Tipps zur perfekten Landschaftsfotografie

Landschaften sind nicht nur für Profifotografen ein willkommenes Fotomotiv. Die Weite des Landes, die prachtvolle Natur oder abenteuerliche Felsenklippen bieten ein wundervolles Panorama für fantastische Fotos. Die folgenden Fototipps helfen Ihnen, dabei noch faszinierendere Landschaftsfotos zu schießen.

Die Kameraeinstellungen:

Die Schärfentiefe

Bei Landschaftsaufnahmen kommt es es ganz besonders auf die Schärfentiefe an. Wenn Sie eine Szene ins Auge fassen und den Auslöser drücken, möchten Sie natürlich, dass auch jeder Winkel gestochen scharf abgebildet ist. Doch wie bekommen Sie nun mehr Schärfe ins Bild? Wenn Sie eine Kompaktkamera besitzen, dann sind Sie bereits bestens bedient. Denn diese bieten schon von Haus aus eine große Schärfentiefe und das Motivprogramm „Landschaftsaufnahmen“ an. Das Motivprogramm nimmt für Sie bereits die nötigsten Einstellungen vor.

Bevorzugen Sie hingegen eine Spiegelreflexkamera, dann empfehlen wir Ihnen, auf die hyperfokale Distanz zu fokussieren. Dank verschiedener Tabellen und Rechner, die Sie im Internet finden können, ist das Fokussieren auf die hyperfokale Distanz leichter, als das Wort vermuten lässt. Geben Sie dazu einfach ein paar Werte wie die Brennweite, den Blendwert und das Sensorenformat ein und schon wird die hyperfokale Distanz berechnet (das Sensorenformat entnehmen Sie der Bedienungsanleitung Ihrer Kamera). Drucken Sie sich einfach eine der Tabellen aus. So wissen Sie immer, auf welcher Distanz Sie fokussieren müssen.

Das Objektiv

Nehmen Sie für packende Landschaftsaufnahmen ein Weitwinkelobjektiv. Es deckt einen sehr großen Bildbereich ab. Damit lässt sich die Weite der Landschaft also optimal darstellen. Standardobjektive fangen meistens erst ab einer Brennweite von 17mm oder 18mm an. Da können Sie mit einer Brennweite von 8mm, 10mm oder 11mm bis zu 16mm, 20mm oder 22mm schon einen viel größeren Bereich abdecken.

Optimal sind auch Objektive mit Festbrennweiten. Sie bieten eine exzellente Abbildungsleistung. Und noch bessere Fotos schießen Sie natürlich mit einem Tilt-Shift-Objektiv. Dieses vermindert die Verzerrungen an den Rändern und bietet eine bessere Schärfentiefe. Mit dem richtigen Objektiv machen Sie Landschaftsaufnahmen, die jeden begeistern werden.

Der richtige ISO-Wert

Wenn Sie eine schöne Landschaftsidylle fotografieren, wollen Sie natürlich kein Bildrauschen auf dem Foto sehen. Indem Sie die ISO-Zahl möglichst gering halten, vermeiden Sie diese unschönen Bildfehler. Natürlich hängt die ISO-Einstellung von der Tageszeit ab. Wenn es bereits dunkel ist, kann es besser sein, den ISO-Wert etwas zu erhöhen um, die Belichtungszeit zu reduzieren.

Landschaftsfotos gekonnt inszenieren

Jede Landschaft ist einzigartig, doch einige Punkte sind immer gleich. Wir zeigen Ihnen die Gestaltungsregeln für ein perfektes Landschaftsfoto.

Der Bildaufbau

Landschaftsaufnahmen leben besonders von der Weite der Natur. Wenn Sie auf einer Anhöhe oder einem Berg stehen und sich das weite Land vor Ihnen erstreckt, dann ist der perfekte Moment für ein Landschaftsfoto gekommen. Wenn Sie Ihr Bild in Ebenen einteilen, wirkt es noch interessanter. Das Hauptmotiv (wie zum Beispiel die berühmte Felsen-Skulptur am Mt. Rushmore) kann dabei im Vordergrund stehen.

Mit dem Mittel- und Hintergrund erweitern Sie die Sichtweise und geben dem Betrachter nähere Informationen zur Umgebung.  Integrieren Sie auch geschickt Unwetterwolken in Ihre Bilder. Denn die aufziehenden Gewitterwolken verstärken die Dramaturgie Ihrer Aufnahmen.

Der goldene Schnitt

Der goldene Schnitt, oder auch Drittelregel teilt Ihre Bilder horizontal und vertikal in drei gleiche Teile auf. Warum ist diese Regel nun so interessant? Anhand dieses Rasters, das Sie übrigens auch auf Ihrem Kameradisplay einblenden können, lässt sich der Horizont in Ihren Bildern ausrichten und Bildelemente platzieren. Wenn Sie den Horizont dabei gekonnt platzieren, schaffen Sie eine bessere Bildwirkung. Eine optimale Ausrichtung erreichen Sie, wenn Sie den Horizont im oberen oder unteren Drittel des Bildes platzieren.

Allerdings gibt es eine Ausnahme. Bei Wasserspiegelungen platzieren den Horizont am besten in der Bildmitte. Dadurch kommt die Spiegelung noch besser zur Geltung. Auch die Objekte im Bild lassen sich am Raster ausrichten. Platzieren Sie Felsen, Sträucher oder Baume an den vier Schnittpunkten des Rasters.

Mit führenden Linien arbeiten

Helfen Sie dem Betrachter sich auf Anhieb in Ihren Bildern zurechtzufinden. Mit diagonalen Linien geben Sie Ihrem Motiv mehr Tiefe und Dynamik. Zudem können Sie den Blick auf einen bestimmten Punkt lenken. Möchten Sie, dass der Betrachter zum Sonnenaufgang am Horizont schaut? Dann dienen Ihnen diese Linien als Wegweiser. Der Horizont ist dabei eine natürliche Stopplinie, die dem Auge einen Ruhepol bietet. Führende Linien finden sich recht häufig – sei es eine Bahntrasse, eine Straße oder die Sandspur am Meer. Nutzen Sie diese Linien geschickt zur Bildgestaltung.

Die Lichtstimmung

In den frühen Morgen- oder Abendstunden entstehen die schönsten Landschaftsaufnahmen. Die Sonne scheint dann nicht mehr ganz so stark, diese herrliche Lichtstimmung lässt sich prima auszunutzen. Anders sieht es da bei Sonnenschein aus. Durch das helle Licht können die Farben schnell blass wirken. Fotografieren Sie die Landschaft auch ruhig zu unterschiedlichen Tageszeiten. Sie werden erstaunt sein, wie sich die Lichtstimmung auf Ihre Fotos auswirkt.

Kleiner Tipp: Nutzen Sie immer ein Stativ, wenn Sie in den frühen Morgenstunden oder am Abend fotografieren. So vermeiden Sie Verzerrungen.

Tipp: Präsentieren Sie Ihre perfekte Landschaftsaufnahme mit Stolz. Und wo, wenn nicht an Ihrer Wand, wäre ein besserer Ort Ihr Meisterwerk vorzuführen? Fotoleinwände sind für diesen Zweck prädestiniert. Dadurch heben Sie die Perfektion Ihres Fotos noch einmal hervor.

Bildnachweis: Maria_Savenko / stock.adobe.com