Schokolade (Chocolate): Ein homöopathisches Mittel unserer Zeit
Schokolade wird noch nicht so lange als homöopathisches Mittel eingesetzt. Doch seit immer mehr hyperaktive Kinder in die Praxen von Homöopathen kommen, die sich schwer konzentrieren können, die unter Ess-Störungen leiden und sich ständig bewegen müssen, haben auch die sogenannten Stimulantien als homöopathische Mittel Eingang in die Behandlungen von Homöopathen gefunden.
Schokolade (Chocolate): Suche nach Bindung und Wunsch nach Distanz
Ein charakteristischer Zug im Mittelbild von Schokolade ist die Suche nach einer intensiven Bindung und der gleichzeitige Wunsch zu anderen Menschen auf Distanz zu gehen. Kinder und auch Erwachsene, die Schokolade (Chocolate) als homöopathisches Konstitutionsmittel benötigen, fühlen sich allein und ungeliebt. Häufig ist die Beziehung zur eigenen Mutter problematisch und sie bekommen dort nicht die Geborgenheit und den Schutz, nach dem sie sich zutiefst sehnen.
Um weitere Enttäuschungen und Verletzungen zu vermeiden, wird eine gewisse Distanz zu anderen Menschen aufrecht erhalten. Wird diese durchbrochen (beispielsweise in einer engen Beziehung), kann es zu Beschwerden, wie Schlafstörungen, Migräne oder Meteorismus kommen. Manche Menschen bekommen regelrechte Panik-Attacken, wenn die dringend notwendige Distanz durch einen anderen Menschen nicht mehr gewahrt wird.
Starkes Verlangen nach Schokolade
Die meisten Menschen, die konstitutionell das homöopathische Mittel Chocolate brauchen, haben ein starkes Verlangen danach, Schokolade zu essen. So kann es sein, dass jemand in die Praxis kommt und darüber spricht, dass er oder sie ständig einen Jeeper auf Schokolade hat. Häufig wird eine große Anspannung beschrieben, die herrscht, bevor man die Schokolade isst und eine deutliche Entspannung die beim Genuss der Schokolade eintritt.
Schokolade: Stimulantie und Genussmittel
Wie andere Stimulantien auch wirkt der Genuss von Schokolade anregend auf den Organismus. So wirkt der Inhaltsstoff Theobromin (das Hauptalkaloid von Kakao) stimulierend auf die Herztätigkeit und kann Tachykardie hervorbringen. Phenyläthylamin, ein Stoff, der ebenfalls in Schokolade enthalten ist, wird vom Gehirn ausgeschüttet, wenn man sich verliebt.
Menschen, die daran gewöhnt sind, sich ständig mit Stimulantien zu Höchstleistungen zu bringen, reagieren bei einem Abfall ihrer Leistungsfähigkeit häufig mit einem starken Verlangen nach ihrem Genussmittel (also in unserem Fall nach Schokolade), das ihren Organismus in gewohnter Weise stimuliert.
Hinweise auf Stimulantien als homöopathisches Mittel in der Praxis
Einige Symptome und Verhaltensweisen weisen den homöopathischen Behandler sehr schnell darauf hin, dass der Patient unter Umständen ein Genussmittel als homöopathisches Mittel braucht. Dies sind beispielsweise eine verstärkte Unruhe und eine verminderte Konzentrationsspanne. Das Kind (oder der Erwachsene) versucht möglichst viele Dinge gleichzeitig zu machen und scheint ständig unter Strom zu stehen oder es langweilt sich.
Kinder, die ein Genussmittel wie Schokolade als homöopathisches Mittel brauchen, wollen ständig Anregung und Nervenkitzel erleben, weil sie sich sonst nicht genügend spüren. Viele Patienten berichten, dass ihnen nur ihr Genussmittel (beispielsweise eine Tafel Schokolade) hilft, um wieder runterzukommen, wenn die Anspannung und die Unruhe zu stark werden.
Körperliche Beschwerden von Schokolade
Ins Arzneimittelbild von Schokolade gehören chronischer Schnupfen, Kopfschmerzen (bis hin zu Migräne-Anfällen), Obstipation und bei Frauen und Mädchen Dysmenorrhoe und das Prämenstruelle Syndrom. In Ruhe kann es zu Herzrasen oder starkem Herzklopfen kommen, ohne dass eine organische Ursache dafür gefunden wird. Auch Veränderungen an der Haut gehören zum Mittelbild von Schokolade
Fazit:
Schokolade (Chocolate) ist eines der neueren homöopathischen Mittel, das erst in den letzten Jahren Einzug in die homöopathischen Praxen gefunden hat. Es ist besonders dann angezeigt, wenn ein Kind oder ein Erwachsener unter großer Unruhe leidet, sich häufig leer und verloren fühlt.
Der Suche nach Bindung steht das Bedürfnis nach Distanz gegenüber, was aus einer übergroßen Verletzlichkeit heraus resultiert. In der Entwicklungsgeschichte finden wir häufig eine ganz frühe Trennung von der Mutter, die zu dieser Art Isoliertheit geführt hat. Ein wichtiger Hinweis auf das homöopathische Mittel Schokolade, kann ein starkes Verlangen nach Schokolade beim Patienten sein.