Sport und gesunder Schlaf – eine wechselseitige Beziehung

Gesunder Schlaf ist nicht nur für die Gehirnfunktionen wichtig. Vielmehr fördert eine tiefe Schlafphase auch die Regeneration der Muskulatur nach einem Training. Amerikanische Forscher fanden nun heraus, dass zwischen der Aktivität und der Schlaftiefe und der Qualität ein Zusammenhang besteht. Kurzum: Wer sich am Tag sportlich betätigt, findet in der Nacht einen deutlich besseren Schlaf.

Die Studie der National Sleep Foundation aus dem Jahr 2013 zeigte, dass Menschen, die tagsüber sehr aktiv sind oder sogar regelmäßig Sport treiben, abends deutlich müder sind als Bewegungsmuffel. Darüber hinaus haben diese aktiven Sportler einen sehr viel erholsameren Schlaf. Fehlt der Nachtschlaf, steigt die Müdigkeit am Tag an. Die Leistungsfähigkeit nimmt sehr stark ab, sodass selbst einfache Konzentration fordernde Tätigkeiten erschwert werden.

Im Allgemeinen gilt, dass die Qualität des Schlafes bedeutend ist für die nächtliche Regeneration. Die Schlafdauer indes entscheidet über unsere Leistungsfähigkeit am kommenden Tag. Für ausgeruhte Sportler bedeutet dies beispielsweise höhere Wettkampfchancen.

Körperliche Aktivität als natürliches Schlafmittel

Die US-Forscher befragten in ihrer Studie der National Sleep Foundation 2013 Sportler und absolute Bewegungsmuffel nach ihrer Schlafqualität. Dabei gaben etwa 80% der Sportler an, dass sie sowohl länger als auch tiefer schliefen. Insgesamt bewerteten sie ihren Schlaf als erholsamer. Die Nicht-Aktiven empfanden dies nur zu etwa 39%. Vergleichbar werden die Aussagen der beiden Gruppen, da die mittlere Schlafdauer in allen Fällen 6 Stunden 51 Minuten betrug.

Die Wissenschaftler fanden aber auch heraus, dass bereits 10 Minuten Spazierengehen täglich den Schlaf deutlich verbesserte. Zusätzlich lassen sich mit etwas Bewegung auch Folgekrankheiten wie z. B. Arteriosklerose, Herz-Kreislauferkrankungen und Schlaganfälle vermeiden.

Ausreichend erholsamer Schlaf ist gut für die Leistung

Eine andere US-Studie untersuchte den Einfluss der Schlafdauer auf den Wettkampferfolg bei Schwimmern. Bis zu einer Dauer von 6 Wochen durften die untersuchten Athleten ihren normalen Schlaf-Wach-Rhythmus beibehalten. Ab der 6. Woche wurden die Teilnehmer der Studie auf einen 10-stündigen Schlafrhythmus umgestellt. Interessanterweise stiegen die Leistungsfähigkeit und die mentale Fitness nachweislich an.

Die Reaktionszeiten beim Start reduzierten sich ebenso wie die benötigte Zeit für eine Wende im Becken. Die höhere Leistungsfähigkeit war insbesondere als erhöhte Schlagzahl bei Arm- und Beinbewegungen messbar. Unklar bleibt nach Aussage der Forscher jedoch, ob die gemachten Ergebnisse auch auf andere Sportarten oder den Alltag übertragen werden können.

Doch wer dauerhaft besser schlafen möchte, sollte sich nicht allein auf Sport und Bewegung verlassen. Stressabbau und die Ernährung spielen eine ebenso wichtige Rolle. Besonders eine tryptophanreiche Ernährung wird derzeit empfohlen, um dem Körper genug Tryptophan als Ausgangsstoff für die Synthese von Serotonin und Melatonin zu liefern. Denn diese beiden Stoffe sind die Spieler des menschlichen Schlaf-Wach-Rhythmus. Darüber hinaus fördern auch Rauch- und Alkoholverzicht nachweislich die Schlaftiefe und Qualität.

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