Wer öfter Wein trinkt, dem empfiehlt es sich, zuhause einen kleinen Vorrat anzulegen, der für jeden Anlass ein paar Flaschen hergibt. Unnötigen Geldausgaben für untrinkbare Flüssigkeiten wird dadurch vorgebeugt. Ein klein wenig Planung erspart diesen Frust. Schnellkäufe im Supermarkt sollte man vermeiden und stattdessen einen Weinhändler aufsuchen oder, wenn möglich, direkt beim Winzer kaufen. Zum Einkauf und Anlegen eines guten Weinvorrates sollte man sich ruhig etwas Zeit nehmen.
Wie viel Geld will ich ausgeben? Fünf Euro, zehn Euro, 20 Euro oder sogar mehr?
Hierbei nicht vergessen: Teurer Wein ist nicht immer gut! Andererseits: Wirklich guter Wein kann nie wirklich billig sein. In die Kaufüberlegungen sollte man natürlich den Anlass mit einbeziehen. Wer unsicher ist: Ein guter Weinhändler wird seine Kunden nach Gelegenheit und gewünschtem Preissegment fragen. Dies sollte eigentlich selbstverständlich sein; ist es aber leider nicht immer!
Wie erkenne ich einen guten Weinhändler?
Meist ist er auf bestimmte Regionen spezialisiert. Wer seinen Laden betritt, sieht sofort, dass er die Weine fachgerecht lagert: liegend und vor Sonnen- und Neonlicht geschützt. Er gibt bereitwillig Auskunft über seine Weine. Dabei fragt er seine Kunden, zu welcher Gelegenheit sie den Wein trinken und wie viel sie dafür ausgeben möchten.
Man darf in Ruhe probieren (teure Weine ausgenommen) und sich ein eigenes Bild von dem Wein machen. Bleiben Sie selbstbewusst und vertrauen auf Ihr eigenes Urteil; schließlich wollen Sie einen Wein kaufen, der Ihnen schmeckt. Ein guter Weinhändler nimmt sich Zeit für seine Kunden und drängt sie nicht zu einem Kauf.
Achtung: Sprüche wie „Der wird immer gern genommen“ stellen keine qualifizierte Empfehlung dar! Auszeichnungen wie Preismünzen haben durch ihre inflationäre Vergabe leider einen großen Teil ihrer Aussagekraft eingebüßt und bürgen nur bedingt für Qualität.
Bestimmte Jahrgänge sind nicht unwichtig, doch wichtiger ist der Erzeuger. Hier gibt es große Unterschiede. Ein guter Winzer vermag auch in schlechteren Jahren etwas Schmackhaftes hinzubekommen.
Trockene Weine sind übrigens nicht besser als süße. Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und so sagt eine Geschmacksrichtung noch lange nichts über die Qualität aus.
Ähnliches gilt für die Weinherkunft: Italiener oder Franzosen machen nicht per se bessere Weine andere. Gerade deutsche Winzer liefern Spitzengewächse. Aus Übersee wie Amerika, Australien, Neuseeland oder Südafrika kommen hervorragende Tropfen und so langsam öffnet sich der Markt auch für osteuropäische Weine, welche in den letzten Jahren qualitativ stark aufgeholt haben.
Direkt beim Winzer einkaufen
Der schönste Einkauf ist der direkt beim Winzer. Gleichzeitig spart man dabei Geld, da die Kette der Zwischenhändler wegfällt. Am besten meldet man sich dafür vorher an. Dann kann man sicher sein, dass er genügend Zeit für einen hat.
Auch hier gilt: Beim Probieren ehrlich bleiben. Es ist nicht wichtig, dass man Profi ist; Interesse und Neugier genügen. Fast jeder Winzer freut sich über interessierte Weinliebhaber und kann einem viel über Weine beibringen. Hat man erst mal einige seiner „Lieblingswinzer“ gefunden, dann besteht nun auch die bequeme Möglichkeit, die entsprechenden Weine telefonisch oder über die Homepage des Weingutes zu ordern und sich zusenden zu lassen.
Übrigens: Je öfter Sie Weine probieren, desto mehr finden Sie über ihre Vorlieben heraus. Mit diesem Wissen lässt sich nach eigenem Gusto ein kleiner Grundstock für den ganz persönlichen Weinkeller anlegen. Und nicht vergessen: Kein noch so bekannter Experte kann wissen, was Ihnen selber am besten schmeckt. Punkte, Noten und andere Bewertungen mögen ein erster Anhaltspunkt sein, doch letztendlich entscheidet Ihr eigener Geschmack, dem Sie ruhig vertrauen dürfen.
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