Tag der Organspende am 4. Juni: Das sollten Sie wissen

Am 4. Juni, dem Tag der Organspende 2011, gibt es in vielen deutschen Städten Infostände und Aktionen zu diesem wichtigen Thema, mit dem auch Sie sich unbedingt auseinandersetzen sollten. Ein Organspendeausweis gibt im Falle eines Unfalls oder Todesfalls darüber Auskunft, wie Sie über das Thema denken.

Kann ich am Tag der Organspende einen Spenderausweis erhalten?
Am Tag der Organspende wird überall in deutschen Städten durch Selbsthilfeverbände, Organisationen rund um die Transplantation und Privatpersonen über das Thema Organspende informiert und Spendeausweise werden verteilt. Ein Organspendeausweis verschafft Klarheit über die Einstellung einer Person zur Organspende. Bei einem Unfall oder Todesfall aus anderen Gründen kann anhand des Ausweises sofort identifiziert werden, ob die Person mit einer Organspende einverstanden ist oder nicht, da sowohl Widerspruch als auch Einwilligung auf dem Ausweis eingetragen werden können.

Widerspruch kann ab dem 14., Einwilligung ab dem 16. Lebensjahr eingetragen werden. Eine sonstige Altersgrenze gibt es nicht, entscheidend sind die Gesundheit und die Verfassung des Spenders. Ein Organspendeausweis wird nirgends registriert oder gemeldet, es reicht, den Ausweis mit den anderen persönlichen Papieren bei sich zu tragen oder ihn einer engen Bezugsperson anzuvertrauen. Falls sich die Einstellung zur Organspende ändert, kann der Ausweis jederzeit geändert werden.

Tag der Organspende: Gute Gelegenheit zur Information über das Thema
Auf dem Organspendeausweis kann zwischen fünf Wahlmöglichkeiten entschieden werden. Organ- und Gewebespenden kann generell zugestimmt werden, Gewebe oder einzelne Organe können von einer Spende ausgeschlossen werden oder nur ganz bestimmte Organe können für eine Spende zur Verfügung gestellt werden.

Weitere Optionen sind die Organ- oder Gewebespende generell abzulehnen oder die Entscheidung einer Person des Vertrauens zu überlassen. Diese wird auf dem Spendeausweis eingetragen und im Ernstfall benachrichtigt. Es bietet sich an, dass Sie mit dieser Person über das Thema sprechen. Bedenken Sie, dass durch eine Organspende Leben gerettet werden können. Es gibt auch wesentlich mehr Menschen auf den Wartelisten, die auf Spenderorgane warten, als es Spender gibt.

Keine der größeren religiösen Gemeinschaften in Deutschland hat bisher Bedenken gegen die Organspende geäußert. Falls Sie trotzdem Zweifel haben sollten, wenden Sie sich an einen Vertreter Ihrer Religion oder sprechen Sie am Tag der Organspende mit den Fachkundigen. Von der Organspende ausgeschlossen sind Sie mit den Vorerkrankungen HIV und Krebs.

Weitere Fragen, die Sie am Tag der Organspende mit Fachleuten klären können:
Informationsbedarf besteht in der Art und Weise, wie die Organspende konkret verläuft. Dem Verstorbenen wird in einer OP das entsprechende Organ entnommen. Der Körper ist danach nicht entstellt, mit dem Toten wird zu jeder Zeit respektvoll umgegangen. Die Sorge, dass einer dieser Punkte nicht korrekt erfüllt werden könnte, ist wohl ein Hauptgrund, weshalb Menschen sich gegen eine Organspende entscheiden.

All Ihre weiteren Fragen können Sie am Tag der Organspende bei den verschiedenen Informationsveranstaltungen in den deutschen Städten klären, einen Spendeausweis bekommen Sie sonst auch über das Organspende-Infotelefon unter 0800 / 90 40 400 oder im Internet. Dort finden Sie auch weitere Informationen zum Thema.