So schließen Sie Ihre Rentenlücke in 6 Schritten

Es ist mittlerweile bekannte Tatsache, dass das gesetzliche Rentensystem nicht ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu sichern. Durch den demografischen Wandel wird sich die Leistungsfähigkeit der Rentenversicherung auch in Zukunft kaum verbessern. Daher ist private Vorsorge nötig, um die Rentenlücke schließen zu können. Hier sind einige nützliche Tipps.

1. Ermitteln Sie Ihre Rentenlücke

Die Rentenlücke schließen funktioniert nur, wenn Sie deren Höhe kennen, um darauf fundiert Vermögensziele zu definieren und eine Vorsorgestrategie aufzubauen. Die Ermittlung der Rentenlücke stellt eine Wissenschaft für sich dar und ist eine Rechnung mit vielen Unbekannten.

Im Internet werden dafür zahlreiche Tools zur Verfügung gestellt, mit denen Sie die Rentenlücke selbst berechnen können. Viele Banken, Finanzdienstleister und unabhängige Finanzberater bieten auch entsprechende Beratung an.

2. Kalkulieren Sie Ihr Vorsorgepotential

Es ist sicher hilfreich, die eigene Rentenlücke zu kennen. Sie müssen allerdings auch wissen, wie viel Geld Sie für Ihre Altersvorsorge erübrigen können. Daher sollten Sie Ihre regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben auf den Prüfstand stellen – zum Beispiel im Rahmen einer Haushaltsrechnung.

Daraus können Sie ermitteln, wie viel Ihnen monatlich fürs Sparen übrig bleibt. Dabei sind auch nötige Sparleistungen für andere Zwecke, zum Beispiel größere Konsumwünsche, Anschaffungen oder Unvorhergesehenes zu berücksichtigen. Der verbleibende Betrag lässt sich einsetzen, um die Rentenlücke schließen zu helfen.

3. Entwickeln Sie eine Vorsorgestrategie

Altersvorsorge bedeutet vor allem systematische und langfristige Vermögensbildung, die auch mit überschaubaren, aber regelmäßigen Sparbeiträgen bewerkstelligt werden kann. Entscheidend ist, wie Sie Ihr Geld investieren. Wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis von Rendite und Risiko. Die kurzfristige Verfügbarkeit ist hingegen hier nicht so relevant.

Es gibt viele Möglichkeiten des Vermögensaufbaus. Die Bandbreite reicht vom Erwerb eines Eigenheims über die klassische Lebensversicherung bis zum staatlich geförderten Vorsorgesparen – Stichwort Riester-Rente. Pauschale Empfehlungen für den Vermögensaufbau helfen nicht weiter. Es kommt immer auf Ihre persönliche Lebensplanung und -situation an, wie Ihre Strategie aussehen sollte.

4. Setzen Sie nicht nur auf Sicherheit

Beim Vorsorgesparen setzen viele Deutsche nach wie vor auf sichere Anlageformen wie das Sparbuch, Tages- oder Festgeld. Angesichts der niedrigen Zinsen kann damit über die reine Sparleistung hinaus allerdings kaum Vermögen gebildet werden.

Es gibt andere Anlageformen, die mehr Rendite erwarten lassen, aber auch riskanter sind. Insbesondere Aktien versprechen auf längere Sicht bessere Ergebnisse. Über Fondslösungen und Sparpläne kann mit Aktien systematisch Vermögensbildung betrieben werden, ohne dass das Risiko unkalkulierbar wird. Selbstverständlich spielt auch Ihre individuelle Einstellung zu Rendite und Risiko eine Rolle, inwieweit Sie auf solche Anlageformen zurückgreifen.

5. Streuen Sie Risiken

Risikostreuung ist immer ein guter Rat bei Vermögensbildung, nicht nur wenn es darum geht, die Rentenlücke schließen zu wollen. Sie sollten Ihre Altersvorsorge nicht nur auf eine einzige Anlagekategorie oder ein bestimmtes Anlageprodukt aufbauen, sondern möglichst breit diversifizieren. Damit können Sie bestehende Risiken teilweise ausgleichen, ohne auf Renditechancen zu verzichten.

Konkret bedeutet das zum Beispiel beim Aktiensparen nicht nur auf einzelnen Aktien, sondern auf Aktienfonds zu vertrauen oder beim Vermögensaufbau unterschiedliche Anlageklassen zu berücksichtigen – also nicht nur in Spareinlagen zu investieren, sondern daneben auch in Aktienmärkte, Rentenpapiere, Immobilien usw..

6. Die Rentenlücke schließen – regelmäßige Überprüfung

Nichts ist so stetig wie der Wandel. Das gilt auch für die Altersvorsorge. Die Rentenlücke schließen bedeutet eine langfristige Herausforderung. Dabei kann es immer wieder vorkommen, dass sich die ursprünglich getroffenen Annahmen als falsch herausstellen oder die Entwicklung anders verläuft als geplant. Deshalb sollten Sie Ihre Vorsorgestrategie regelmäßig überdenken und – falls notwendig – anpassen.