So kaufen Sie Orient-Teppiche am besten ein

Auf einer Reise in die Türkei kommen Sie bestimmt mit der Jahrtausende alten Kultur des Teppichknüpfens in Berührung. Das muss jedoch nicht auf einem Basar sein, wo Händler Sie am Ärmel in den Laden ziehen, um Ware zu verkaufen, deren Wert Sie nicht einschätzen können. Auf geführten Rundreisen zeigen Ihnen deutschsprachige Reiseleiter Teppichfabrikanten & Manufakturen, denen man vertrauen kann.

Die Knüpftechnik ist eine Jahrtausende alte Kultur der Turkvölker

Die antiken Designs der Armenier, der Griechen oder der Türken faszinieren bis heute. Man findet die historischen Tier,- oder Pflanzenmotive auf Teppichen und Textilien und ganze Geschichten in Bildern auf Wandverkleidungen oder Bodenbelägen. Einen solchen handgeknüpften Teppich können Sie natürlich auch in Deutschland erwerben.

Stammt er jedoch direkt aus Kappadokien und haben Sie ihn in einem korrekten Handel erworben, beginnt die Geschichte, die Sie mit ihrem ganz privaten Stück ein Leben lang teilen werden, an dem Ort, wo die Ursprünge des Teppichs liegen – in Asien, denn die Türkei liegt zu 97 Prozent auf dem asiatischen Kontinent.

"Unsere Teppiche sind nicht nur Schmuckstücke, sie dürfen auch genutzt werden. Zur Zeit der ziehenden Karawanen dienten sie als Schlafstätte, als Wärmeschutz oder zum Transport von Lebensmitteln", so der Experte der Teppichmanufaktur Ali Kükan, der an der Kölner Universität Betriebswirtschaft studierte: "Der älteste Teppich, den man im Altaigebirge im Jahr 1946 im Eis gefunden hat, ist ein türkischer Teppich mit dem typischen Doppelknoten." (den "Gordischen Knoten" durchschlägt Alexander der Große mit einem Schwert und gewinnt damit die Herrschaft über Anatolien).

Knüpfwaren aus verschiedenen Projekten

"Dieses Mal war es ein Herr, der diesen Wandteppich geknüpft hat. Das Unikat hat einen Wert von 45.000 Euro", erläutert Mustafa, Designer und Betreuer des Strafgefangenen-Projektes. Das im Gefängnis entstandene Werk ist in den Showräumen der Teppichmanufaktur ausgehängt und wandert demnächst in eine Kunstausstellung in Istanbul.

In der Teppich- und Kelim-Galerie präsentiert der Projektleiter ein weiteres Unikat, das in hohem Flor und verschiedenen Rottönen wie eine große Wolke anmutet. "Dieser Teppich wurde auch von einem Strafgefangenen hergestellt, der in einem anderen Projekt mit sehr aufwändigem Prozess alte Kelims aufgetrennte, die Wolle geglättet und wiederverwertet hat. Wir erzählen Ihnen gerne die Geschichte, die zum jeweiligen Teppich gehört", so der Manufaktur-Mitarbeiter.

"Wir machen unsere Kunden auch nicht mit Raki oder einem Tee betrunken, dem Alkohol beigemischt wurde, wie es die Boulevardpresse berichtet hat. In der Manufaktur können Sie mit eigenen Augen sehen, wie die Unikate hergestellt werden und damit deren Hochwertigkeit sehen und fühlen." Die Knüpfhäuser, in denen die hochausgebildete Mitarbeiterinnen tätig sind, bieten die Möglichkeit, traditionelles Handwerk mit wirtschaftlichem Fortschritt zu verbinden. Was hier präsentiert wird, sind keine Fakes, deren Wert Sie nicht einschätzen können.

"Wir haben uns für diesen farbenfrohen Läufer entschieden", so ein Münchner Ehepaar nach dem Besuch in der Manufaktur, "und wir haben auch schon einen Platz neben einem antiken Schränkchen für unser kappadokisches Schmuckstück." (Kappadokien ist seit den 1980er Jahren Weltkulturerbe).

Wie kommen Sie hin

Ab München, Berlin oder Wien zum Beispiel mit RSD-Reisen auf der Kappadokien-Rundreise. Betreuung vor Ort durch die türkische Agentur NBK-Touristic.

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Quellen: Vor-Ort-Recherche.