Tischkultur nicht mit Tischsitten gleichsetzen
Es gibt viele mögliche Ansätze, um zu erfassen, was Tischkultur bedeutet: Spielregeln, Lebenseinstellung, Genuss.Alles davon stimmt ein wenig. Falsch wäre es, die Tischkultur mit Tischsitten oder Tischmanieren gleichzusetzen. Denn Tischsitten sind nur ein Teilbereich der Tischkultur, den Sie wie das kleine 1 x 1 Auswendig lernen können.Der Begriff „Kultur“ hingegen beinhaltet Tradition, Kommunikation, Kunst, Geist und Gesellschaft.
Mehr Genuss durch klare Spielregeln
Tischkultur basiert auf Regeln, die freiwillig eingehalten werden. Ihr Sinn liegt darin, den Genuss für alle Beteiligten zu erhöhen und die Nahrungsaufnahme zu ritualisieren. Tischkultur dient unter anderem dazu, den Genuss der Speisen zu erhöhen, etwa wenn
- der Sommelier die Weine auf das Essen abstimmt,
- milde Speisen vor deftigeren serviert werden,
- ein Sorbet gereicht wird, um die Geschmacksnerven zu entspannen und
- Sie die Forelle fachmännisch filetieren
(um möglichst alle Gräten zu entsorgen).
- eine durchdachte Sitzordnung,
- das Zuhören und Ausreden lassen,
- das Achten auf die Ästhetik beim Essen und
- den Verzicht auf jegliche Störungen
(Rauchen, Telefonieren, Tisch während des Gangs verlassen).
Stilvolles Ambiente
Visuelle Anreize runden das Erlebnis ab: edles Geschirr, ein stilvolles Ambiente, eine ansprechende Tischdekoration und angemessene Kleidung. So wird das Essen durch Tischkultur von der bloßen Nahrungsaufnahme zu einem besonderen Geschmackserlebnis und geselligen Ereignis aufgewertet.Des Weiteren widmet sich die Tischkultur dem geselligen Miteinander, das für alle wertschätzend und angenehm verlaufen soll.
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