So lernt Ihr Kind, sein Arbeitsverhalten selbst einzuschätzen

Welche Leistungen Ihr Kind in der Schule erbringt, hängt von mehreren Faktoren ab: Einer der wichtigsten ist die Begabung, ein anderer ist die Förderung, die es im Lauf seines bisherigen Lebens bekommen hat. Eine weitere große Rolle spielt das Arbeitsverhalten und die Arbeitshaltung Ihres Kindes. Unterstützen Sie es dabei, diese bei sich selbst einzuschätzen und bei Bedarf zu verändern.

Das Arbeitsverhalten – viele überfachliche Kompetenzen

Die Arbeitshaltung setzt sich aus mehreren Einzelfaktoren zusammen. Dazu zählen vor allem

  • die Ausdauer
  • die Konzentrationsfähigkeit auf eine Sache
  • die Fähigkeit zur Daueraufmerksamkeit
  • die Kompetenz, eine Arbeit genau zu erledigen
  • das Interesse für eine Sache
  • die Motivation, sich auch mit Dingen zu beschäftigen, die es nicht so sehr interessieren
  • die Sorgfalt, mit der Materialien gepflegt und für das Lernen eingesetzt werden
  • die Systematik, mit der es beim Lernen vorgeht

Wenn ein Kind oder ein Jugendlicher all diese Kompetenzen in einem hohen Maß beherrscht, trägt das zu einer Leistungssteigerung bei, ob es sich nun um Mathematik, Englisch, Deutsch oder die Naturwissenschaften handelt. Umgekehrt kann ein Kind z. B. seine gute mathematische Begabung nicht in hohe Leistung umsetzen, wenn es sich im Unterricht dauernd ablenken lässt oder alle Aufgaben nur oberflächlich behandelt.

Das Arbeitsverhalten selbst einschätzen

Gibt es bei dem ein oder anderen Faktor bei Ihrem Kind oder Ihrem Jugendlichen noch Verbesserungsbedarf, hilft häufiges Ermahnen und Appellieren meist nur wenig. Es ist besser, wenn Sie Ihrem Kind zur Selbsterkenntnis verhelfen, z. B. durch einen kurzen Katalog mit Selbsttest-Items, zu denen es  mit „ja“ oder „nein“ Stellung nimmt. Dieser kann sich auf den Unterricht beziehen oder auf die Hausaufgaben.

Selbsttest: So überprüft Ihr Kind seine Arbeitshaltung

   ja   nein
Ich war mit Ausdauer bei der Sache.
Ich habe mich auf meine Arbeit konzentriert.
Ich habe mich durch nichts ablenken lassen, weder von Personen noch von Gegenständen.
Damit ich mir das Aufpassen leichter fällt, schaue ich auf die Lehrerin und nicht zu meinen Mitschülern.
Wenn ich etwas geschrieben oder gerechnet habe, überprüfe ich noch einmal, ob alles stimmt.
Ich interessiere mich sehr für die Unterrichtsthemen.
Auch wenn mich etwas nicht so richtig interessiert, höre ich genau zu und bearbeite die Aufgaben konzentriert.
Ich hefte alle Arbeitsblätter sofort im dazugehörigen Ordner ab.
Ich packe meine Schultasche, sobald die Hausaufgaben fertig sind.
Vor Klassenarbeiten verteile ich die Wiederholung auf mehrere Tage.

Auswertung: Dort, wo Ihr Kind mit „nein“ antwortet, lassen Sie es Vorschläge machen, wie es dies verbessern kann. Treffen Sie bei Bedarf eine Vereinbarung für die nächsten 4 Wochen.

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