Wer mit seinem Geld seine Rendite steigern möchte, muss nicht nur auf den Ertrag, z. B. in Form von Kurssteigerungen, Dividenden oder Zinsen achten, sondern auch darauf, dass er die Kosten gering hält. Kosten für Aktien und andere Wertpapiere entstehen v. a. beim Kauf und Verkauf in Form von Gebühren und bei der Depotführung. Je nach Bank fallen für das Depot je nach Kurswert schon mal Kosten in Höhe von mehreren hundert Euro pro Jahr an.
Und für jede Transaktion (Kauf, Verkauf) berechnen Banken zwischen 0,5 und 1,5 Prozent Spesen und Gebühren. Und in zwei Jahren kommt noch die Finanztransaktionssteuer hinzu (teilweise schon heute, z.B. wenn Aktien aus Frankreich gekauft werden).
Für Anleger besonders ärgerlich: Die Kosten können nur zum Teil steuerlich geltend gemacht werden, weil aktuell nur die Möglichkeit besteht, den Sparerfreibetrag von zurzeit 801 Euro pro Person und Jahr gegenzurechnen. Jeder Euro, der über diesen Betrag hinausgeht, geht vollständig zu Lasten der eigenen Rendite.
Und wenn einem die Bank empfiehlt, eine Aktie zu verkaufen, weil z. B. der Ausblick nicht mehr so gut ist und den Kauf einer anderen Aktie empfiehlt, sollte man immer im Hinterkopf haben, dass das Institut an den Transaktionen durch die Gebühren verdient. Ähnliches gilt, wenn man z. B. Fondanteile erworben hat und die Bank anregt, diese Anteile in einen anderen Fond umzutauschen.
Bei Fonds verdienen Banken häufig noch mehr als bei Aktien, teilweise bis zu 5 % der Anlagesumme!
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Wie Sie die Kosten senken und die Rendite steigern
Doch was kann man tun, um die Kosten zu senken und somit seine Rendite zu steigern? Da gibt es zunächst einmal die Möglichkeit, sein Depot bei einer Bank mit hohen Kosten aufzulösen und es zu einem Institut mit geringeren oder gar keinen Kosten zu verlagern. Das geht recht einfach: Man muss lediglich bei der neuen Bank ein Formular ausfüllen und die Bank kümmert sich um alles Weitere.
Wer nicht wechseln möchte, kann mit seiner alten Bank fast immer über die Gebühren verhandeln, z. B. indem er auf die kostenlose Verwahrung bei anderen Banken hinweist und durchblicken lässt, dass er bereit ist zu wechseln. So lassen sich die Kosten zumindest senken.
Auch die Kauf- und Verkaufsspesen lassen sich reduzieren. Es gibt Direktbanken, die nur wenige Euro pro Transaktion verlangen, unabhängig von der Summe, die man investieren möchte. Allerdings muss man meist das Institut wechseln. Oder man spricht auch hier mit seiner Bank und verhandelt über günstigere Gebühren.
Wenn man die Rendite steigern möchten, sollte man sich zusätzlich beim Aktienkauf eine eigene Strategie erarbeiten, sich nur auf Qualitätstitel konzentrieren und möglichst an diesen Werten festhalten. Bei Kursrückgängen kann dann z. B. zugekauft werden, statt zu wechseln.
Wer Fondsanteile erwerben möchte, sollte diese nicht über die Bank bzw. die Fondsgesellschaft sondern direkt über die Börse erwerben. Dann entfällt der Ausgabeaufschlag, den sich Bank oder Fondsgesellschaft einstecken und man zahlt nur die niedrigeren Kaufspesen. Oder man kauft sogenannte Exchange Trade Funds (ETF).
Bei ETF’s handelt es sich um Indexfonds, die einen bestimmten Markt nachbilden, z. B. den DAX oder DOW-JONES. Die Wertentwicklung des Fonds entspricht dem des zugrunde liegenden Index. Dadurch, dass der Fonds den Index abbildet, entfallen hohe Kosten für das aktive Managen; meist fallen 0,2 und 0,5 % Kosten an.
Bei aktiv gemanagten Fonds können die Kosten bis zu 5 % betragen. Zudem ist die Wertentwicklung bei aktiv gemanagten Fonds auf Sicht von mehreren Jahren in der Regel nicht besser als die von ETF’s. Das wichtigste, das man beachten muss, wenn man die Kosten der Geldanlage senken und die Rendite steigern möchte, ist, sich vorab zu informieren und sich gegen die Bank, die natürlich mehr Geld verdienen möchte, mit seinem Willen durchzusetzen.