Tipps und Tricks für das richtige Neinsagen

Überlegen Sie, an welcher Stelle Sie immer wieder „Ja“ sagen, obwohl innerlich alles „Nein“ schreit. Dabei geht es nicht darum, immer und automatisch „Nein“ zu sagen. Schauen Sie genau hin, wie wichtig das Anliegen Ihres Gesprächspartners wirklich ist. Beurteilen Sie selbst, welche Möglichkeiten zur Erfüllung es gibt und wie viel Ihre eigenen Reserven hergeben.

Beschäftigen Sie sich mit den Realitäten

Machen Sie sich klar, dass Ihr Gesprächspartner eine Bitte geäußert hat. Bei einer Anfrage haben Sie im Allgemeinen eine Wahl zwischen einer Zu- oder Absage. Manchmal weiß die andere Person Ihre zusätzlichen Bemühungen zu schätzen, manchmal aber auch nicht.

Überlegen Sie, welchen Preis Sie zahlen und welchen Nutzen es Ihnen bringt. Bedenken Sie, dass Sie genau die gleichen Rechte haben wie die anderen, Ihre Anliegen zu äußern und für Ihre Bedürfnisse einzutreten.

Trainieren Sie das Neinsagen in der Phantasie

Behalten Sie im Hinterkopf, dass Sie jetzt etwas tun, was sich seltsam anfühlt, weil es ungewohnt für Sie ist. Stellen Sie sich zunächst eine Situation vor, in der Sie gerne „Nein“ sagen würden. Sollten Sie bisher die Neigung haben unvermittelt und sofort einfach zuzustimmen, dann lassen Sie sich Zeit für eine Denkpause.

Erklären Sie etwa „Ich muss erst darüber nachdenken, da können wir in einer Stunde nochmal drüber sprechen.“ Im Folgenden stellen Sie sich vor, wie Sie ruhig und entspannt absagen. Begründen Sie beispielsweise: „Nein, ich schaffe es zeitlich beim besten Willen nicht.“

Meistern Sie negative Rückwirkungen

Vielleicht versucht der Andere Sie nun erst recht in die Pflicht zu nehmen und Ihnen Schuldgefühle einzureden. Er hatte die Erwartung, dass sich seine Probleme durch Sie lösen. Jemand der diese Annahmen besitzt, möchte  die eigenen Wünsche durchsetzen.

Spüren Sie dem nach, indem Sie etwa äußern: „Ich kann verstehen, dass Sie enttäuscht sind, aber ich habe wirklich keine Zeit den Auftrag dazwischen zu schieben.“  Gehen Sie nicht auf die Forderungen ein. Behalten Sie Ihre Linie bei. Erneuern Sie Ihr „Nein“ mit kurzer Begründung und treten Sie bestimmt für Ihre Interessen ein.

Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird

Wenn Sie darüber nachdenken, was alles passieren könnte, wenn Sie „Nein“ sagen, werden Sie in Ihrem Einfallsreichtum wahrscheinlich übertreiben. Wie jemand darauf reagiert, wenn Sie ihm sachlich und bestimmt etwas verweigern, kann niemand vorhersagen. Vielleicht macht sich im ersten Moment Verwunderung und Enttäuschung breit.

Im Innern ist dem Andern schon klar, dass Sie nicht egoistischer sind als er selbst. Je öfter Sie das Neinsagen praktizieren, desto leichter wird es Ihnen in Zukunft fallen, dieses Wort über die Lippen zu bringen und sich so zu entlasten.

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