Wie hilflos wir industrieller Verarbeitung gegenüberstehen, hat sich in den letzten Monaten gezeigt, als plötzlich das Wort "Gammelfleisch" die Medienlandschaft beherrschte. Diese Nachrichten führten uns immer wieder vor Augen, dass wir bei Fleisch und Wurst kaum eine Chance haben zu überprüfen, woher die Waren wirklich stammen und was in ihnen enthalten ist. Aber Sie müssen nicht verzweifeln und komplett auf Fleisch verzichten.
6 Tipps für gesunden Fleischgenuss
- Schauen Sie sich das Fleisch genau an.
Sowohl Geflügel- als auch Schweinefleisch sind helle Fleischsorten. Sie haben, wenn es sich um frisches Fleisch handelt, eine zartrosa, maximal dunkelrosa Färbung. Rind, Lammfleisch und Wild sind dunkel, eine rote bis dunkelrote Farbe ist normal. - Fleisch darf nie Flecken haben.
Auch wenn die eigentliche Farbe ins Braune kippt – Finger weg, dann ist das Fleisch nicht mehr frisch. - Fleisch muss glänzen, nur dann ist es frisch.
Aber es darf nicht schmierig schimmern. - Achten Sie bei Geflügel darauf, dass das Fleisch nicht zu feucht ist.
In einer feuchten Atmosphäre können sich Salmonellen und andere Krankheitserreger entwickeln. - Fleisch sollte möglichst kleine Fasern haben.
Denn die Fasergröße hängt bei Fleisch vom Alter der Tiere ab. Haben Sie sehr großfaseriges Fleisch, steigt auch das Risiko, dass die Tiere zu fett gemästet worden sind oder über lange Zeit hinweg während der Aufzucht mit Antibiotika in Kontakt gekommen sind. - Beim Auspacken sollten Sie an der Fleischtüte schnuppern.
Fleisch hat einen charakteristischen Geruch. Gammelfleisch riecht muffig, eklig oder einfach nur "komisch". Sie sollten es dann zurückbringen. - Wenn Sie tiefgefrorenes Fleisch kaufen, darf die Kühlkette nicht unterbrochen worden sein.
Finden Sie Eis in der Verpackung, ist das ein sicheres Anzeichen dafür, dass das Fleisch angetaut worden ist. Wichtig ist auch, dass die Verpackung unbeschädigt ist. Nur dann können keine Krankheitskeime eindringen.
Rotes Licht macht den Braten frisch
Achten Sie einmal auf die Beleuchtung an Ihrer Fleischtheke im Supermarkt. Es gibt viele dieser Theken, die keine normalen Neonröhren, sondern rötliches Licht verwenden. Das hat natürlich einen Grund: Die Farbe dieser Beleuchtung verändert auch die Farbe des Fleisches. Sähe es unter einer normalen Lampe blass, fade, wässrig und nicht gerade appetitanregend aus, so verleiht eine rote Lampe sogar manchem Gammelfleisch wieder ein frisches Aussehen.
Natürlich ist diese Art der Beleuchtung verboten, es gibt eine DIN-Norm, die das regelt. Aber der Handel hält sich in den meisten Fällen nicht daran. Zudem soll diese Norm in Kürze abgeschafft werden.
Marinieren Sie immer selbst
Eine Methode um Gammelfleisch zu tarnen ist ein einfacher Trick: Das Fleisch wird eingelegt – oder gleich zu Grillfleisch gemacht. Haben Sie mariniertes Grill-Fleisch schon einmal mit bloßen Fingern angefasst? Sie werden merken, dass die Marinade alles färbt, was mit ihr in Kontakt kommt, also auch das Fleisch. So werden blasse Stellen überdeckt, genauso wie bräunliche Verfärbungen. Die starken Gewürze verhindern zudem, dass Sie den ekelhaften Geschmack von Gammelfleisch wahrnehmen können. Kaufen Sie daher nie fertig mariniertes Fleisch – zudem schmeckt eine selbst gemachte Marinade auch viel besser.