So können Sie auditive Wahrnehmungsstörungen bei Kindern feststellen

Ein funktionstüchtiges Gehör ist wichtig, um z. B Fertigkeiten wie Lesen, Schreiben oder Rechnen entwickeln zu können. Allerdings muss nicht nur das Gehör, sondern auch die Fähigkeit, einkommende Reize vernünftig zu filtern, zu sortieren und abzuspeichern vorhanden sein. Erfahren Sie hier, wie Sie auditive Wahrnehmungsstörungen bei Kindern feststellen können.

Um Fertigkeiten wie Lesen, Schreiben oder Rechnen zu erlangen, braucht es gewisser Grundvoraussetzungen. Diese Basis besteht zum Beispiel aus der visuellen Wahrnehmung, der räumlichen Wahrnehmung und der auditiven Wahrnehmung. Diese Wahrnehmungen sind wie Puzzleteile: Sie ergänzen sich. Wenn eine dieser Funktionen nicht optimal ausgebildet ist, fügt sich das Puzzle nicht zusammen und das Kind kann enorme Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben und Rechnen bekommen: Das Kind bemüht sich mit allen Kräften diese Dinge zu erlernen, aber es kann einfach nicht.

Zur auditiven Wahrnehmung gehört nicht nur ein funktionstüchtiges Gehör. Natürlich ist dies die Grundvoraussetzung, damit die auditive Wahrnehmung ohne Beeinträchtigung stattfinden kann. Dinge wie ein Paukenerguss oder eine chronische Mittelohrentzündung lassen die Kinder die gesprochenen Worte wie unter Wasser wahrnehmen. Sie selber sprechen schwammig und verwaschen. Unter diesen Bedingungen kann natürlich keine optimale Wahrnehmung der gehörten Worte stattfinden.

Dennoch geht es ebenso darum, dass die ankommenden Reize – das Wort, der Satz, das Lied – auch optimal erfasst, weitergeleitet und verknüpft werden. Ist dies nicht der Fall, kann sich diese auditive Wahrnehmungsstörung in vielen Bereichen zeigen:

  • gestörte auditive Aufmerksamkeit
  • die auditive Merkfähigkeit ist reduziert
  • die akustische Raumorientierung ist gestört

Als Ursache für diese auditive Wahrnehmungsstörung wird eine genetische Disposition verantwortlich gemacht. Außerdem haben viele Kinder heute zu wenig Kontakt mit der wirklichen Sprache. TV, Computer oder CDs sind kein Ersatz für das menschliche gesprochene Wort mit Akzenten: leiser und lauter, höher und tiefer und dem, was zwischen den Zeilen steht.

Anzeichen für eine auditive Wahrnehmungsstörung

Diese auditive Wahrnehmungsstörung ist u. U. mit verantwortlich für Legasthenie und LRS. Legasthene Kinder haben immer auch eine Wahrnehmungsstörung, die in allen Bereichen oder nur in einzelnen Bereichen vorhanden sein kann. Bei einer Legasthenieförderung müssen deswegen auch immer die entsprechenden Wahrnehmungen mit trainiert werden. Ein einfaches Lese- und Schreibtraining reicht bei einem Kind mit Legasthenie nicht aus, da die Wahrnehmungen dann immer noch beeinträchtigt sind.

Für auditive Wahrnehmungsstörungen gibt es eine Reihe Warnzeichen, die man schon vor der Schulzeit beobachten kann:

  • Man hat ständig das Gefühl, das Kind "hört einfach nicht zu."
  • Die Kinder verwechseln häufig Begriffe und Worte.
  • Sie sind unruhig, unkonzentriert und können sich Anweisungen einfach nicht merken.

Es gibt eine Reihe von Übungen, die man wunderbar in den Tagesablauf integrieren kann, um diese Wahrnehmungen zu schulen.

  • Verstecken Sie einen tickenden Wecker und lassen Sie ihn suchen.
  • Lassen Sie es kleine Reime nachsprechen.
  • Machen Sie Fingerspiele und das Kind macht mit.
  • Sprechen Sie Dinge vor und lassen Sie sie wiederholen.
  • Machen Sie das Fenster auf oder gehen Sie spazieren und lassen Sie das Kind mit geschlossenen Augen hören.
  • Es gibt CDs mit Geräuschen. Lassen Sie Ihr Kind lauschen und sagen, was es hört.

Eine optimale auditive Wahrnehmung ist wichtig für eine gute Schullaufbahn, da der Unterricht in einer Klasse nie geräuschlos ist. Wenn ein Kind dann die wichtigen Geräusche – Lehrer – nicht von den unwichtigen Geräuschen unterscheiden und trennen kann, wird es für das Kind schwierig werden, dem Unterricht zu folgen.