So fliegen Sie sicher mit Ihrem Baby

Viele Eltern freuen sich auf den Urlaub mit ihrem Kleinkind. Aber fliegen mit einem Baby, das trauen sich viele nicht zu. Dabei sind die Fluggesellschaften auf ihre jüngsten Gäste gut vorbereitet. Lesen Sie unsere Tipps, wie Sie das Abenteuer einer Flugreise mit kleinem Kind meistern.

Fliegen ist für Babys ungefährlich

Ist das Baby gesund, kann es schon ab dem ersten Lebensmonat fliegen. Ein Baby, das noch viel schläft und gestillt wird, ist auf einer Flugreise viel pflegeleichter als ein einjähriges Kind, das sich schnell langweilt. Fliegen Sie nur dann mit Ihrem Baby, wenn sich im Alltag Routine eingestellt hat. Sind Sie unsicher und fühlen Sie sich nur wohl, wenn Sie Rat beim Arzt oder Ihrer Hebamme einholen können, dann fahren Sie lieber innerhalb Deutschlands in Urlaub.

Angebote der Fluggesellschaften

Bis zum zweiten Lebensjahr fliegt das Baby in der Regel kostenfrei mit. Dafür hat es aber auch keinen Anspruch auf einen eigenen Sitzplatz. Es sitzt während des Flugs auf dem Schoß der Eltern. Besonders begehrt sind die Eltern-Kind-Sitzplätze in der ersten Reihe. Wer früh bucht, reserviert sich am besten diese Plätze. Hier haben Sie etwas Beinfreiheit und eventuell gibt es sogar ein Kinderbettchen für Säuglinge bis 10 Kilogramm an der Wand. Sind die Plätze belegt, sitzen Sie mit Ihrem Kind in den engen Sitzreihen. Das ist auf Dauer sehr unbequem und nur für kurze Distanzen zu empfehlen.

Die Fluggesellschaften bieten sehr unterschiedliche Zusatzangebote für Eltern mit Babys, zum Beispiel Babybettchen auf Langstreckenflügen, Familien-Check-in-Schalter, Freigepäck für das Baby oder Leihbuggy. Erkundigen Sie sich nach den zusätzlichen Serviceleistungen. Diese stehen Ihnen jedoch nicht automatisch zur Verfügung. Reservieren Sie so früh wie möglich diesen Service für das Baby. Falls Sie einen Buggy oder Kinderwagen mitnehmen, erkundigen Sie sich ob bzw. welche Extrakosten anfallen.

Flugsicherheit für das Baby

Die EU-Verordnung von 2008 verlangt ein zusätzliches Sicherheitssystem für die auf dem Schoß ihrer Eltern mitreisenden Babys. Sobald das „Seat-Belts“ Zeichen aufleuchtet, sichert die Babys ein Schlaufengurt oder ein anderes Rückhaltesystem. Der Schlaufengurt steht jedoch in der Kritik, da er bei ruckhaften Turbulenzen die inneren Organe des Babys zerquetscht.

Aber auch ohne Gurt ist das Baby nicht sicher, da im Ernstfall die Kräfte der Eltern nicht ausreichen, um das Kind fest zu halten. Wer sicher gehen will, bucht für sein Baby einen Sitzplatz zum ermäßigten Kinderpreis. Wenn die Airline keinen Kindersitz bereitstellt, nehmen Sie Ihren Autokindersitz mit. Klären Sie vorab mit der Fluggesellschaft, ob Ihr Modell in die Sitze des Flugzeugs passt.

Handgepäck für Flugreisen mit Baby

Dank der verschärften Sicherheitskontrollen ist das Handgepäck ein spezielles Thema. Normalerweise ist die Mitnahme von Flüssigkeiten nur bis zu 100 Milliliter erlaubt. Für Babynahrung gibt es allerdings eine Ausnahmeregelung. Nehmen Sie aber nur realistische Mengen mit, die Sie für den Flug brauchen. So vermeiden Sie nervenaufreibende Diskussionen mit dem Sicherheitspersonal.

Wenn möglich, verzichten Sie darauf, angerührte Babynahrung mitzunehmen. Im Flugzeug erhalten Sie für Milchpulver oder Tee warmes Wasser und können das Fläschchen frisch zubereiten. Denken Sie daran, die Babyschere oder spitze Gegenstände aus der Wickeltasche oder dem Buggy zu entfernen.

Das Babyhandgepäck

Überlegen Sie sich sorgfältig, was Ihr Baby während der Flugreise unbedingt braucht. Schreiben Sie sich am besten einige Tage vorher in Ruhe eine Liste, die Sie am Reisetag abhaken. Windeln erhalten Sie wahrscheinlich auch im Flieger, aber viele Babys reagieren empfindlich, wenn Sie nicht ihr gewohntes Trinken erhalten. Im Flieger wird es oft etwas frisch, denken Sie auch an wärmere Kleidung.

Checkliste für Ihr Handgepäck:

  • Wickeltasche mit Wickelauflage, Windeln, Feuchttüchern und evtl. einer kleinen Tube Wundschutzcreme (bis 100ml)
  • Evtl. Medikamente
  • Kleidung zum Wechseln
  • Warmes Jäckchen und Mützchen
  • Söckchen
  • Babyfläschchen mit Nuckel
  • Milchpulver
  • Tee bzw. Teepulver
  • Kekse
  • Evtl. Babyschnuller
  • Lieblings-Kuscheltier oder Kuscheldecke
  • Spielzeug

Tipps für einen entspannten Flug

  • Denken Sie daran, auf Flugreisen brauchen auch Babys einen Kinderreisepass.
  • Buchen Sie rechtzeitig die zur Verfügung stehenden Serviceleistungen für Ihr Kind.
  • Packen Sie mit der Checkliste das Handgepäck.
  • Erkundigen Sie sich, ob Ihre Fluggesellschaft einen familienfreundlichen Check-in-Service anbietet.
  • Reservieren Sie für den Aufenthalt im Flughafen einen Leihbuggy.
  • Beim Start und Landen ist es erforderlich, durch Schlucken den Druck in den Ohren zu lindern. Geben Sie Ihrem Kind etwas zu Essen oder zu Trinken, damit es durch Schluckbewegungen automatisch den Druck ausgleicht.
  • Ist Ihr Kind erkältet, helfen Nasentropfen bei Druckausgleich. Geben Sie die Nasentropfen eine halbe Stunde vor Start und Landung.
  • Kontrollieren Sie während des Fluges, ob die Kleidung des Babys warm genug ist. Wenn nicht, ziehen Sie dem Baby eine Jacke, dicke Söckchen oder ein Mützchen über.
  • Durch die Aufregung mag Ihr Baby eventuell nicht so viel essen. Das ist nicht schlimm. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass Ihr Baby viel trinkt. Denn die Luft im Flugzeug ist sehr trocken.

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