Spielsucht: Woher kommt sie?
Weder im Casino noch im Internet ist Glücksspielen per se schlecht. Problematisch wird es jedoch dann, wenn die betroffene Person durch das Glücksspiel versucht, Gefühlen wie Depression, Enttäuschung oder Angst zu entkommen, den Besuch im (Online-) Casino also als Ersatzhandlung für eine ausgewogene Lebensführung missbraucht.
Anzeichen für eine drohende Spielsucht sind unter anderem: Stundenlanges Glücksspiel im Casino oder am Computer, finanzielle Notlage durch verspieltes Geld, um das Glücksspiel kreisende Gedanken auch nach Beenden der Tätigkeit, sowie die Vernachlässigung von Freunden und Familie oder das Absagen von Terminen, weil man die Zeit lieber mit Spielen verbringen möchte. Wie auch bei anderen Süchten gilt: Prävention ist alles. Schon bei einem dieser Anzeichen ist Vorsicht geboten. Jetzt ist es ratsam, das eigene Verhalten zu hinterfragen und sich lieber früher als später Hilfe zu holen.
Info-Seiten und weitere Hilfen
Die wichtigsten Schritte sind: Sich selbst die Sucht eingestehen, Angehörige über den Verdacht informieren, das Spielen reduzieren und sich professionelle Hilfe suchen. Die erste Anlaufstelle sollte somit immer der Hausarzt sein, der im Zweifelsfall einen Psychologen zu Rate zieht. Auch im Internet gibt es verschiedene Anlaufstellen zur Prävention und Behandlung von Glücksspielsucht. So kann man auf Angeboten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Flyer und Informationen zum Thema finden, sowie das eigene Wissen überprüfen. Die Kampagne „Spielen mit Verantwortung“ soll präventiv wirken und Betroffenen ermöglichen, sich gezielt über das Gefahrenpotential einzelner Glücksspiele zu informieren. Auf anderen von der BZGA unterstützten Seiten ist es möglich, Selbsttests durchzuführen, welche helfen, das persönliche Risiko einzuschätzen.
Oft werden nötige Ressourcen gegen Glücksspielsucht sogar von den zuständigen Betreibern zur Verfügung gestellt: So kann Mr Greens Prognose Tool dabei helfen, die eigenen Spielgewohnheiten im Auge zu behalten. Hier beantwortet der Betroffene 15 Fragen zum Thema Spielverhalten. Die Antworten werden dann mit den gesammelten Daten zum tatsächlichen Verhalten (z.B. Spieldauer) verglichen und dem Spieler wird sein Risiko-Level auf einer Skala von 1-100 angezeigt. Außerdem erhält der Spieler Tipps, wie er sein Sucht-Risiko vermindern und seine Spielgewohnheiten in gesündere Bahnen lenken kann. In jedem Fall ist es ratsam, sich beim Online-Glücksspiel nur auf Anbieter zu verlassen, welche Verantwortung für das Wohl ihrer Kunden übernehmen, sowie sich nicht zu scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Hilfsangebote annehmen
Glücksspielsucht ist eine Krankheit, die jeden treffen kann. Daher ist es wichtig, dass Betroffene sich nicht schämen, sondern bei einem Verdacht möglichst früh Hilfsangebote, wie zum Beispiel kostenlose Hotlines, zu Rate ziehen. Am besten ist auch hier die Prävention: Wer sein Spielverhalten von Anfang an kritisch überprüft, sein Wissen zum Thema regelmäßig auffrischt und auf Angebote wie die oben vorgestellten Tools zurückgreift, der vermindert sein Risiko von Anfang an. Wer jemanden im Bekanntenkreis kennt, der Anzeichen einer Spielsucht zeigt, sollte das persönliche Gespräch suchen und die Person auf die vorhandenen Hilfsangebote aufmerksam machen. Auch hier gilt: Professionelle Hilfe ist am besten. Zum Glück gibt es in jedem Fall Ressourcen, auf die man zurückgreifen kann.
Bildnachweis: pedrosala / stock.adobe.com & otaraev74 / stock.adobe.com