Was die alten Römer schon wussten
Der römische Dichter Juvenal hat bereits um das Jahr 100 herum einen Ausspruch getätigt, der nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen so aktuell ist wie nie zuvor: Mens sana in corpore sano. Wer etwas für seinen Körper tut, tut zugleich auch etwas für seinen Geist, denn Bewegung erhöht die Gedächtnis- und Konzentrationsleistung des Gehirns. Zahlreiche Studien belegen, dass das Gehirn in Bewegung effizienter arbeitet als im Sitzen oder Liegen.
Verbesserte Konzentrationsfähigkeit schon bei geringer körperlicher Aktivität
Beim Sport produziert das menschliche Nervensystem zunehmend Botenstoffe, so genannte Neurotransmitter, welche eine verbesserte Speicherung und Verknüpfung von Wissen bewirken. Um diesen Effekt zu erzielen, müssen Sie keinen Extremsport betreiben: Jede Form der Bewegung trägt dazu bei, die Durchblutung des Gehirns zu fördern. Bereits ein Spaziergang reicht aus, um die Konzentrations- und Merkfähigkeit erheblich zu erhöhen.
Für Menschen, die viel Zeit im Büro verbringen und keine Zeit für einen Spaziergang haben, besonders interessant: Bereits gemäßigte Bewegungen der Finger, wie etwa das Tippen auf der Computertastatur, erhöhen den Blutfluss zum Gehirn um mehrere Prozent.
Die Effizienz steigt mit der Belastung
Allerdings gilt auch hier: Ohne Fleiß kein Preis. Wer seine Kapazitäten ausschöpfen will, muss mehr tun als spazieren gehen oder tippen. Eine Untersuchung der Münchener Gesellschaft für Rationelle Psychologie hat ergeben, dass man seinen Intelligenzquotienten massiv erhöhen kann, wenn man sich während des Lernens bewegt.
Die Probanden dieser Studie saßen während eines Lernprogramms auf Fahrradergometern, mit dem Resultat, dass sich ihr Durchschnitts-IQ nach neun Monaten von 99 auf 128 Punkte erhöht hat. Dass in deutschen Klassenzimmern und Hörsälen künftig Fahrradergometer oder Laufbänder aufgestellt werden, ist trotz dieser Erkenntnisse allerdings zu bezweifeln.
Alzheimerprävention durch Bewegung
Studien haben bewiesen, dass regelmäßiger Sport den Alterungsprozess des Gehirns erheblich verlangsamt. Menschen über 65 erkranken erwiesenermaßen seltener an Alzheimer, wenn sie dreimal wöchentlich 20 bis 30 Minuten Sport treiben. Insbesondere Sportarten mit einem rhythmischen Bewegungsablauf, wie Laufen, Radfahren oderTanzen sind besonders dazu geeignet die Lernfähigkeit, die Gedächtnisleistung und die Kreativität um bis zu 40 Prozent zu steigern – und zwar in jedem Alter.
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