Sportfotografie: Wann ist ein Sportfoto ein gutes Foto?

Klar, jeder kennt die Sportfotos aus den Tageszeitungen und den Magazinen der unterschiedlichen Sportarten. Da sind dann Spitzensportler vor gigantischen Kulissen abgebildet. Top-Fußballer in Top-Stadien mit Fanmassen im Hintergrund. Aber braucht ein gutes Sportfoto tatsächlich die Stars? Nein! Worauf es ankommt, finden Sie hier in einer Zusammenfassung.

Ein Sportfoto braucht Sport

Vorab dies: Die Qualität eines Sportfotos bemisst sich vor allem daran, ob dieses den jeweiligen Sport und das konkrete sportliche Ereignis mit seinen Besonderheiten einfangen kann. Also: Ein Fußballspiel zwischen zwei völlig unbedeutenden Nicht-Liga-Clubs bietet natürlich auch viele interessante Motive für einen Fotografen. Denn auch hier verausgaben sich Spieler – und kämpfen um einen Sieg – manchmal sogar mehr, als bei den Profis.

Auch hier gibt es Emotionen bei einem Sieg – oder einer Niederlage – in letzter Sekunde. Und die komischen Momente werden hier sogar häufiger zu finden sein als bei den – auch in Mediensicht geübten – Profis: Schuhe, die beim Schuss aufs Tor vom Fuß rutschen – Hosen, die rutschen – Trainer, die fluchend am Spielfeldrand das Rumpelstilzchen mimen.

Ausrüstung – nicht überschätzen

Natürlich schadet es nicht, eine gute Fotoausrüstung zu besitzen. Allerdings sollte man sich nicht direkt zum Einstieg in die Sportfotografie eine Profiausrüstung anschaffen. Denn die ist teuer. Für den Anfang genügt es, wenn man eine digitale Spiegelreflexkamera oder eine kompakte Systemkamera besitzt.

Wichtig ist für die Sportfotografie die Kadenz der Kamera, also wie viele Fotos diese pro Sekunde aufnehmen kann. Je mehr, desto besser – denn im Sport geht es schnell zu und daher ist die beste Aufnahme leicht verpasst, wenn die Kamera zu langsam ist. Übrigens: Stellen Sie Ihre Kamera auf den Sportmodus in Kombination mit der Serienbildfunktion ein. Machen Sie Bildreihen und betrachten Sie diese nachher in Ruhe am Computer.

Emotion und Action

Worum geht es beim Sport: Um Action und um Emotionen. Und genau das muss ein gutes Sportfoto einfangen! Alles dazwischen in Mittelmaß. Bitte bedenken Sie bei Ihrer Motivjagd, dass es in jedem sportlichen Wettkampf Sieger und Verlierer gibt. Und auf beiden Seiten finden sich Emotionen.

Natürlich ist der Jubel des Siegers, der übermütige Salto eines Fußballers nach dem Siegtreffer, ein tolles Motiv. Aber vielleicht beißt der Torwart der unterlegenen Mannschaft gerade in diesem Augenblick aus Verzweiflung in seine Torwarthandschuhe – das ist sicher auch ein aussagekräftiges Bild. Suchen Sie nach Emotionen – nicht nach Klischees.

Sport und Fach-Knowhow

Natürlich muss nicht jeder Sportfotograf alle Sportarten, die er/sie ablichten möchte auch beherrschen. Aber ein gewisses Maß an Fitness und Begeisterung – oder zumindest Kenntnis der Sportart – kann nicht schaden. Nur wer weiß, wer in der Sportart der Favorit ist – wo die Snowboarder den Hang hinunterbrettern oder wann die ersten/letzten Läufer bei einem Marathon erwartet werden, kann im entscheidenden Augenblick, das entscheidende Foto machen.

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