Sommerreifen-Test: Sparen erhöht Unfallrisiko um 70 Prozent

Auch im Frühjahr 2010 stellte der Automobilclub ADAC gemeinsam mit Stiftung Warentest die neuesten Sommerreifen auf die Probe. Insgesamt 36 Reifentypen nahmen die Prüfer im Sommerreifen-Test genau unter die Lupe. Darunter waren 19 Modelle der Größe 185/65 R15 und 17 Modelle des Formats 225/45 R 17. Ein Preisvergleich lohnt sich, denn der ADAC stellte Preispannen bis zu 70 Prozent fest. Das wichtigste Fazit des Sommerreifen-Tests aber vorab: Billigprodukte sind meistens auch unsicherer und erhöhen das Unfallrisiko.

Vielseitige Testbedingungen beim Sommerreifen-Test  
Um einen Spitzenplatz im ADAC-Sommerreifen-Test zu erhalten, kommt es darauf an,   in allen Testdisziplinen gute Werte zu erreichen. Ein geringer Kraftstoffverbrauch und ein gutes Verschleißverhalten stehen oft im Zielkonflikt mit dem Bestehen auf nassen Straßen. Ein Nichterfüllen aller Kriterien kann zu einer Abstufung bis zur schlechtesten Note führen. Das zeigt das Beispiel des Sommerreifens von Interstate IST-1 M+S. Obwohl er im Bereich Haltbarkeit und Rollwiderstand Bestnoten erzielte, wurde er aufgrund seines schlechten Nässewerts als „nicht empfehlenswert“ eingestuft.

Ergebnisse des Sommerreifen-Tests für die 185er-Formate
Die Prüfer haben von diesem Typ 19 Modelle genau unter die Lupe genommen. Darunter wurden fünf Reifentypen als „besonders empfehlenswert“ und neun weitere als „empfehlenswert“ eingestuft. Von fünf Sommerreifen rät der ADAC ab. Darunter stuft er drei als „bedingt empfehlenswert“ und zwei Reifentypen sogar als „nicht empfehlenswert“ ein.

Sommerreifen-Test: Pirelli Cinturato P6 ist Testsieger der 185er-Formate
Mit einem besonders niedrigen Verschleiß und der Bestnote auf nasser Fahrbahn hat der 185er-Reifen Pirelli Cinturato P6 unter den kleinen Formaten beim Sommerreifen-Test die Nase vorn. Mit einer Preisspanne von 59 bis 92 Euro liegt er sogar noch im preislichen Durchschnitt. Ebenfalls auf ganzer Linie überzeugt, haben die Reifen Nokian H, Conti Premium Contact 2, der Dunlop SP Sport Fastresponse und der Uniroyal Rain Expert. Alle fünf Sommerreifen glänzten im Vergleich zu den anderen 14 Modellen mit einer Bewertung von 2,3 oder besser bei Nässe.

Neun Modelle schnitten beim Sommerreifen-Test   als „empfehlenswert“ ab
In der Sparte der 185er-Reifen beurteilten die Prüfer neun Modelle als „empfehlenswert“. Angeführt wird diese Gruppe von zwei Spritspar-Reifen, dem Energy Saver von Michelin und dem Turanza ER300 Eco von Bridgestone. Die Reifen lieferten zwar gute Ergebnisse in Verbrauch und Rollwiderstand, konnten aber bei nasser Fahrbahn nicht überzeugen. Die Preise der empfehlenswerten Sommerreifen beginnen bei 50 Euro und enden bei höchstens 112.

„Bedingt empfehlenswert“ oder „nicht empfehlenswert“ sind fünf Modelle
In diese Gruppe reihen sich überwiegend Fernost-Produkte ein. Reifen von den Herstellern Ceat und Lassa sind auf nasser Fahrbahn nur bedingt zu empfehlen. Die in China produzierten Sommerreifen von Interstate und Goodride bildeten das Schlusslicht.

Ergebnisse des Sommerreifen-Tests für die 225er-Formate
Die ebenfalls sehr relevante Umrüstgröße für den Reifenwechsel sind die 225er-Formate. Insgesamt 17 Sommerreifen wurden in der Dimension 225/45 R17 getestet. Fünf Reifen erhielten das Prädikat „besonders empfehlenswert“, sieben „empfehlenswert“ und sogar fünf „nicht empfehlenswert“.

Pirelli auch bei 225er-Format Testsieger des Sommerreifen-Tests
Bei den 225er-Modellen hat Pirelli mit seinem Cintrurato P7 am besten abgeschnitten. In drei von fünf Testdisziplinen kassierte der Sommerreifen sogar eine 1 vor dem Komma. Neben dem Pirelli konnten sich aber auch der Bridgestone Potenza RE0050 A, der Michelin Pilot Sport PS3, der Dunlop SP Sport MAXX TT und ContiSportContact 3 von Continental sehen lassen.

Mit diesen Herstellern finden sich ausschließlich Premiumprodukte in der Spitzengruppe.

Testgruppe „empfehlenswert“ angeführt von Goodyear
Der Eagle F1 Asymetric von Goodyear konnte die Prüfer durch seine gute Leistung auf nasser Fahrbahn überzeugen. Allerdings mussten wegen eines zu hohen Verbrauchs Abstriche gemacht werden. Neben Goodyear konnten sich Sommerreifen von Herstellern wie Hakook, Kumho, Uniroyal und Firestone als „empfehlenswert“ behaupten.

Kein „bedingt empfehlenswert“ beim Sommerreifen-Test vergeben
Kein Reifen erhielt das Prädikat „bedingt empfehlenswert“, dafür wurden gleich fünf Produkte als „nicht empfehlenswert“ eingestuft. Hauptgrund waren bei allen fünf Sommerreifen schlechte Nässeeigenschaften. Die Schlusslichter heißen Nankang Noble Sport NS-20, Sava Intensa, Goodride Neza200, Wanli S-1063 und Sunny SN3800. Vier der fünf Reifen stammen aus fernöstlicher Produktion.

Eine detaillierte   Übersicht aller Ergebnisse im Sommerreifen-Test finden Sie auf der Webseite der Stiftung Warentest.