So überwinden Sie Lernblockaden

Unser Gehirn ist komplex. Es soll sogar die komplexeste Struktur unseres ganzen Universums besitzen. Mehrere hundert Milliarden Nervenzellen sind zu einem riesigen Netzwerk verbunden. Die Möglichkeiten unseres Gehirns scheinen schier unbegrenzt zu sein. Dennoch lässt es uns manchmal im Stich. So zum Beispiel beim Lernen. Oft sitzen wir stundenlang vor Dingen, die wir uns einprägen wollen, aber es klappt nicht. Hier erfahren Sie, wie Sie solche Lernblockaden gezielt überwinden.

Das Gehirn ist immer aktiv
Das Gehirn verbraucht etwa 20 Prozent der gesamten Energie des Körpers. Eine Ruhepause gönnt sich das Gehirn nie. Es ist immer aktiv, ob bei Tag, bei Nacht oder sogar im Schlaf. Millionen von Informationseinheiten nimmt das Gehirn pro Sekunde auf. Nur einen kleinen Bruchteil davon können wir jedoch bewusst wahrnehmen.

Drei-Speicher-Modell
Die meisten der aufgenommenen Informationen filtert das Gehirn heraus, um uns vor Reizüberflutung zu schützen. Nur wenige Sekunden bleiben die Informationen deshalb im Ultrakurzzeitgedächtnis, um dann umgehend von neuen Eindrücken überschrieben zu werden.

Mehrere Minuten können die Informationen im Kurzzeitgedächtnis gespeichert werden. Sind die Informationen nicht besonders wichtig für uns oder werden die Informationen nicht wiederholt, werden sie ebenfalls gelöscht und durch neue Informationen ersetzt. Im Langzeitgedächtnis hingegen werden die Informationen dann in aller Regel lebenslang abgespeichert.

Lernen bedeutet Überwindung der Filter
Es ist also von entscheidender Bedeutung für das Lernen, dass die Informationen die Filter von Ultrakurzzeit- und Kurzzeitgedächtnis überwinden. Gefragt sind also bestimmte Mechanismen und Hilfen, damit Ihr Lernstoff genau diese Barrieren passiert.

Grund für Lernblockaden: Stress
Unter Stress schüttet unser Gehirn das Stresshormon Cortisol aus und leitet bestimmte Überlebensmechanismen wie Angriff oder Flucht ein. Ein Lernen ist in solchen Situationen nicht möglich. Auch das Abrufen von gelernten Inhalten wird sehr erschwert. Nicht immer sind also alle im Langzeitgedächtnis abgespeicherten Inhalte auch jederzeit verfügbar.

So lässt sich erklären, weshalb es zu den bei Lernenden gefürchteten Blackouts kommen kann. Die Inhalte wurden zwar gelernt und konnten sogar im Langzeitgedächtnis abgespeichert werden, sie sind aber momentan nicht zugänglich.

Tipp gegen Lernblockaden
Wichtig ist deshalb, dass Sie in einem ersten Schritt Ihre Lernaktivitäten in möglichst stressfreie Phasen legen. Lernen Sie nach Möglichkeit also nicht auf den letzten Drücker, denn dadurch setzen Sie sich erst richtig unter Druck und damit unter Stress. Schieben Sie das Lernen also nicht auf. Hilfreich hierbei sind unsere Strategien gegen Aufschieberitis.

Was Sie sonst noch tun können, um Lernblockaden zu überwinden, erfahren Sie im 2. Teil dieser Serie.