Stricken, Häkeln, Sticken: Stricken lernen – Zubehör (Teil 2)

Jede Anleitung beginnt mit der Auswahl der Nadeln und Sie erfahren, welches Zubehör beim Stricken auch noch wichtig ist, was Sie bei der Nadelstärke beachten müssen, welche Wolle oder welches Garn Sie verwenden und wie Sie die Maschen auf die Nadel bekommen. Stricken lernen und rechte Maschen stricken gehören zusammen. Erst danach wagen Sie sich an das Stricken von linken Maschen.

Stricken lernen: Die Maschenprobe
Bevor Sie mit dem Stricken beginnen, werden Sie sich überlegen, was Sie später stricken wollen. Es lohnt sich, vorher eine Maschenprobe anzufertigen. Diese kann 10×10 Zentimeter und größer werden. Sie nehmen dafür die Wolle, die Sie für das Stricken verwenden wollen und suchen die passende Stricknadel aus. So sehen Sie, wie viele Maschen und wie viele Reihen ein Quadrat von 10×10 Zentimetern ergeben.

Stricken lernen: Die Auswahl der Nadeln
Nach der Auswahl der Wolle, legen Sie sich die passenden Stricknadeln bereit. Wenn Sie diese erst kaufen müssen, lassen Sie sich über die Nadelstärke im Handarbeitsgeschäft beraten. Stricknadeln sind kostenintensiv, daher kann ein Fehlkauf schon dem Geldbeutel etwas wehtun. Planen Sie jedoch, in Zukunft öfter zu stricken, entsteht kein unmittelbarer Schaden. Sie verwenden die Stricknadeln dann eben später.

Für das Stricken die richtige Nadelstärke
Stricknadeln sind mit einer Zahl versehen. Diese drückt die Nadelstärke in Millimetern aus. Bei Stahlnadeln beginnt die Palette ab 1,25 Millimeter, für Bambusnadeln gilt eine Größenordnung ab 2,0 Millimeter. Auf der Garnpackung finden Sie meistens Hinweise darauf, welche Stricknadeln Sie verwenden müssen. Wer fest strickt, für den eignen sich dickere Nadeln, und wer lockere Maschen strickt, kann dünnere Nadeln verwenden. Die Maschenprobe wird es zeigen.

Mit Schablonen die Nadelstärke ermitteln
Wenn Sie in Ihrem Haushalt noch Stricknadeln von der Mutti oder Omi finden und die Nadelstärke nicht mehr lesbar ist, verwenden Sie eine Schablone. Mit Schablonen können Sie ebenfalls die Nadelstärke ermitteln. So eine Schablone hat verschiedene Löcher. Sie stecken die Nadel in das passende Loch und wissen die Nadelstärke.

Stricken, Stricken lernen, Stricknadeln, Schablone
Schablone zum Ermitteln der Nadelstärke

Tipp für das Kennzeichnen und Aufbewahren Ihrer Stricknadeln
Mit einem verschließbaren Plastikbeutel, den Sie mit der Nadelstärke beschriften, legen Sie sich zu Anfang des Strickens ein kleines Ordnungssystem für Ihre Stricknadeln an. Das erspart Ihnen später langes und wiederholtes Suchen.

Stricken lernen: Welche Wolle oder welches Garn?
Am Anfang und zum Üben lohnt sich das Stricken eines Schals. Wollreste lassen sich prima verwerten und Sie können mit rechten und linken Maschen experimentieren oder einheitlich alles mit rechten Maschen stricken. Beim Garnkauf oder Wollekauf achten Sie stets auf genügen Wolle von der gleichen Farbpartie.

Tipp:
Bei einfarbigem Stricken  lohnt sich das Ermitteln der ausreichenden Menge, bevor Sie mit dem Stricken beginnen. So vermeiden Sie Farbunterschiede. Selbst vom gleichen Hersteller können die Farbtöne der Wolle unterschiedlich ausfallen, wenn die Farbpartie wechselt. Die Farbpartie bezeichnet ein und dasselbe Färbebad. In Strickpackungen haben Sie meistens ein Muster und die ausreichende Menge Garn oder Wolle, eventuell auch Nadeln oder Hinweise auf die Nadelstärke.

Stricken lernen: So bekommen Sie die Maschen auf die Nadeln
Bei mittlerer Fadenstärke rechnen Sie für den Maschenanschlag ungefähr die dreifache Breite der geplanten Strickarbeit für die Länge des Fadens. Wenn Sie also einen Schal von 15 Zentimeter Breite stricken wollen, wickeln Sie einen Faden von 45 bis 50 Zentimetern Länge von Ihrem Wollknäul ab.

Stricken lernen: Legen Sie den Faden über die offene Hand
Nach dem Abmessen des Anschlagfadens legen Sie den Faden in der Nähe des Wollknäuels über die linke Innenhand, zuerst über den kleinen Finger in Richtung des Zeigefingers. Führen Sie den Faden zwischen Zeigefinger und Mittelfinger hindurch und schließen Sie die Hand mit den drei unteren Fingern (Mittelfinger, Ringfinger, kleiner Finger). So wird der Strickfaden fixiert.

Tipp:
Drücken Sie diese drei Finger nur leicht an, so kann der Faden beim Stricken gut hindurch gleiten.

Stricken lernen: Schlagen Sie den Faden um Daumen und Zeigefinger
Nach dem Fixieren des Fadens, drehen Sie die Hand um und legen den Faden um Daumen und Zeigefinger herum in die Hand und halten ihn mit dem Ringfinger und dem kleinen Finger fest.

Stricken lernen: Der Maschenanschlag kann beginnen
Nach Erreichen dieser Ausgangsposition für das Stricken nehmen Sie die Stricknadel in die rechte Hand. Fahren Sie mit der Spitze durch die Schlaufe, welche Sie um Daumen und Zeigefinger gelegt haben, hindurch und holen Sie mit dem Faden, der auf dem Tisch liegt, eine Masche auf die Nadel. Wiederholen Sie diesen Vorgang so lange bis Sie ausreichend Maschen auf der Nadel haben.

Tipp:
Zum Erleichtern des Anfangs kann die Verwendung von zwei Stricknadeln für den Maschenanschlag hilfreich sein. Sie nehmen anstatt einer Stricknadel gleich zwei Nadeln übereinander und schlagen die Maschen an. Anschließend ziehen Sie die eine Nadel heraus. Die Maschenreihe bleibt auf der anderen Nadel. Das bringt den Vorteil, dass Sie beim Stricken die erste Reihe mühelos zustande bekommen.

Stricken Sie Ihre erste Reihe rechte Maschen
Lesen Sie im nächsten Teil, wie Sie rechte und linke Maschen stricken und wie aus rechten und linken Maschen ganz leicht ein Muster entsteht.

Anmerkung:
Ich werde die verschiedenen Schritte der Anleitung zum besseren Verständnis in den nachfolgenden Teilen noch mit einigen Bilder ergänzen.