bringt erhebliche Erleichterung, wenn Sie Mails, die das Archivieren nicht wert sind, konsequent löschen. Mails alter Jahrgänge, die Sie erhalten möchten oder aus geschäftlichen Gründen archivieren müssen, sollten Sie in entsprechende Archive überführen. E-Mail-Programme wie Thunderbird bieten eine leicht zu handhabende Mailarchivierung.

8. Keine getrennten E-Mail-Konten, keine Spam-Filter

Auf den ersten Blick mag es praktisch wirken, alle Tätigkeiten mit einer E-Mail-Adresse durchzuführen. Tatsächlich aber ist das äußerst leichtfertig. Sofern noch nicht geschehen, legen Sie eine praxisgerechte Struktur für Ihre E-Mails an. Clever ist es, eine private Mailadresse zu pflegen sowie eine weitere, die Sie für die Registrierung von Software und ähnliche Dienste verwenden. Nötigenfalls kommen noch berufliche oder projektbezogene Mailadressen hinzu.

Ob Viagra, Kasino-Gewinne oder Nacktbilder Ihrer Nachbarn: Öffnen Sie Spam-Mails erst gar nicht. Und falls Sie zu recht erbost sind über diese Belästigung, antworten Sie trotzdem nicht, denn damit unterstützten Sie das „Geschäftsmodell“ auch noch. Nutzen Sie die Spam-Filter der Online-Provider und/oder definieren Sie eigene Filterregeln in Ihrem Mailprogramm.

9. Fehlende Passwort-Organisation

Engagierte PC-Anwender benötigen eine hohe Zahl von Passwörtern. Widerstehen Sie der Versuchung, immer dasselbe Passwort zu benutzen. Damit die Passwörter nicht vergessen werden, hilft eine Passwortverwaltung oder der klassische Notizzettel. Der sollte jedoch wirklich gut „gesichert“ sein und nicht unter der Tastatur kleben.

10. Völlig veraltete Betriebsprogramme weiterbenutzen

Es widerstrebt jedem PC-Anwender, Geld und Zeit für einen Systemwechsel aufzuwenden, wenn doch der alte PC „noch so gut funktioniert“. Diese Schlamperei kostet aber nicht nur Nerven und Zeit bei der Benutzung. Für veraltete Betriebsprogramme, derzeit sind da Windows XP und Vista zu nennen, gibt es für moderne Komponenten keine Treiber mehr.

Zentrale Systemkomponenten wie der Internet Explorer oder DirectX lassen sich nur noch in veralteten, sicherheitsgefährdeten Versionen installieren. Bereiten Sie einen Systemwechsel besser umfassend und in aller Ruhe vor, man muss ja als Privatnutzer keineswegs ein „Early Adopter“ (englisch für „frühzeitiger Anwender“) sein, und alle Fehler der Hersteller ausbaden.

Aber den richtigen Zeitpunkt für den Betriebssystem-Wechsel sollte man auch besser nicht verschlampen, denn wer zu spät kommt … aber das wissen Sie ja.

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