Teilzeit ist nicht gleich Teilzeit: Finden Sie das passende Modell

Besonders berufstätige Mütter sind dem Stress der Doppelbelastung ausgesetzt. Das zehrt an den Kräften. Darum ist die Teilzeit-Beschäftigung immer noch in erster Linie frauenspezifisch. In der gängigen Form wird an jedem Tag eine bestimmte Stundenzahl gearbeitet. Doch es gibt noch andere, sinnvolle Modelle, um mit Teilzeit das Leben zu entstressen. Und diese sind nicht nur für Frauen interessant. Hier finden Sie Ideen für die Gestaltung Ihrer Teilzeit.

Mehr Zeit, weniger Stress, zufriedene Arbeitnehmer

Es gibt Jobs, bei denen man unter Dauerstress steht. Denken Sie beispielsweise an beratungsintensive Berufe im Verkauf oder bei sozialen Dienstleistern. Dort sind die üblichen Stunden einer Vollzeittätigkeit oftmals überhaupt nicht durchzuhalten.

Gegen diesen Stress und für mehr Qualität empfehlen sich Teilzeitjobs. Auch bei einem Wiedereinstieg in den Beruf nach einer Familienzeit, kann Teilzeitarbeit angeraten sein. Auf diese Weise können Sie sich einarbeiten, ohne sich zu überlasten.

Arbeitgeber können bei Teilzeitarbeitskräften individuell planen

Zu den Win-Win-Strategien gehört in vielen Branchen der Einsatz von Teilzeitkräften. Nicht nur bei saisonabhängigen Unternehmen, sondern auch im Service jeglicher Art, richtet sich der Einsatz der Arbeitskräfte nach den Kundenanforderungen. Für den Arbeitgeber bietet die Teilzeit Möglichkeiten, Mitarbeiter, die gut eingearbeitet sind, dauerhaft zu beschäftigen. Die Kompetenz und damit die Qualität werden höher.

Welche Teilzeitmodelle kommen für Sie in Frage?

Wichtig bei den Überlegungen zur Teilzeit ist die Abkehr von absoluten Tagesrhythmen. Das Dogma der feststehenden Zeiten über täglich 4-6 Stunden verhindert oft die wünschenswerte Flexibilität. Sie ist daher nur eine Variante. Möglicherweise sind andere besser geeignet.

Die klassische Teilzeit

Dabei sind Sie an fünf Tagen pro Woche beschäftigt. Die Stundenzahl pro Tag liegt fest. Dieses Modell eignet sich im Prinzip für alle Mitarbeiter. Sie haben dadurch regelmäßig kürzere Arbeitstage. Der Arbeitgeber hat in diesem Fall mit wenig organisatorischem Aufwand einen gleichmäßigen Mitarbeiterstab beschäftigt.

Die flexible Teilzeit

Hier können Sie auch ganze Tage arbeiten, wenn im Gegenzug komplette Tage frei sind. Was zählt, ist die wöchentlich reduzierte Stundenzahl. Für Sie entsteht Freizeit zu unterschiedlichen Zeiten. Bei Müttern mag das schwierig sein, da diese normalerweise eine gleichmäßige Kinderbetreuung haben. Für Wiedereinsteiger oder Beschäftigte, die gleitend in den Ruhestand gehen wollen, ist diese Version sicherlich interessant. Arbeitgeber reagieren damit leichter auf unterschiedliche Auslastung des Betriebes.

Teilzeit per Home-Office

In manchen Branchen kann durchaus von zuhause aus gearbeitet werden. Dies erfordert ein hohes Maß an gegenseitigem Vertrauen von Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Am besten funktioniert dies, wenn Sie fest umrissene Aufgaben haben. Da Sie eigenverantwortlich handeln müssen – was Zeit und Kompetenz angeht – ist ein solches Model gut für Fachkräfte geeignet. Ihre Zeitersparnis geht über die reduzierten Arbeitszeiten hinaus, da Anfahrtswege entfallen.

Jobsharing

Damit sind Sie sehr variabel. Zusammen mit Ihrem Partner, mit dem Sie sich die Arbeit teilen, sollten Sie die Zeiten festlegen. Den Rahmen bildet eine Vollzeitstelle. Für Sie hat das den Vorteil, dass Sie auch bei unvorhergesehenen privaten Anforderungen nach Absprache, Ihre Arbeitszeiten verändern können. Für Ihren Arbeitgeber ist bei dieser Variante sichergestellt, dass es kaum Ausfälle gibt. Mittlerweile gibt es auch Team- Versionen dieses Teilzeitmodells.

Neben den hier erwähnten, kann man seine Teilzeit auch im Monats- oder sogar Jahresrhythmus anlegen. Dabei kommt es auf die Art des Unternehmens an, in dem Sie beschäftigt sind. Nicht alles ist überall möglich.

Übrigens gibt es einen rechtlichen Anspruch auf Teilzeitarbeit. Beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales können Sie eine kostenlose Broschüre zu diesem Thema downloaden oder per Post bekommen. Hier der Link dazu: "Teilzeit – Alles, was Recht ist"