Soviel Zeit muss ich als Vereinsmitglied zur Verfügung stellen

Per Definition ist ein Verein eine Freiwilligen-Organisation. Das bedeutet für jeden, der sich einem Verein anschließt, dass keinerlei Zwang besteht. Ein- und Austritt sind ohne finanzielle Konsequenzen möglich. Dennoch sollten Sie etwas Zeit investieren, um sich in Ihrem Verein beliebt zu machen.

Wie viel Zeit man investieren möchte, bleibt dem Mitglied prinzipiell selbst überlassen. Allerdings: Der gesellschaftliche Druck untereinander führt dazu, dass ein bestimmter zeitlicher Rahmen erfüllt werden muss, beziehungsweise sollte.

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Sportvereine messen sich gerne

Meint das neue Mitglied das Engagement im Fußballverein ernst und will es sich in seiner Freizeit in den Dienst desselben stellen, wird es auch an Wettkämpfen und Ligaspielen teilnehmen wollen. Für den sportlichen Schlagabtausch muss natürlich trainiert werden. Ein- bis zweimal wöchentlich geschieht dies in der Regel. Die meisten Fußballvereine trainieren am Abend für rund zwei Stunden.

Inklusive An- und Abfahrt, duschen sowie einem gemeinsamen Umtrunk nach Trainingsende beläuft sich die Verein Zeit auf rund sechs Stunden unter der Woche. Die Regionalligen spielen entweder samstags oder sonntags um die Meisterschaft. Auswärtsspiele im Nachbardorf sind zwar nicht besonders zeitintensiv, aber möchte der eventuelle Sieg doch auch gerne miteinander gefeiert werden. Alles in allem verlangt der Verein Zeit von rund 10 Wochenstunden.

Saisonal tätige Vereine

In den Regionen der Bundesrepublik werden verschiedenste Brauchtümer hochgehalten. Manche spielen sich um die Osterzeit, andere wiederum ausschließlich im Herbst ab. Im Südosten Bayerns treffen sich in der letzten Woche vor Heiligabend die Weihnachtsschützen, um mit ihren Handböllern das Christkind zu würdigen.

In den Tagen zwischen dem 17. Dezember und dem 1. Januar sind die Vereinsmitglieder laufend unterwegs und so gut wie nie zu Hause. Der Rest des Jahres wird nur von gelegentlichen Sitzungen und gemeinsamen Ausflügen unterbrochen. Ansonsten verlangt der Verein Zeit nur um Weihnachten herum. Dann allerdings bis zu 50 Stunden pro Woche. Die meisten Mitglieder nehmen sich dafür extra Urlaub.

Verein: Zeit für gemeinsame Leidenschaften

Einem Verein tritt nur bei, wer sein Hobby mit anderen teilen möchte. Für eine Passion wird ohnehin gerne viel Energie aufgewendet – darum empfindet man die Zeit im Verein sicherlich nicht als Pflichtübung. Wer die Anforderungen im Handball-, Turn- oder Schützenverein nicht mehr leisten kann, wechselt zum Team der passiven Mitglieder.

Die persönliche Überzeugung lässt die Arbeit im Tierschutzverein leicht von der Hand gehen und leidenschaftliche Briefmarkensammler fühlen sich im Philatelisten-Club unter ihresgleichen wohl. Die Zeit, die in solchen Organisationen, die an keinen Wettkämpfen teilnehmen investiert wird, ist ausschließlich Privatsache. Es sind die anderen sicherlich nicht ungehalten, wenn man nur einmal pro Woche mitmacht