Sympathie im Berufsalltag: So erkennen Sie Ihre Wirkung!

Ihr Kollege hält bei einem neuen Kunden eine Präsentation. Eigentlich sollte dies dazu beitragen, den Kunden zu begeistern. Doch was geschieht? Sie selbst finden auch, dass die Form der Präsentation nicht besonders herausragend ist. Der Kollege wirkt steif und unnahbar. Der Kunde zeigt sich eher gelangweilt und nicht angetan. Dabei kann man lernen, Sympathie zu erwecken.

Eine andere Situation, ein anderer Ort: Ein anstehendes Telefonat. Ein Gedanke, der Ihnen durch den Kopf blitzt: „Oh nein, nicht schon wieder dieser Typ! Den ruf ich später an, bloß nicht jetzt. Den kann ich jetzt gar nicht brauchen!“.

Solche Situationen kennen Sie? Glückwunsch, Sie befinden sich in guter Gesellschaft. In allen Lebensbereichen finden wir Personen mehr oder weniger sympathisch. Privat versucht man einfach, den unsympathischen und langweiligen Zeitgenossen aus dem Wege zu gehen. Beruflich aber geht das kaum. Doch warum finden wir manche Menschen unsympathisch oder langweilig? Und wie kann man selbst sympathisch rüberkommen?

Die eigene Wirkung überdenken

Oft sind es bestimmte Merkmale im Verhalten des anderen, seine Stimme, seine Art zu sprechen, vielleicht auch eine unüberlegte Wortwahl, die uns kalt lassen oder gar brüskieren. Was auch immer es im Einzelfall sein mag, die Person macht sich vermutlich wenig Gedanken über ihre Wirkung. Dabei wäre sie gut beraten, wenn sie es täte.

In einer oft zitierte Studie der Firma IBM fand man heraus, dass die Faktoren, die die Karriere positiv beeinflussen, nämlich in erster Linie hier zu finden sind. Nicht etwa das Fachwissen oder der Fleiß eines Mitarbeiters lässt ihn die Karriereleiter erklimmen, sondern in erster Linie seine Ausstrahlung, seine Sozialkompetenz und der Eindruck, den er auf Vorgesetzte und Kunden macht, können als Karrierefaktoren gelten.

Unser Unterbewusstes reagiert auf andere Menschen

Die Ergebnisse dieser Studie werden in beunruhigender Weise noch durch weitere Untersuchungen untermauert. Etwa durch die Ergebnisse von Stimmforschern die besagen, dass das menschliche Gehirn innerhalb von 140 Millisekunden ein artikuliertes Wort verarbeitet. Und zwar nicht nur inhaltlich. Auch Informationen wie Gemütslage und biologisches Alter werden durch den Klang der Stimme gewonnen.

Die Körpersprache ist ein entscheidendes Kriterium für Sympathie!

Unser Unterbewusstsein ist ebenfalls gnadenlos, wenn es darum geht, andere Menschen einzuordnen. Was in grauer Vorzeit als Überlebensreflex notwendig war, hilft heute Ihrem Geschäftspartner Sie innerhalb von wenigen Sekunden einzuschätzen. Mehr braucht unser Gehirn nämlich nicht, um das Verhalten und die Körpersprache des Gegenübers zu interpretieren. Wohl dem, der gut darauf vorbereitet ist!

Jeder Mensch kann sympathisch wirken

Denn gleichzeitig weisen auch alle Untersuchungen darauf hin, dass diese so genannten „weichen Faktoren“ erlernbar sind. Aus gutem Grund also sitzen heute vielfach Fach- und Führungskräfte in Seminaren für Kommunikation, Stimmtraining, Rhetorik, Körpersprache oder gar Charisma. Sie alle wissen, welchen Einfluss das eigene Verhalten auf die Wahrnehmung von Kunden und Vorgesetzten hat. Und die Ergebnisse wollen sie nicht dem Zufall überlassen.

Beobachten Sie die Reaktionen Ihres Gegenübers!

Doch wie soll man solche „Soft Skills“ lernen? Es wird sicherlich nicht ausreichen, ein gutes Buch darüber zu lesen, obwohl auch dies schon ein Anfang sein kann. Hilfreich ist es, das Verhalten und die Worte des Geschäftspartners zu beobachten.

Denn dies kann als Spiegel für das eigene Verhalten gelten. Die Worte mit Bedacht zu wählen und darüber nachzudenken, was sie beim Gegenüber auslösen, ist sicherlich auch eine Maßnahme, die zum Erfolg führt. Denken Sie daran, dass viele Menschen sich in ihrer Wirkung selbst höchst falsch einschätzen. Nur an der Reaktion der anderen, können Sie sich selbst erkennen.

Ihre
Julia Sobainsky

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