SSDs sind die „Festplatten-Nachfolger“
SSDs werden vielfach oberflächlich als „die neuen Festplatten“ oder „Festplatten-Nachfolger“ bezeichnet. Das allerdings greift ein bisschen kurz. Denn SSDs (Solid State Drives) unterscheiden sich als Massenspeicher aufgrund der völlig anderen Speichertechnik erheblich von den gewohnten Festplattenlaufwerken. Damit Sie das enorme Potenzial Ihrer SSD bestens ausnutzen, beachten Sie diese fünf wichtigen SSD-Powertipps zu Einrichtung und Betrieb.
Mit diesen sechs SSD-Powertipps erzielen Sie das Maximum an Leistung Ihrer SSD
1. Kein Einsatz mit Windows XP/Vista
Wenn Sie eine SSD installieren, sollten Sie das Laufwerk nicht mit Windows XP oder Vista quälen. Der Geschwindigkeitsgewinn ist gering. Erst Windows 7 ist für die Verwaltung von SSDs ausgelegt und unterstützt die benutzten Controller optimal. Das hat auch Einfluss auf den Verschleiß der SSD-Speicherzellen, der bei XP und Vista definitiv höher als bei Windows 7 ist.
2. SSD für Ihre Systempartition nutzen
Installieren Sie eine SSD ausschließlich für die Systempartition, das bringt den besten Leistungsschub. Speziell beim Betriebssystem überwiegen die Lesezugriffe, und dabei sind SSDs phänomenal schnell. Zudem verschleißt die SSD dann relativ wenig, denn die Speicherzellen nutzen sich bei Lesezugriffen nicht ab, nur bei Schreibzugriffen.
3. SSD-Dateisystem NTFS
Das Dateisystem von SSDs ist ab Werk meist FAT32, um eine maximale Kompatibilität sicherzustellen. Das ist allerdings für moderne Windows-Versionen total ungeeignet, da FAT32 enge Beschränkungen bei Partitions- und Dateigröße mit sich bringt.
Beachten Sie bei der Installation von Windows 7, dass Sie die SSD unbedingt neu mit dem Dateisystem NTFS formatieren. Die entsprechende Option bietet die Installations-Routine von Windows 7 an, es ist kein zusätzliches Formatier-Tool notwendig.
4. Schreibcache deaktivieren
Im Gegensatz zu klassischen Festplatten erhöht sich bei SSDs die Datentransfergeschwindigkeit durch Nutzung des write-caching-Verfahrens nicht. Bei diesem Verfahren wird der Zwischenspeicher (cache) des Laufwerks genutzt, damit Windows Daten schneller auslagern kann. Erst wenn der cache voll ist, werden die Daten auf die Platte geschrieben. Durch die hohe Geschwindigkeit der SSD bringt das Verfahren aber schon in der Theorie keine Leistungszuwächse mehr und ganz praktisch haben SSDs gar keinen Write-Cache-Zwischenspeicher. Um das Caching abzuschalten, öffnen Sie den Windows-Geräte-Manager und rufen Sie „Eigenschaften“ zu dem SSD-Laufwerk auf. Im Register „Richtlinien“ entfernen Sie gegebenenfalls das Häkchen bei „Schreibcache auf dem Datenträger aktivieren“ und übernehmen Ihre Einstellungen.
5. SSD-Transfermodus im BIOS einstellen
Nach der Installation der SSD stellen Sie noch vor der Betriebssystem-Installation im PC-BIOS den Transfermodus vom veralteten Standard „IDE“ für die beste Leistung bei der Benutzung mit einer SSD auf „SATA/AHCI“ (Advanced Host Controller Interface) um. Hinweise hierzu entnehmen Sie der Anleitung zu Ihrem Mainboard bzw. dem PC.
6. Nachträgliche Umschaltung auf SATA/AHCI-Transfermodus
Ist das Windows-System mit der SSD bereits installiert, können Sie auch nachträglich noch von IDE auf SATA/AHCI umstellen. Dazu muss der AHCI-Treiber msahci.sys in Windows 7 aktiviert werden, was durch einen Registrierungseingriff durchgeführt wird. Dazu geben Sie bei Windows 7 ins Suchfeld „regedit“ ein und starten damit den Registrierungseditor. Folgen Sie diesem Registrierungspfad:
HKEY_LOCAL_MACHINESystemCurrentControlSetServicesmsahci
Klicken Sie im Fenster rechts auf „Start/Ändern“. Ersetzen Sie die dortige „3“ durch den Eintrag „0“ (Null) und bestätigen Ihre Änderung. Fahren Sie Windows herunter und nehmen bei Neustart sofort im BIOS/UEFI des Rechners die Umschaltung von IDE auf SATA/AHCI vor.
Vorsicht: Sichern Sie vor diesem Eingriff unbedingt Ihre Daten und legen einen Windows-Wiederherstellungspunkt an. Es hat Fälle gegeben, in denen Windows 7 nach diesem Eingriff nicht mehr startfähig ist, weil sich beispielsweise die Treiberdatei nicht auf dem Rechner befindet, korrupt oder inkompatibel ist.
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