So können Sie hochbegabte Kinder in der Schule unterstützen

Kinder, denen das Lernen besonders leicht fällt, sind meist eine Freude für die Lehrkräfte. Doch die ständige Unterforderung nagt an ihnen und so kann aus einem zunächst sehr motivierten Schüler ein unzufriedener Quälgeist werden. Lesen Sie hier, wie hochbegabte Kinder in der Schule besser unterstützt werden und was Sie als Eltern tun können.

Wenn ein hochbegabtes Kind eingeschult wird, ist es meist voller Vorfreude. Endlich kann es zeigen, was es drauf hat. Endlich kann es sich mit Gleichaltrigen messen. Endlich wird es in seinen Begabungen gefördert! So ist die Lernfreude in den ersten Grundschuljahren meist sehr groß. Doch schnell stellt sich eine gewisse Ernüchterung beim hochbegabten Kind ein. Vieles von dem, was in den ersten Klassen gelehrt wird, kann es schon. Während seine Mitschüler oft die ganze Unterrichtsstunde benötigen, um die vorgegebene Aufgabe zu erfüllen, ist es häufig schon nach kurzer Zeit damit fertig und beginnt sich zu langweilen.

Underachievement als Folge von der langanhaltenden Unterforderung

Wenn es den Lehrkräften nicht gelingt, der drohenden Enttäuschung entgegen zu wirken, entwickelt sich oft ein so genannter „Minderleister“. So bezeichnet man die Kinder, deren Leistung nicht ihrem Begabungsniveau entspricht. Das Kind verliert das Interesse am Schulstoff. Es ist der ständigen Wiederholungen von dem, was es längst verstanden hat, überdrüssig. Es träumt sich weg oder beschäftigt sich mit anderen Dingen während der Unterrichtszeit. Häufig quatscht es auch mit seinem Banknachbarn oder stört mit ständigen Bemerkungen den Unterricht.

Was Lehrer und Eltern tun können, um hochbegabte Kinder zu unterstützen

Die Hochbegabung des Kindes zu erkennen und sein „Störverhalten“ richtig einzuordnen ist häufig der erste Schritt. Danach können schulinterne Maßnahmen eingesetzt werden. Das hochbegabte Kind kann zunächst Extra-Aufgaben bekommen. Wenn es sich dennoch langweilt und durch das angebotene Material keine ausreichende Förderung möglich ist, kann es in einem höheren Jahrgang „hospitieren“.

Es nimmt dann sozusagen probehalber in einigen Fächern am Unterricht einer höheren Klasse teil. Wenn es dies mit Erfolg meistert, kann auch über eine Hochstufung des Kindes nachgedacht werden.

Selbstbestimmtes Lernen kann ein weiterer Baustein sein, wenn Sie hochbegabte Kinder unterstützen wollen. Wann immer es mit der geforderten Aufgabe fertig ist, darf es an dem weiterarbeiten, was es sich selbst als Aufgabe gestellt hat.

Die außerschulische Förderung kann hochbegabten Kindern helfen

Zusätzlich zu den vorgestellten Maßnahmen sollte die außerschulische Förderung nicht vergessen werden. Gerade auf dem Gebiet, auf dem das Kind besonders viel Wissen hat und wo sein Hauptinteresse liegt, ist es angebracht eine außerschulische Förderung zu realisieren. In den meisten größeren Städten gibt es inzwischen spezielle Hochbegabten-Vereine, die sich der Förderung von hochbegabten Kindern widmen.

Hier werden sehr interessante naturwissenschaftliche Kurse, Schreibworkshops, Kreativ-Workshops und viele andere Kurse angeboten. Die Erfahrung mit Kindern, die ebenfalls hochbegabt sind zusammen an etwas zu erforschen, ist oft ein sehr wertvolles Erlebnis für die Kinder.

Fazit: Es gibt vielfältige Fördermaßnahmen, die in der Schule eingesetzt werden können, um hochbegabte Kinder zu unterstützen. Neben dem Austeilen von Arbeitsblättern mit Zusatzaufgaben und dem Hospitieren in höheren Klassen kann dem Kind auch die Möglichkeit eingeräumt werden, sein Lernen selbständiger zu strukturieren. Zusätzlich können außerschulische Fördermaßnahmen eingesetzt werden.

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