Tipps für die Ernährung bei Multipler Sklerose

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann sich möglicherweise positiv auf den Krankheitsverlauf einer Multiplen Sklerose auswirken. Worauf Sie als Patient achten sollten, lesen Sie in diesem Artikel.

Die Erkrankung Multiple Sklerose ist durch chronische Entzündungen im zentralen Nervensystem gekennzeichnet. Die Entzündungsprozesse zerstören die Markscheiden der Nervenfasern. Normalerweise leiten diese die Reize vom Gehirn an die verschiedenen Körperstellen und umgekehrt. Störungen im Bewegungsablauf und im Körperempfinden sind Folgen der gestörten Reizweiterleitung. Die auftretenden Symptome sind sehr vielfältig.

Oft wird daher von der „Krankheit mit den 1.000 Gesichtern“ gesprochen. Ein typisches Symptom ist die schnelle Erschöpfung und Müdigkeit (MS-Fatigue). Diese ist für die Betroffenen oftmals belastender als die häufig auftretenden Seh- oder Gehstörungen. Oft leiden sie auch unter Missempfindungen in den Extremitäten, Gleichgewichtsprobleme, Koordinationsstörungen, Lähmungen oder Schwindel. Weitere mögliche Symptome sind Sprach- oder Schluckstörungen, sowie Verkrampfungen der Muskeln und Funktionsstörungen der Blase. Multiple Sklerose kann auch einen Einfluss auf die Psyche haben. Depressive Verstimmungen und Stimmungsschwankungen sind mögliche Folgen. Die Erkrankung verläuft in Schüben oder fortschreitend. Die Beschwerden können nach einem Schub teilweise oder sogar vollständig nachlassen.

Betroffene beschäftigen sich intensiv mit den Möglichkeiten, die sie selbst in der Hand haben, um den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen. Gesunde Lebensführung, körperliche Bewegung, Stressvermeidung, ausreichend Schlaf und geeignete Ernährung gehören zu den Faktoren, die den Krankheitsverlauf möglicherweise beeinflussen können.

Die Frage nach der Bedeutung der Ernährung für den Krankheitsverlauf beschäftigt viele Erkrankte.

Untersuchungen der letzten Jahre weisen darauf hin, dass eine ausgewogene Ernährung mehr Vorteile bringt als die Einhaltung einer speziellen Diät. Über eine vollwertige Ernährung können Entzündungsprozesse günstig beeinflusst werden. Auch begleitende Beschwerden wie Müdigkeit und Darmprobleme können von einer ausgewogenen Ernährung profitieren.

  • Viel Vollkornprodukte
  • Viel Obst und Gemüse
  • Wenig Fett (Pflanzenöle bevorzugen)
  • Ein- bis zweimal pro Woche Fisch
  • Selten Fleisch, Eier und Süßspeisen

Die in Fischölen in größeren Mengen enthaltenen Omega-3-Fettsäuren haben eine entzündungshemmende Wirkung. Daher sollte regelmäßig Fisch auf dem Speiseplan stehen. Auch Raps- und Leinöl sind ebenfalls reich an Omega-3-Fettsäuren.

Eine ausgewogene Vollwert-Ernährung enthält viele Ballaststoffe und wirkt daher positiv regulierend auf Darmbeschwerden.

Bei Blasenproblemen tendieren MS-Patienten dazu, möglichst wenig zu trinken, um nicht so häufig auf die Toilette zu müssen. Dies begünstigt jedoch Harnwegsinfekte. Auf eine ausreichende Trinkmenge von 1,5 bis 2 Litern pro Tag sollte daher geachtet werden. Empfehlenswert sind Mineralwasser, Kräutertee, Früchtetee und Fruchtsaft- bzw. Gemüsesaftschorlen.

Spezielle Diäten sind bei Multiple Erkrankungen teilweise mit Vorsicht zu betrachten, weil entweder der Wirksamkeitsnachweis fehlt oder weil sie zu Nährstoffmangel führen können und daher für kranke Menschen ungeeignet sind.

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