So pflegen Sie Nägel und Nagelhaut richtig

Ihre Hände sind nicht nur ein wichtiges Werkzeug im Alltag, sondern für viele Menschen auch eine Visitenkarte. Eine professionelle Maniküre kann sich daher vor allem für Frauen vor wichtigen Terminen lohnen, für gepflegte Nägel können Sie jedoch mit wenig Aufwand auch zu Hause selbst sorgen. Lesen Sie hier, wie Sie Ihre Nägel zu Hause in wenigen Schritten nachhaltig pflegen.

Da Nägel genau wie Haare einige Zeit brauchen, bis sie sich erneuert haben, helfen viele Tipps und Tricks zum Thema Nagelpflege eher über einen längeren Zeitraum. Wer bereits intakte Nagelhaut und splissfreie Nägel hat, kann für eine anstehende Feierlichkeit seine Fingernägel schnell in einen angemessenen Zustand bringen.

Wer mit trockener Nagelhaut oder rissigen Nägeln zu kämpfen hat oder einem handwerklichen Job nachgeht, sollte diesen hingegen ein wenig Zeit widmen. Meist lässt sich bereits mit relativ wenig Aufwand ein sichtbarer Effekt erzeugen.

Hände schonend  mit Syndets reinigen

Hobbygärtner, Handwerker und Bastler brauchen etwas mehr Ausdauer und stärkere Mittel, um Hände und Nägel zu reinigen. Generell ist es allerdings empfehlenswert, die Hände nicht allzu oft mit scharfen Reinigungsmitteln zu belasten. Diese trocknen die Haut aus und können auch für rissige Nägel sorgen. Für das schnelle Händewaschen zwischendurch bewähren sich Handseifen ohne Seife, bekannt als Syndet. Der Name setzt sich zusammen aus den Worten „synthetische Detergentien“ (künstliche Waschmittel).

Syndets greifen den Säureschutzmantel der Haut kaum an, was sie zu einer guten Alternative für Menschen mit trockener Haut macht. Sie reinigen, indem sie die Oberflächenspannung des Wassers heruntersetzen, das dadurch in Hautfalten eindringen kann, anstatt abzuperlen. Dadurch wird eine gründliche Reinigung erzielt.

Nagelbürste statt Metallfeile

Wer hartnäckigen Schmutz unter den Fingernägeln hat, sollte diesem mit einer speziellen Nagelbüste zu Leibe rücken. Den Dreck mit der Spitze einer Metallfeile zu entfernen geht zwar schneller, greift den Nagel jedoch auch mehr an. Diese Maßnahme sollte also nur als Notfalllösung ergriffen werden.

Die Nagelbürste sollte nicht zu hart sein, um nicht unangenehm zu kratzen. Hände und Bürste können je nach Verschmutzungsgrad einige Minuten in warmem Wasser eingeweicht werden um Schmutz aufzuweichen und die Borsten etwas weicher zu machen. Danach kann normale Seife oder eben ein Syndet genutzt werden, um Schmutz unter den Nägeln zu entfernen.

Nägel kürzen und in Form bringen

Sind die Fingernägel deutlich zu lang, bieten Nagelscheren oder Nagelknipser eine schnelle Möglichkeit, die gewünschte Länge zu erreichen. Generell sollten jedoch Nagelfeilen das Mittel der Wahl sein. Metallfeilen sind dabei tabu, da sie den Nagel ausfransen und so weitere Risse begünstigen. Ideal sind Glasfeilen, da sie sich nicht wie herkömmliche Feilen abnutzen und zudem leicht zu desinfizieren sind. Es lohnt es sich, einen Blick in den Drogeriemarkt zu werfen. Dort gibt es meist eine große Auswahl an verschiedenen Feilen zu geringen Preisen.

Was sind Grit?

Der Feinheitsgrad von Nagelfeilen wird in Grit angegeben. Handelsübliche Feilen rangieren zumeist zwischen 80 und 12.000 Grit, wobei 80 Grit eine grobe Feile anzeigt und Polierfeilen bei 900 Grit beginnen.

Um ein Einreißen der Nägel zu verhindern, sollten zwei Feilen benutzt werden: Eine Grobe (80-120 Grit), um die Nägel in die richtige Form zu bringen und eine Feine, um die Kante des Nagels zu glätten. Ist der Nagel bereits eingerissen, können sehr feine Feilen (z.B. Polierfeilen, >900 Grit) helfen, die Stelle so glatt zu feilen, dass Hängenbleiben an Kleidung und so weiteres Einreißen vermieden wird.

