So können Sie einen bootfähigen USB Stick erstellen

Es gibt mehrere Gründe, einen bootfähigen USB Stick erstellen zu wollen. Vielleicht möchten Sie für den Notfall vorbeugen, um bei einem Software- oder Hardwaredefekt Ihren Rechner mittels Stick hochfahren zu können. Mit den hier vorgestellten Tipps und Tools sollte es Ihnen gelingen, jeden Computer mit dem Stick booten zu lassen.

Der Einsatz von kleinen Tools ist die beste Möglichkeit, um einen bootfähigen USB Stick erstellen zu können. Bevor Sie Ihr Programm auswählen, müssen Sie festlegen, was auf dem Stick installiert werden soll. Möchten Sie mehrere Betriebssysteme verwenden und diese mittels eines Bootmanagers auswählen, sind Tools wie Yumi und Grub4DOS sinnvoll.

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Sie nutzen mehrere ISO-Dateien, um mit diesen DVD-Abbildern mehrere Bootmöglichkeiten zu realisieren. Die einzelnen Betriebssysteme in den ISO-Dateien müssen allerdings diese Mehrsystemvariante unterstützen. Wahlweise können Sie einen bootfähigen USB Stick erstellen, indem Sie auf das Tool UNetbootin zurückgreifen, das eine Linux-Distribution (zum Beispiel XUbuntu) auf dem Stick unterbringt oder eine alternative ISO-Datei von einer Festplatte auf den Stick zieht. Für einen Notfalleinsatz sollten Sie andere Programme nutzen (siehe unten).

BIOS richtig einstellen

Es nützt nichts, nur einen bootfähigen USB Stick erstellen zu wollen. Sie müssen zudem das BIOS darauf vorbereiten, indem Sie dafür die Startreihenfolge für das Booten anpassen. Dies können Sie dauerhaft einstellen. In diesem Fall würde der Rechner immer den USB Stick als Erstes suchen. Später kann dies unangenehm viel Zeit in Anspruch nehmen, wenn der Stick nicht angeschlossen ist.

Wahlweise ist es möglich, mittels einer BIOS-Option den Systemstart einmalig von einer anderen Quelle als der Festplatte anzustoßen. Meistens wird hierfür die Taste F12 – in manchen Fällen die F8-, F10 oder Esc-Taste – verwendet. Vergessen Sie nicht, den Stick bei der BIOS-Konfiguration direkt und hinten anzustecken, da dieser sonst eventuell nicht angezeigt wird. Dies kann auch dann zu Problemen führen, wenn das BIOS eine solche Bootoption standardmäßig vorschlägt.

Die Nutzung über einen USB-Hub funktioniert nicht. Ports an der Vorderseite eines Desktops haben häufig zu wenig Ressourcen, um über sie ohne Fehler einen bootfähigen USB Stick erstellen zu können.

Stick als Rettungssystem einsetzen

Im Falle einer Systemrettung sollte das Image auf Ihrem Stick entsprechende Programme enthalten. Ein gutes Tool ist Sardu, das mehrere Notfallwerkzeuge und Virenscanner mitbringt. Ebenfalls sehr praktisch ist der Windows Defender Offline von Microsoft, der den PC startet und reinigt. Andere Programme wie AVG Rescue oder das Avir Antivir Rescue System enthalten Tools, mit denen Sie vom Stick aus Ihren Rechner nach Viren untersuchen sowie sonstige Probleme beheben können.

Sehr wichtig für den Notfall sind Partitionierungswerkzeuge. Sie können beispielsweise das Live-Tool GParted einsetzen, um unter anderem die Größe der Partitionen anzupassen, diese zu verschieben oder auf Fehler zu überprüfen.

Bootfähiger Stick mit Windows, Linux oder Mac OS X

Mit Werkzeugen wie das Windows 7 USB/DVD Download Tool von Microsoft oder WintoFlash können Sie eine Installations-DVD von Windows 7 oder 8 auf Ihren Stick bringen. Offiziell geht die Nutzung eines Windows-Systems auf einem Stick erst ab der Version 8. Microsoft schränkt die Nutzung zwar ein, eine Nutzung ist mit ein paar Tricks dennoch möglich.

Für Mac-User ist es ganz einfach. Dafür müssen Sie nur die Installation des Betriebssystems starten und einen Stick anschließen. Über eine entsprechende Zielauswahl im Installationsmanager können Sie dann das System auf den Stick bringen. Neben dem UNetbootin kommt auch der Linux Live USB Creator für die Installation einer Linux-Distribution auf Ihrem Stick infrage, die auf Wunsch auch bootfähig ist.

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