Symptome: Körper als Spiegel unserer Seele! Teil 10 – Naschsucht

Symptome wie Naschsucht, übermäßiges Rauchen, Alkohol, Kaffee sind weit verbreitet. Bis wohin ist es Genuss und ab wann wird es zur Sucht? Wie kommt es überhaupt dazu? Ist es leicht, damit aufzuhören? Süchte im Spiegel betrachtet.

Naschsucht, Alkoholsucht, Kaffeesucht, Rauchsucht … in der Gesellschaft weit verbreitet, meist toleriert, manchmal verpönt. Manche tun es, um dazu zu gehören, andere wieder tun es, weil sie es so gewohnt sind, wieder andere tun es, um Nervosität, Minderwertigkeitsgefühle oder Ängste zu verdrängen.

Das Dessert nach der Hauptmahlzeit oder das Stück Torte zur Jause kann durchaus Genuss sein. Auch ein Glas Wein oder Bier zum Essen, ein guter Cognac danach mit Genuss getrunken ist etwas ganz wunderbares. Eine Tasse Kaffee am Morgen oder nachmittags in der Pause mit Genuss getrunken, herrlich. Auch eine Zigarette dazu, wenn bewusst und mit Genuss geraucht, ist durchaus in Ordnung.

Mit Genuss heißt das Zauberwort! Etwas bewusst tun bedeutet, es mit voller Aufmerksamkeit tun, ganz bei der Sache sein. In diesen Fällen ist gemeint, den vollen Geschmack mit allen Sinnen in sich aufnehmen und genießen. Alles, was bewusst und mit Genuss geschieht, tut gut. Wenn ich etwas bewusst mache, dann kann ich auch bewusst wieder damit aufhören. Ich bin nicht abhängig davon.

Die Sucht
Zur Sucht wird es dann, wenn ich mir gar nicht mehr klar darüber bin, wie viel ich bereits genascht, getrunken oder geraucht habe. Wenn ich das Gefühl habe "Ich brauche jetzt dieses Glas Wein, diese Tasse Kaffee, dieses Stück Torte oder diese Zigarette – unbedingt!" Kriege ich das jetzt nicht, dann fehlt mir etwas, dann geht es mir nicht gut, dann werde ich unleidlich, fahrig, zittrig usw.

Die Weisheit der Sprache zeigt deutlich: Nasch-SUCHt, Kaffee-SUCHt, Alkohol-SUCHt, Rauch-SUCHt. In jedem Wort steckt "SUCHen" drinnen. Wir sind auf der Suche nach etwas, dass wir im Glas Wein, Bier, Kaffee, im Stück Torte oder in der Zigarette zu finden hoffen. Wir suchen etwas im Außen, in der materiellen Welt, statt es in uns selber zu suchen.

Beispiel Naschsucht
Mit Naschsucht zum Beispiel werden jene Menschen ihre Probleme haben, die sich ihr Bedürfnis nach Süßem auf der geistigen und seelischen Ebene nicht eingestehen wollen oder können. Möglicherweise ist ihnen gar nicht bewusst, dass es bereits ein Suchtverhalten ist. Sie sind auf der Suche nach der Süße des Lebens, erhoffen sich, dass ihnen jemand diese Süße durch seine Liebe und Zuwendung gibt. Sie erwarten sich diese Süße von jemand anderem – statt sich zu aller erst einmal selber diese Liebe zu geben. Gleichzeitig aber halten sie sich möglicherweise für nicht gut genug, nicht liebenswert genug.

So bleibt das Bedürfnis nach Liebe auf der seelischen Ebene unerfüllt und "muss" auf der körperlichen Ebene zum Ausdruck gebracht und auf diese Weise erfüllt werden. "Jede Handlung ist Bedürfnis orientiert" schreibt der Psychologe Thomas Müller. Erst wenn das Bedürfnis befriedigt ist, kann sich das Verhalten ändern.

Es ist daher sehr wichtig, nach den wahren Ursachen zu forschen. Oft hilft es schon, sich den Zeitpunkt genauer anzusehen, wann wir zur Torte oder zur Schokolade greifen:

  • Gab es Streit mit KollegIn oder PartnerIn?
  • Konnten Sie sich – wieder einmal – nicht durchsetzen?
  • Wurden Sie – wieder einmal – nicht genügend respektiert?
  • Hat man Sie und ihre Arbeit – wieder einmal – nicht genügend gewürdigt?
  • Sind Sie abgewiesen oder zurück gestoßen worden?

All das kann nur geschehen, wenn Sie sich selber nicht genügend respektieren, Ihre Arbeit als selbstverständlich abtun, sich und/oder Ihr Aussehen ablehnen.

Lieben Sie sich selbst – bedingungslos! Sie sind liebenswert – IMMER!

Noch ein Tipp zum Schluss:
Schauen Sie täglich in den Spiegel, lächeln Sie Ihr Spiegelbild an und sagen Sie laut:

Du bist ein ganz wunderbarer Mensch! Ich liebe dich (… ihr Name) bedingungslos!!