Die richtige Nagelform finden

Die ideale Form und Länge des Nagels hängen von verschiedenen Faktoren ab. Wer Hobbys betreibt, bei denen lange Nägel hinderlich sind oder sogar ein Verletzungsrisiko darstellen, der sollte kurze Nägel tragen. Auch wer spröde, rissige Nägel hat, sollte erst dieses Problem beheben, ehe er die Nägel wieder lang wachsen lässt. Wer lange Nägel bevorzugt, muss sich bewusst sein, dass sie mehr Pflege benötigen und somit mehr Zeit in Anspruch nehmen, als kurzgeschnittene Fingernägel.

Von diesen Faktoren abgesehen ist die Nagelform eine Sache der persönlichen Vorliebe. Inspiration bieten Bücher oder das Internet ebenso wie der Besuch bei einer Kosmetikerin oder einem Nagelstudio.

Square, pipe und squoval

Zwar gibt es unzählige Nagelformen, die sich mit verschiedenen Trends immer wieder verändern, die bekanntesten Formen sind jedoch eckig (square), oval (pipe) und eckig abgerundet (squoval). Bei einer eckigen Nagelform wird der Nagel gerade abgeschnitten und die Kanten werden kaum beigefeilt. Oval ist die alltagstauglichste Variante, die viele Menschen auch instinktiv wählen. Hierbei wird der Nagel kaum bearbeitet, sondern wird entsprechend gekürzt und bleibt aber in seiner natürlichen Form. Eckig abgerundet stellt eine gute Alternative zwischen alltagstauglich und etwas spezieller dar. Bei dieser Form wird der Nagel wie bei einer eckigen Form gekürzt, dann werden jedoch die Kanten soweit beigefeilt, dass die Nagelspitze einen sanften Bogen beschreibt.

Glänzende Nägel mit einfachen Mitteln

Eine einfache Möglichkeit, den Nagel gepflegt aussehen zu lassen, sind Polierfeilen. Diese sehr feinen Feilen glätten die Oberfläche des Nagels und erzeugen einen glatten und daher glänzenden Nagel. Dieser Effekt hält ungefähr eine Woche an. Wer dünne Nägel hat, sollte auf ein Polieren der Nägel jedoch verzichten, da der Vorgang die Nägel noch dünner macht.

Klarlack für empfindliche Nägel

Bei dünnen Nägeln kann Klarlack helfen. Zum einen schützt er den Nagel vor mechanischen Verletzungen, den Kratzern, zum anderen stärkt er den Nagel, sodass dieser nicht so leicht einreißt oder abbricht. Nebst klassischem Klarlack gibt es inzwischen diverse Nagellacke, die den Nagel stärken und schützen sollen, jedoch durchsichtig austrocknen, also wie Klarlack wirken.

Zu guter Letzt kann ein Nagellack in Nude-Tönen bei Frauen ein dezentes Finish für gepflegte Nägel darstellen. Wer Probleme mit verfärbten Nägeln hat, kann auf einen Lack zurückgreifen, der einen leichten Blaustich hat und so vergilbte Nägel optisch aufhellt.

So pflegen Sie Nagelhaut und Nägel

Bei trockener Nagelhaut und rissigen Fingernägeln kann es sich lohnen, nach der Pflege der Nägel Nagelöl oder andere Nagelpflege aufzutragen. Auch Balsam für die Nagelhaut kann sich lohnen. Beide Produkte gibt es im Drogeriemarkt zu kaufen, jedoch führen auch hochpreisige Nagellackmarken meist solche Pflegeprodukte.

Dass die Nagelhaut zurückgeschoben werden muss, stimmt laut einiger Hautärzte nicht, auch wenn die meisten Kosmetikstudios das weiterhin machen. Die Nagelhaut bietet Schutz vor Keimen und Bakterien, weshalb man ohnehin vorsichtig sein sollte, wenn man die Nagelhaut behandelt, um zu verhindern, dass sie einreißt. Wer keine Probleme mit der Nagelhaut hat, ist gut damit bedient, sie einfach wachsen zu lassen.

Weitere Tipps für gepflegte Fingernägel finden Sie hier: Notfallrettung und Vorbeugemaßnahmen bei verfärbten Fingernägeln.

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