Spielerische Sprachförderung bei Kindern

Gesunde Kinder lernen das Sprechen ganz von selbst. Ob sie gewandte Redner werden, hängt natürlich von ihrem Naturell ab. Aber auch das Umfeld spielt eine entscheidende Rolle. Wahrscheinlich ist Eltern nicht immer bewusst, dass sie die Sprachförderung ihrer Kinder unterstützen, wenn sie sich aktiv mit ihrem Kind unterhalten, Liedchen singen und Bilderbücher vorlesen.

Miteinander reden
Schon im Mutterleib hört Ihr Baby mit. Auch wenn es die Worte nicht versteht, nimmt es den Rhythmus der Sprache wahr. Für die Sprachförderung ist es wichtig, von Anfang an miteinander zu sprechen. Auch Singen oder Vorlesen ist hilfreich. Wenn Ihnen Ihr Baby mit Gebrabbel antwortet, haben Sie das erste Gespräch geführt. Übrigens achtet das Kind nicht nur auf die Worte, auch Ihre Gestik und Mimik wird detektivisch beobachtet.

Spielerische Sprachförderung
Schon von klein an lieben Kinder Fingerspiele, Reime, Bildergeschichten und Lieder. Sie müssen sie gar nicht oft hören, um sie fehlerfrei mitsprechen zu können. Was Kindern einfach nur Spaß macht, erweitert ganz nebenbei ihren Wortschatz und weckt die Sprechfreude. Oft steht das kleine Plappermäulchen gar nicht mehr still und die Eltern sind extrem gefordert, weil sie mit Fragen bombardiert werden. 

Tipps für die gezielte Sprachförderung

  1. Vermeiden Sie die Babysprache. Ihr Kind soll von Ihnen lernen, nicht umgekehrt.
  2. Kinder brauchen etwas Zeit, bis sie die richtigen Wörter gefunden haben. Unterbrechen Sie es nicht sondern warten Sie geduldig ab, ob das Kind alleine das richtige Wort findet.
  3. Falsch ausgesprochene Wörter sind kein Drama. Es ist nicht nötig, das Kind zu verbessern oder das Wort wiederholen zu lassen. Bei diesen Maßnahmen verliert das Kind leicht den Spaß am Sprechen. Beschränken Sie sich darauf, das Wort in einem passenden Satz zu wiederholen.
  4. Wenn Sie Ihrem Kind ein Bilderbuch vorlesen, versuchen Sie einzelne Stellen zu betonen. Lassen Sie den Wolf mit tiefer, lauter Stimme sprechen und das Mäuschen leise piepsen. Und machen Sie Pausen, in denen Ihr Kind auch Fragen stellen kann.
  5. Ihr Kind fragt Ihnen ein Loch in den Bauch. Super, das ist Sprachförderung pur. Beantworten Sie die Fragen möglichst einfach. Oft denken wir Erwachsenen komplizierter als Kinder. Beispiel: “Woher kommt der Strom?” Als Antwort reicht “aus der Steckdose” oder “vom Elektrizitätswerk”. Wenn Sie nicht weiter wissen, können Sie die Antwort gemeinsam im Lexikon heraussuchen.
  6. Vergleichen Sie Ihr Kind nicht ständig mit anderen. Damit setzen Sie sich und Ihr Kind unter Druck. Einige Kinder sind Spätstarter. Wenn Sie allerdings den Eindruck haben, Ihr Kind hat eine Sprechstörung, dann fragen Sie Ihren Kinderarzt. Eventuell wird er Sie an die Logopädie überweisen. Dort wird Ihrem Kind spielerisch geholfen.

Zahlreiche Anregungen für Sprechrätsel und Spielideen finden Sie auch in unserer Rubrik Kinder. Stöbern lohnt sich!