So unterstützen Sie die Sprachentwicklung ihres Kindes

Experten sind sich sicher, dass die ersten Lebensjahre für die Entfaltung der Sprachentwicklung ausschlaggebend sind. Der erste Schrei eines Säuglings dient bereits dazu, mit der Umwelt zu kommunizieren und Unmut kundzutun. Bei Babys erfolgt die Kommunikation auch oft über Hautkontakt. Mit Hilfe von Streicheln, Wiegen oder Kuscheln treten Sie mit ihrem Kind in Kontakt.

Im Krippenalter (erstes bis zweites Lebensjahr) ist es wichtig, viel mit einem Kind zu sprechen. Die Sprachförderung bei Kleinkindern beginnt mit der Geburt, denn ein Kind nimmt nachweislich von seiner Umwelt mehr wahr, als vielen Eltern bewusst ist.

Ein Kleinkind ist in der Lage, ein beruhigendes Sprechen sowie Lieder genau wahrzunehmen. In einem Alter von wenigen Wochen sind Babys in der Lage, verschiedene Stimmen voneinander zu unterscheiden und Stimmungen zuzuordnen.

Mit ungefähr zwei Monaten beginnen Kinder damit, die Tonfälle und die Stimmen ihrer Hauptbezugspersonen nachzuahmen. Aufgrund dieser schrittweisen Entwicklung sind sich Experten sicher, dass eine Förderung der Sprache im Kleinkindalter empfehlenswert ist.

Formen der Förderung:

  • Reime, Fingerspiele und einfache Lieder
  • Handpuppen (kleine Aufführungen)
  • viel Sprechen mit Kindern, unabhängig des Alters
  • Geschichten selber ausdenken, vorlesen und erzählen
  • Märchen vorlesen

Schritte der Sprachentwicklung

Jedes Kind durchläuft eine Entwicklung, die schrittweise vonstattengeht, wobei beachtet werden muss, dass ein jedes Kind ein individuelles Tempo aufweist. Diese Entwicklungsschritte können dazu genutzt werden, eine gezielte Förderung vorzunehmen. Um ein Kleinkind optimal zu fördern ist es wichtig, eine Kombination aus Hören und Sprechen einzusetzen. Je mehr Sinne angesprochen werden, umso nachhaltiger wird die Sprachentwicklung angeregt. Nicht jedes Kind ist in der Lage, mit dem Vollenden des zwölften Lebensmonats seine ersten Worte zu sprechen.

Was jedoch kein Grund zur Beunruhigung ist, denn die Entwicklung verläuft individuell. Mit einem Jahr ist es notwendig, dass ein Kind in der Lage ist, mindestens zu brabbeln oder zu lallen. Des Weiteren sollte mit dem ersten Jahr ein passiver Wortschatz vorhanden sein, der sich darin zeigt, dass einfache Anweisungen verstanden werden. Hörprobleme können eine Ursache für mögliche Entwicklungsverzögerungen sein. Die regelmäßigen U-Untersuchungen sind kein Garant, dass Defizite wie Schwerhörigkeit und Co. entdeckt werden.

Vorlesen – ideal zur Sprachförderung

Es ist statistisch bewiesen, dass ein regelmäßiges Vorlesen bei Kleinkindern die Sprachentwicklung anregt. Bei dem Vorlesen ist es wichtig, auf altersgerechte Geschichten beziehungsweise Reime zu achten. Bei Kleinkindern gilt grundsätzlich, wenig Text vereint mit großen überschaubaren Bildern. Der Aufbau der Gehirnmasse kann durch ein regelmäßiges Vorlesen unterstützt werden, was die komplette Entwicklung positiv beeinflusst. So fällt es Kindern deutlich leichter, in der Vor- und Grundschule das Alphabet zu erlernen und Lesen zu lernen.

Auch die emotionale und soziale Entwicklung kann durch ein klassisches Vorlesen angeregt werden. Der aktive und passive Wortschatz profitiert ebenfalls von kurzen Geschichten, Liedern und Reimen. Oftmals sind zwischen Kindern, denen regelmäßig vorgelesen wird und Kindern, die gelegentlich bis gar nicht vorgelesen bekommen deutliche Entwicklungsunterschiede zu entdecken. Eine Sprachförderung bei Kleinkindern ist also aus verschiedenen Gründen empfehlenswert.

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