Kuhmilch empfiehlt sich nur, wenn sie gesund sind. Für Allergiker ist sie in der Regel nicht geeignet. Wenn Sie unter Rheuma leiden, sollten Sie ebenfalls einen Bogen um Kuhmilch machen, um Ihr Immunsystem zu entlasten. Und auch bei Neurodermitis und Darmschwäche sollten Sie auf das weiße Getränk verzichten. Schnell stellt sich die Frage nach einem Milchersatz. Wie sollen Sie sich mit den Nährstoffen versorgen, die in der Milch enthalten sind? Lesen Sie, welche gesunden Alternativen es für Sie gibt.
Milchersatz: Nutzen Sie Alternativen
Gehen Sie mit offenen Augen durch einen Supermarkt, wird Ihnen auffallen, dass es eine Vielzahl von Milchersatz-Produkten gibt. Nicht nur als Veganer haben Sie so eine große Anzahl an Alternativen zur Kuhmilch.
Sojamilch als Kuhmilchersatz
Der bekannteste Milchersatz ist sicherlich die Sojamilch – wobei sie nicht als Milch bezeichnet wird, sondern als Sojagetränk oder Sojadrink. Die Bezeichnung „Milch“ ist in Deutschland allein der echten Milch vorbehalten. Alle anderen Sorten tragen die Bezeichnung „Getränk“.
Ihr Sojagetränk sollte zusätzlich Kalzium enthalten
Das beliebte Sojagetränk besteht aus Sojabohnen. Diese werden bis zu zehn Stunden lang gewässert, danach püriert und mit Wasser gekocht. Durch diesen Prozess werden Inhaltsstoffe vernichtet, die sich ansonsten negativ auf Ihre Gesundheit auswirken könnten. Nach dem knapp halbstündigen Kochprozess wird das Getränk abgefiltert und die Feststoffe der Bohnen werden entfernt.
Sojamilch dürfen Sie natürlich nicht trinken, wenn Sie eine Allergie gegen Sojaprodukte haben. Sind Sie gegen Birken allergisch, sollten Sie ebenfalls aufpassen. Hier kann es zu einer Kreuzallergie kommen. Für alle anderen Menschen ist das Sojagetränk ein guter Milchersatz. Es enthält viel pflanzliches Eiweiß, darüber hinaus Magnesium, Eisen, Kalium, Folsäure und Vitamin B6.
Dagegen ist der Sojadrink arm an Kalzium, das Sie dringend brauchen, um Ihre Knochen gesund zu erhalten. Da unterscheidet sie sich nicht von anderen Milchersatz-Getränken. Aus diesem Grund gibt es heute bereits Milchersatz, dem Kalzium zugesetzt wurde, häufig in Kombination mit Vitamin B12. Sie sollten darauf achten, ein solches Getränk zu verwenden, vor allem wenn Sie Vegetarier sind. Vitamin B12 kommt nur in tierischen Lebensmitteln vor. Sie können durch den Zusatz einen Mangel vermeiden.
Testen Sie – und finden Sie so Ihren Geschmacksliebling
Sojagetränke schmecken nicht jedem. Manch einer beklagt sich über den pappigen Geschmack. Mittlerweile bieten viele Hersteller Sojagetränke an, Sie erhalten sie in jedem Supermarkt. Bei den unterschiedlichen Getränken gibt es natürlich auch immer wieder Geschmacksunterschiede.
Probieren Sie sich ruhig ein bisschen durch, vielleicht finden Sie ja doch noch Ihren Favoriten. Verzichten Sie aber lieber auf Getränke mit Aromen wie Erdbeere oder Schokolade. Hier werden schädliche Industrie-Zusatzstoffe unter das eigentlich gesunde Getränk gemischt.
Getreidegetränke: Lecker zum Müsli und zum Dessert
Eine weiterer Milchersatz sind Getreidegetränke. Diese erhalten Sie nicht im normalen Supermarkt, sondern nur im Bioladen oder im Reformhaus. Dort aber gibt es eine ganze Auswahl an Reis- und Hafergetränken. Der Herstellungsprozess unterscheidet sich nicht sonderlich von demjenigen der Sojamilch. Auch diese Drinks werden aus den ursprünglichen Getreidekörnern gekocht.
Dabei wird aber schon ein Teil der Stärke, die in den Körnern enthalten ist, zu Zucker umgewandelt. Die Folge: Die Getränke schmecken leicht süß. Dennoch behalten sie immer ihren Eigengeschmack bei und schmecken nach Hafer oder Reis. Um diesen zu überdecken, gibt es heute Sorten mit Vanille- oder Schokoladengeschmack. Probieren Sie diese aber nur, wenn Ihnen diese Getränke pur nicht schmecken und Sie keine andere Alternative haben – denn es sind eben wieder Zusatzstoffe in ihnen enthalten.
In diesem Fall sollten Sie auf Sojamilch verzichten
Verzichten Sie auf Sojamilch, wenn es in Ihrer Familie Brustkrebsfälle gibt. Sojaprodukte enthalten Phytoöstrogene. Das sind Pflanzenstoffe, die auch eingesetzt werden, um gegen Wechseljahrsbeschwerden zu helfen. Es kann sein, dass sie in einem solchen Fall das Krebsrisiko erhöhen können.
Ein Nachteil der Ersatzgetränke ist ihr hoher Preis
Sojadrinks erhalten Sie mittlerweile beim Discounter um die Ecke; nachdem die Milchpreise im vergangenen Jahr gestiegen sind, sind sie nicht viel teurer als „echte“ Milch. Bei Getreidemilch sieht es anders aus. Diese erhalten Sie nur im Bio- oder Naturkostladen, hier kostet sie schnell das Vierfache der normalen Milch.
Hafermilch regt Ihre Verdauung an
Hafermilch versorgt Sie mit vielen Ballaststoffen. Das ist das Geheimnis, warum sich gerade diese Sorte positiv auf Ihren Cholesterinspiegel auswirkt und auch Ihre Verdauung in Schwung bringen kann. Getreidegetränken wird bei der Herstellung Öl zugefügt, dies kann Rapsöl oder Sonnenblumenöl sein. Dazu kommt Lezithin als Emulgator. Dennoch sind die Getreidegetränke fettärmer als „echte“ Milch – sie enthalten jedoch neben weniger Kalorien auch weniger Nährstoffe.
Achten Sie auf Ihre Kalziumversorgung
Nicht jede Sojamilch ist mit Kalzium angereichert, bei Hafer- oder Reismilch fehlt es fast immer. Aber das muss für Sie kein Hindernis sein. Trinken Sie zum Ausgleich viel Mineralwasser, das reich an Kalzium ist. Zudem sollte Ihre Nahrung Kalzium enthalten; stellen Sie also viel grünes Gemüse auf den Tisch. Dann sind diese Getränke für Sie wirklich ein vollwertiger, gesunder Milchersatz.
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