So vermeiden Sie Burnout!

Das Burn-Out-Syndrom gehört zu den unangenehmsten Krankheiten und kann ein Leben völlig auf den Kopf stellen. Das beste Mittel gegen das zu frühe "Ausgebranntsein" ist Vorsorge und die Fähigkeit, die ersten Symptome erkennen zu können.

Es fängt beinahe immer gleich an: Die Arbeit macht auf einmal keinen Spaß mehr, die Nächte werden aufgrund von schlechtem Schlaf oder Schlafmangel zum Problem, Nervosität und Gereiztheit gehören zum Alltag. Man fühlt sich zunehmend von den Aufgaben überfordert und tief im Innern wachsen der Frust und das Seelenleid. Das was da entstehen kann, ist ein Burnout, richtiger formuliert das Burn-Out-Syndrom.

Dieses Syndrom beruht auf permanentem Stress, der in kleinen Dosen durchaus etwas Positives haben kann, in großen Mengen und als Dauerzustand aber den Körper schlichtweg kaputt macht. Als Konsequenz stellt sich das Gefühl der Leere, des Ausgebranntseins ein, welches als Burnout immer bekannter wird. Wenn Sie möglicherweise schon an ersten Symptomen leiden, dann ist sofortiges Handeln gefragt. Denn wenn nichts getan wird, dann steigen die Risiken für weitere Erkrankungen und für negative Veränderungen im alltäglichen Leben sowie im sozialen Gefüge.

Diese Anzeichen sind echte Warnungen

Ganz konkret sollten Sie immer dann hellhörig werden, wenn eine oder mehrere dieser Erscheinungen plötzlich auftreten und nicht direkt erklärt werden können:

  • Sie leiden unter dauernder körperlicher Erschöpfung. Sie fühlen sich fast immer müde, Ihnen fehlt die Kraft. Oft haben Sie auch Kopfschmerzen, Sie leiden an schlechtem Schlaf und an Verdauungsstörungen.
  • Sie sind sehr leicht reizbar und neigen zu aggressivem Verhalten. Ein kleines falsches Wort kann ausreichen und Sie verlieren die Beherrschung.
  • Ihre Kraftlosigkeit und Müdigkeit sorgt dafür, dass Sie weniger zu leisten im Stande sind. Hinzu kommt ein Gefühl von Gleichgültigkeit und Sinnlosigkeit.
  • Sie beginnen sich, Stück für Stück aus Ihrem sozialen Umfeld zu entfernen. Sie haben das Gefühl, dass jeder Kontakt zu anderen Menschen nur noch mehr belastet und an Ihren Kräften zehrt. Dieses Zurückziehen betrifft neben dem Beruf auch den Freundeskreis und die Familie.

Negative Tendenz

Sollten Sie noch in dem Glauben sein, dass nur psychisch labile Menschen als „Opfer“ für Burnout in Frage kommen, dann sollten Sie sich auf den letzten Wissensstand begeben. Grundsätzlich kann jeder davon betroffen sein, meistens jedoch Menschen in einem Lebensalter von 30 bis 50 Jahren. In diesem Lebensabschnitt sind Menschen besonders leistungsfähig und müssen das aufgrund von Familie, Eigenheim und Co. auch vielfach sein.

Tragisch ist die Entwicklung ab der Jahrtausendgrenze vorangeschritten. In knapp zehn Jahren haben sich in dieser Zeit die seelischen Erkrankungen am Arbeitsplatz um besorgniserregende 70 Prozent erhöht. In der Folge heißt das, dass heute rund jeder Fünfte in Deutschland bereits an typischen Symptomen leidet. Herzprobleme, Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder dauernder Durchfall sind die Probleme, die immer mehr Menschen täglich bewältigen müssen. Seelische Erkrankungen zählen schon jetzt zu den häufigsten Krankschreibungsgründen des Jahrtausends.

Woher kommt diese Entwicklung?

Die Ursache liegt dort, wo auch andere Erkrankungen häufig auftauchen: am Arbeitsplatz. Arbeitsplätze sind heute wahre Tretmühlen und jeder, der einen Arbeitsplatz hat, muss höchst effektiv sein. Tut er das nicht, ist seine Arbeitskraft sehr schnell durch einen neuen Mitarbeiter ersetzt. Der Druck am Arbeitsplatz steigt indes auch durch die Kosteneinsparungen in verschiedenen Bereichen.

Infolgedessen  muss jeder Arbeitnehmer immer mehr leisten und dabei entsprechend mehr Stress in Kauf nehmen. Da der Arbeitsplatz auch wirtschaftliche Grundlage für das Leben bedeutet, schluckt ein Arbeitnehmer immer öfter diese „bittere Pille“ und macht weiter – mit der Arbeit und mit dem Raubbau an seinem Körper.

Krankhaft kann auch der Segen unserer Zeit werden: die Kommunikation. Es war nie so einfach, ständig und überall zu kommunizieren, ob schriftlich, per Telefon, per Internet, per Messenger, per Videochat, etc. Es ist also wirklich möglich, rund um die Uhr an jedem Ort erreichbar zu sein. Ständiges Kommunizieren beansprucht nicht nur, es unterbricht auch.

Im Schnitt wird der Büroarbeiter heute alle elf Minuten von irgendeinem Kommunikationsweg unterbrochen. Nach der Kommunikation braucht man gute zwanzig Minuten, um gänzlich wieder in seine Arbeit eintauchen zu können. Dies sind beste Voraussetzungen für eine Erkrankung bei immer mehr Arbeitsdruck am Arbeitsplatz.

Maßnahmen gegen Burnout

Ob nun wirklich ein Burnout vorliegt, können Sie selbst nicht diagnostizieren. Dafür ist das fachliche Urteil eines Spezialisten nötig, der dann auch mit entsprechenden Tests die Gewissheit der Erkrankung feststellen kann. Zudem spielen viele Faktoren bei einer Erkrankung eine Rolle, die eine sehr individuelle Therapie nach sich ziehen.

Sie können aber auch im Vorfeld einem Burnout sinnvoll entgegenwirken. Entscheidend sind die innere Einstellung und der Umgang mit Ihrem Stress, insbesondere bei Ihrer Arbeit. Die Arbeit muss – und wenn Sie ehrlich sind ist das gar nicht so einfach – im Büro bleiben. Helfen Sie sich mit einem kleinen Trick: Schreiben Sie die offenen Aufgaben am Abend oder vor dem Wochenende in einen Ordner und legen Sie diesen einfach beiseite. Das hört sich simpel an, funktioniert aber sehr gut.

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