So stimmen Sie Ihre Kosmetik ideal auf Ihren Hauttypen ab

Richtige Hautpflege und Sonnenschutz ist nur dann möglich, wenn man seinen individuellen Hauttypen kennt. Mit diesem Wissen kann man sein Make-Up perfekt anpassen, um die Belastung der Haut durch UV-Strahlen möglichst gering zu halten. Erfahren Sie hier, welcher Hauttyp Sie sind und was das für Ihr Make-Up bedeutet.

Warum gibt es keine perfekte Gesichtscreme? Die eine Creme, die bei jedem schöne Haut macht. Ganz einfach: Weil jede Haut ebenso anders ist, wie der Mensch, zu dem sie gehört. Zwar ist die menschliche Haut allgemeinhin natürlich gleich aufgebaut, aber je nach Hauttyp braucht jede Haut andere Pflege.

Hauttypen und Eigenschutzzeit der Haut

Wenn es auf den Sommer zugeht, ist Sonnenschutz wieder in aller Munde – und hoffentlich auch auf jeder Haut. Denn in Mitteleuropa ist Hauttyp I bis III verbreitet und alle drei Typen sollten Sonnenschutz verwenden. Generell gibt der Lichtschutzfaktor (LSF) an, wie stark sich die Eigenschutzzeit verlängert. LSF malgenommen mit Eigenschutzzeit ergibt dabei die Zeit, die man sich in der Sonne aufhalten kann.

Hauttyp I und II

Beide Hauttypen haben sehr helle (Typ I) bzw. helle Haut (Typ II). Sommersprossen und helle Haare sind ebenfalls ein Zeichen für Hauttyp I und II. Wer einen eher ins Rötliche tendierenden Teint hat und gar nicht bräunt, sondern sofort rot wird, darf sich zu Typ I rechnen und sollte eine Eigenschutzzeit von fünf bis zehn Minuten einrechnen. Wer zwar sehr langsam bräunt, aber es immerhin tut, ist eher Typ II und darf sich bis zu 20 Minuten ungeschützt in der Sonne aufhalten.

Im Alltag lohnt es sich für Hauttyp I und II, eine Tagescreme mit einem niedrigen Lichtschutzfaktor zu tragen – auch in Herbst und Winter. Alternativ funktioniert auch ein Puder mit Lichtschutzfaktor. Im Sommer sollte für jeden Aufenthalt im Freien eine Sonnenschutzcreme mit mindestens LSF 20 aufgetragen werden. Es gibt inzwischen auch Produkte speziell für das Gesicht, die man zusätzlich mit Puder mattieren kann. Hat die Haut doch mal mehr Sonne abbekommen, als gut ist, zeigt sie das in der Regel deutlich und braucht dann besonders viel beruhigende Pflege.

Hauttyp III

Wer auch im Winter noch einen Hauch von Basisbräune aufweist und keinen Schneewittchenteint hat, ist mindestens Hauttyp III. Im Sommer bräunt man schnell, muss aber immer noch mit Sonnenbrand rechnen, falls man sich länger als 30 Minuten ungeschützt in der Sonne aufhält. Dunkle Haare und dunkle Augen sind ein weiterer Hinweis, aber auch helle Augen können bei Typ III noch vorkommen.

Auch bei Typ III kann eine Tagescreme mit einem niedrigen Lichtschutzfaktor noch sinnvoll sein. Gerade, wenn längere Aufenthalte im Freien anstehen und die Haut nicht vorgebräunt ist, schadet etwa eine BB-Creme mit einem LSF von 8 nicht.

Hauttyp IV und V

Für wen Sonnenbrand ein Fremdwort ist, der darf sich zu Hauttyp IV oder V rechnen. Dunkle Haare und Augen sind ein weiterer Hinweis auf Hauttyp IV oder V. Bis 30 Minuten (Hauttyp IV) oder sogar 60 Minuten (Hauttyp V) Sonnenbad müssen Sie sich keine Sorgen machen, aber danach muss auch hier Sonnenschutzcreme verwendet werden.

Eine Tagescreme mit LSF benötigt dieser Hauttyp meistens nicht. Da manche Sonnenschutzfilter in Hautcremes die Hautregeneration behindern und daher gründlich abgewaschen werden sollten, ist eine normale Tagescreme hier ein Vorteil.

Was spricht gegen Sonnenschutz in Kosmetik?

So gut und wichtig Sonnenschutz ist, gibt es auch Stimmen, die auf Nachteile eines durchgängigen Sonnenschutzes hinweisen. Ärzte weisen darauf hin, dass viele Menschen im nördlichen Mitteleuropa ohnehin unter einem Vitamin-D-Mangel leiden. Vitamin-D-Mangel kann zu Erkrankungen beitragen, wie beispielsweise zu bestimmten Krebsarten, Herz-Kreislauferkrankungen, Stoffwechsel- und Autoimmunerkrankungen.

Sogar im Sommer leiden einige Menschen noch unter einem Vitamin-D-Mangel und diesen durch die Ernährung auszugleichen ist beinahe unmöglich. Daher raten einige Ärzte dazu, Sonnenschutz nur sehr bewusst anzuwenden. Bei einem Winterspaziergang ist ein UV-Schutz nur notwendig, wenn die Haut extrem empfindlich ist, der Spaziergang sehr lange dauert oder die Sonne sehr intensiv scheint.

Zusätzlich können bestimmte Sonnenschutzfilter die Hautregeneration behindern, weshalb Sonnenschutz generell abends wieder abgewaschen werden sollte. Auch geben Forscher zu bedenken, dass einige neue Sonnenschutzfilter hinsichtlich ihrer Langzeitwirkung auf die Umwelt nicht ausreichend untersucht sind.Generell sollte man dennoch besser zum Sonnenschutz greifen, als es sein zu lassen. Vor allem in den Sommermonaten ist Sonnenschutz für die Hauttypen I bis III Pflicht. Mit Kenntnissen über die eigene Haut lässt sich dennoch besser abschätzen, ob man Produkte mit Sonnenschutz benötigt.

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