Staub auf dem Sensor: Sensorreinigung selbst vornehmen?

Vielleicht kennen Sie das Problem: Sie haben ein tolles Foto geschossen, stellen am Bildschirm aber fest, dass unerwünschte Sensorflecken das Bild besiedeln. Staub auf dem Sensor ist ein häufiges Problem bei Digitalkameras. Die diffusen Flecken können Sie zwar leicht mittels Bildbearbeitung wegzaubern. Praktischer ist es jedoch, wenn diese durch eine Sensorreinigung entfernt werden.

Staub auf dem Sensor ist keine Seltenheit. Aber auch auf dem Objekitv oder dem Spiegel können sich Staubkörner oder Verunreinigungen ansammeln. Oft sind die diffusen Flecken auf dem Foto auch gar nicht zu erkennen. Vor allem bei einer kleinen Blendenöffnung treten die Staubflecken aber deutlich hervor. Das liegt daran, dass bei einer großen Blendenöffnung der Lichtverlauf die Staubkörnchen fast überstrahlen kann.

Denn bei der großen Blendenöffnung gelangt mehr Licht über eine größere Fläche in die Kamera, sodass das Staubkörnchen kaum eine Chance hat, Schatten zu werfen oder erkannt zu werden. Bei einer kleinen Blendenöffnung hingegen wird das Licht vielmehr zentriert und gebündelt und fällt über eine kleinere Fläche in die Kamera. Das Staubkorn bildet einen kontrastreichen Schatten

Um das verständlicher auszudrücken: Nehmen wir an, Sie sind ein menschliches Staubkorn, dass von einem Bühnenstrahler direkt angestrahlt wird (Situation bei kleiner Blendenöffnung). Hinter sich können Sie Ihren Schatten deutlich erkennen. Werden Sie aber von mehreren Seiten angestrahlt (Situation bei großer Blendenöffnung), hebt sich dieser kontrastreiche Schatten auf. Zum Test: Fotografieren Sie eine helle Fläche zum Beispiel mit Blende 4 und Blende 22.

Eine Sensorreinigung (genauer gesagt die Tiefpassfilterreinigung, wir sprechen im weiteren Verlauf der Einfachheit halber vom Sensor), lohnt sich in diesem Fall. Schließlich wollen Sie bestimmt nicht jedes Foto manuell am PC hinsichtlich der Sensorflecken bearbeiten, oder?

Wie kommt der Staub auf den Sensor?

Eigentlich könnte man meinen, dass der Sensor durch das Gehäuse ausreichend geschützt ist, um vor Verunreinigungen verschont zu bleiben. Es ist aber unvermeidlich, dass sich kleine hartnäckige Staubkörnchen einen Weg durch das Gehäuse bahnen. Große Gefahr besteht vor allem dann, wenn Sie häufig das Objektiv wechseln. Aber auch Fotografen, die nur ein Objektiv besitzen und es demnach niemals wechseln, kommen früher oder später nicht um die Sensorreinigung herum.

Staubrisiko verringern

Mit wenigen Tricks können Sie das Risiko verringern, Staub auf dem Sensor zu haben. Vor allem beim Objektivwechsel gibt es viele Risiken.

  • Objektivfassung niemals länger als nötig geöffnet halten.
  • Es sollte immer ein Schutz oder ein Objektiv angebracht sein. Achten Sie darauf, dass das Wechselobjektiv staubfrei ist, bevor Sie es auf die Kamera schrauben.
  • Die Umgebung, in der Sie das Objektiv wechseln, sollte idealerweise wind-, staub- und sandfrei sein.
  • Mit einem kleinen Blasebalg können Sie vorher das neue Objektiv staubfrei pusten. Es ist nicht ratsam, Staub durch Pusten mit dem Mund zu entfernen, da kleinste Speichelpartikel mitgesendet werden.
  • Auch die Kameratasche sollte stets staubfrei gehalten werden.

Sensorreinigung selbst gemacht?

Hineinpusten, Blasebalg, Wegwischen, Bepinseln: Es gibt viele Wege, um Staub auf dem Sensor zu entfernen. Aber nicht jede Art ist wirklich zu empfehlen, da das Innenleben der Kamera sehr empfindlich ist und meist eher größerer Schaden angerichtet wird. Daher die Kamera im Zweifelsfall lieber zum Service geben und diese von professioneller Hand reinigen lassen. Wenn Sie die Sensorreinigung selbst vornehmen möchten, sollten Sie einige Regeln beachten.

  • Die Reinigung mit einem Blasebalg ist zu empfehlen. Damit können Sie den Staub vom Sensor wegpusten, allerdings wird der Staub aufgewirbelt und setzt sich an einem anderen Ort fest. Wirklich entfernt wird der Staub damit nicht.
  • Verzichten Sie auf Auspusten. Damit gelangen kleine Speichelreste in die Kamera, die am Sensor haften bleiben und dann nur über eine professionelle Reinigung wieder zu lösen sind.
  • Die Technik des Wegpinselns ist durchaus sinnvoll, es besteht aber die Gefahr, dass grobe Staubkörnchen den Sensor verkratzen. Stark haftende Verschmutzungen können nicht einfach weggepinselt werden.

Die beliebteste Methode ist die Absaugmethode, bei der der Staub eingesaugt wird, ohne dass der Sensor berührt wird. Besorgen Sie sich dafür einen kleinen Sauger, der speziell für solche Fälle hergestellt wurde. Dass der normale Hausstaubsauger hierfür nicht geeignet ist, erklärt sich von selbst. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, den Sensor mit bestimmten Reinigungsflüssigkeiten zu säubern. Sind Sie sich jedoch nicht sicher, welche Möglichkeit Sie wählen, lassen Sie die Sensorreinigung lieber vom Kundenservice durchführen.

Automatische Sensorreinigung

Viele Kameras verfügen mittlerweile über die automatische Sensorreinigung. Dabei wird der Staub "abegrüttelt". Allerdings gelangt die automatische Sensorreinigung schnell an ihre Grenzen, da festsitzende Partikel wie beispielsweise Pollen nicht einfach abgeschüttelt werden können.